systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

3. Dezember 2021
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender 2021 – 03. Dennis Gildehaus

Schnittstellen

Mein Foto habe ich „Schnittstellen“ genannt, weil es mein systemisches Verständnis und meinen systemischen Umgang in der stationären Jugendhilfe, Jugendpsychiatrie und vor allem in der systemischen Paar- und Familientherapie auf den Punkt bringt. Auf beiden Seiten (Klienten und Therapeuten, Kinder und Eltern etc.) gibt es unglaublich viele Ressourcen und Lösungen, die es erklärbar, vernetzbar und nutzbar zu machen gilt. Nach und nach entsteht an der Schnittstelle etwas Fragiles, was sich dann sanft verbindet und anschließend Festigkeit erreicht, vielleicht sogar Heilung.

2. Dezember 2021
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender 2021 – 02. Bettina Siebert-Blaesing

Ein Foto, das ich morgens früh beim Gassigehen mit unserem Hund Cookie von unserem Haus gemacht haben. Wir wohnen in einer Hausgemeinschaft mit anderen Generationen und haben hier eine Gartenwohnung. Die Anlage liegt direkt an einem Park. Mich fasziniert das Bild, weil einerseits die Grenzen zum Himmel ganz klar sind, aber die Grenzen der ganzen Bewohner*innen und Familien sowie zur Natur erst im Laufe des neuen Tages von außen sichtbar werden und in sich ja nur, wenn man wirklich in Kontakt treten würde. Ich habe dazu einen Impuls geschrieben:

Der neue Tag
Alles ist klar. Getrennt und dennoch verbunden.
Grenzen sind greifbar. Nur für den Moment.
Himmel und Erde berühren sich. Die Natur, das Leben erwacht.
Doch was wartet in uns, verändert sich? Menschen, Familien, Vertrautes.
Nur ein kleiner Tag, der den Impuls für den nächsten hat.

1. Dezember 2021
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender 2021 – 01. Alexander Korritko

Liebe Leserinnen und Leser des systemagazin,

wie immer – und wie schon Anfang November hier angekündigt – gibt es auch in diesem Dezember einen Adventskalender, diesmal ebenso wie im vergangenen Jahr mit unterschiedlichen Bildern, die Ihre Assoziationen und visuellen Kommentare zur Frage darstellen, was Sie mit dem Begriff „systemisch“ verbinden. Über die bereits eingegangenen Beiträge habe ich mich gefreut, der Kalender ist aber noch nicht voll und vielleicht haben Sie ja auch noch Lust, selber ein Bild beizusteuern. Der Auswahl der Motive sind dabei keine Grenzen gesetzt: Menschen oder andere Lebewesen, Dinge oder abstrakte Darstellungen – entscheidend ist nur, dass Ihr Bild etwas über eine Situation, eine Empfindung, eine Beobachtung mitteilt, die mit Ihrem Verständnis von systemischen Zusammengängen in Verbindung steht. Ästhetisch-künstlerische Kriterien spielen dabei keine Rolle, es gibt auch keine technischen Anforderungen zu bewältigen – ein Handyfoto ist schon völlig ausreichend. Einzige Voraussetzung: Das Bild/Foto sollte von Ihnen sein. Und die Längskante des eingereichten Bildes sollte mindestens 800 px und maximal 2000 px betragen.

Den Anfang macht Alexander Korittko mit einer Aufnahme, die er in China gemacht hat. Viel Spaß Ihnen allen mit dem diesjährigen Adventskalender und

Herzliche Grüße

Tom Levold
Herausgeber systemagazin

Tanzendes Paar in Guilin

Jeden Morgen zwischen 7 und 9 Uhr tanzen die Menschen in vielen chinesischen Städten. Dieses  Paar befindet sich einerseits in Verbindung durch die gemeinsamen Bewegungen, in diesem Moment in unterschiedliche Richtungen orientiert. Zugleich zeigt die Frau ein Gefühl von Freude und Liebe. Das ist für mich systemisch: zwei Menschen in einem  Muster, das verbindet.

28. November 2021
von Tom Levold
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Norbert Wiener, die Kybernetik und die Zirkularität

Beim Stöbern bin ich auf einen Blog mit dem Titel „wildes weben“ gestoßen, den Astrid Habiba Kreszmeier „als Aktivistin für Sympoietisches“ seit einiger Zeit auf der Website des Carl-Auer-Verlags gestaltet. Dort kreisen ihre Beiträge auf poetische und assoziative Weise mit den Zusammenhängen von Natur, Therapie, Tiefenmythologie und der Schönheit des Lebendigen. Die Thematik der Zirkularität und Rückbezüglichkeit „als lebensbildende Grundlage“ durchzieht dabei alle Beiträge dieses Blogs auf die eine oder andere Weise, so auch der aktuelle Post mit dem Titel „Immer wieder Rückbezüge“ vom 26.11.2021, dessen Zwischenüberschrift „Unheimliche cybernetics“ meine Aufmerksamkeit erregte und mich zu einer kritischen Stellungnahme an dieser Stelle bringt, da die Kommentarfunktion der Carl-Auer-Blogs seit einiger Zeit abgeschaltet ist.

Dem assoziativen Selbstverständnis folgend, mäandriert der Text vom Herbst im Appenzellerland über SVP-Kampagnen gegen die Corona-Politik, die Kybernetik Norbert Wieners, Helm Stierlins Boygroup, männlich perspektivische Geschichtsnarration und die Ethik Heinz von Foersters zurück zur Corona-Politik der Schweiz, ohne dass die Verkettung dieser Assoziationen tatsächlich nachvollziehbar würde. Soweit, so gut – und für einen poetischen Text natürlich völlig angemessen.

Die Bemerkungen zur Kybernetik und zu Norbert Wiener haben mich aber stutzen lassen. Schon in einem früheren Blogbeitrag von April 2021 ist bei ihr zu lesen: „Kybernetik ist und bleibt ein missverständlicher Name, wenn es ums Lebendige geht“, wenngleich dort auch betont wird, dass „zirkuläres Denken schlicht und ergreifend systemisches Denken“ sei.

Ihre Kritik an der Kybernetik leitet sie mit einem Hinweis darauf ein, „dass auch andere, aktuelle Publikationen von Carl-Auer die Rückbezüglichkeit als lebensbildende Grundlage neu thematisieren; dass sie Ethik und Verantwortung gegenüber der Welt vermehrt ansprechen“ und zur „Erinnerung nahezu vergessener Kontexte“ einladen. Dies ist aber kein generelles Plädoyer für die Einbeziehung von Kontexten, vielmehr „gibt es ja auch für mich einige Kontexte, die ich lieber vergessen möchte, weil sie mir unheimlich sind. Zum Beispiel das Wort Kybernetik, übertragen aus dem Englischen: Cybernetics“, und zwar „als interessierte Kollegin, die um Zirkuläres bemüht ist“. 

Nun empfinde ich mich auch als interessierten Kollegen, der um Zirkuläres bemüht ist, und stimme zu, dass zirkuläres Denken ein zentrales Element systemischen Denkens ist. Inwiefern aber die Kybernetik gerade in diesem Punkt unsystemisch sein sollte, hat sich mir aus ihrem Beitrag nicht erschließen können. Womöglich ist ihre Argumentation aber auch darauf zurückzuführen, dass sie sich gar nicht ausreichend mit diesem Kontext befasst hat, den sie ja lieber „vergessen“ möchte. Immerhin nennt sie ja sein 1948 erschienenes Buch „Cybernetics or control and communication in the animal and the machine“, dessen empfehlenswerte Lektüre doch den Vorwurf des „Unsystemischen“ entkräften könnte. Ob sie es wirklich gelesen hat, sei einmal dahingestellt.

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26. November 2021
von Tom Levold
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systeme 2/2021

Ein ziemlich gemischtes Potpourri ist in der aktuellen Ausgabe der systeme zu finden. Ein epistemologischer Text des Altmeisters Karl Tomm sowie Reflexionen zu spielerischen Begegnungen zwischen Therapeuten und Kindern sowie zum Einsatz musikgestützter Methoden in der Systemischen Therapie, Aufsätze zur Bedeutung von affektiver Regulation in zwischenmenschlichen Beziehungen sowie Klassismus in Beratungskontexten, das alles eingerahmt von ausführlichen Rezensionen. Alle bibliografischen Angaben und abstracts sind hier zu lesen…

23. November 2021
von Tom Levold
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Bindung in Systemischer Therapie und Beratung

Heft 3/2021 des Kontext ist der Frage nach der Bedeutung der Bindungstheorie und den Ergebnissen der Bindungsforschung für die systemische Therapie und Beratung gewidmet. Mathias Berg, Forschungspreisträger der Systemischen Gesellschaft mit einer Arbeit zu den „Auswirkungen systemischer Beratung und Therapie in einer Erziehungs- und Familienberatungsstelle auf die Bindungssicherheit verhaltensauffälliger Kinder im Grundschulalter“, ist Gastherausgeber des Heftes. Im Editorial schreibt er: „in den vergangenen beiden Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum eine stetige Annäherung. Ganz im Sinne ihres Begründers, ist die Bindungstheorie für Beraterinnen und Therapeuten nicht ausschließlich als entwicklungspsychologische Theorie zu verstehen, sondern als ein dynamisches Konzept, welches über die Forschung hinaus auch und insbesondere die klinische Praxis beeinflusst und gestaltet. Dass Bindungstheorie und systemische Praxis dabei hierzulande erst relativ spät zueinander gefunden haben, lässt sich unter anderem an zahlreichen englischsprachigen Publikationen ablesen (…), die davon zeugen, dass andernorts das Potenzial des Bindungskonzepts in der systemischen und familientherapeutischen Arbeit bereits deutlich mehr Beachtung fand und findet. In einer Untersuchung im angloamerikanischen Sprachraum, die 275 empirische familientherapeutische Studien hinsichtlich ihrer Referenztheorie auswertete, kam die Bindungstheorie auf Platz zwei hinter den Systemtheorien (…). Diese und ähnliche Entwicklungen könnten auch die deutschsprachigen Aus- und Weiterbildungen von systemischen (Psycho-)Therapeuten und Beraterinnen sowie die systemisch orientierte Forschung beflügeln. Denn in vielen Bereichen der therapeutischen Praxis scheint die Resonanz bezüglich eines elaborierten Konzepts von Bindung groß. Doch was macht die Bindungstheorie so reizvoll für die Systemische Therapie/Beratung? Füllt Sie eine Leerstelle innerhalb der systemischen Behandlungskonzepte (…), indem sie die traditionell interpersonell-familiendynamische Sichtweise durch anschlussfähige intrapsychische Variablen ergänzt (…)? Oder spezifiziert sie gar systemisches Beziehungswissen, indem sie Erkenntnisse und Forschungsbefunde vorlegt, die insbesondere Therapeuten, die mit Familien, Kindern, Jugendlichen oder Paaren arbeiten, anregen – und darüber hinaus dort bedeutsam sind, wo (Bindungs-)Beziehungen massiv gestört wurden, wie z. B. in der Arbeit mit traumatisierten Menschen? Wie Helm Stierlin bereits 1995 (…) formulierte, »…fordert die Bindungsforschung zu einem […] Umdenken heraus. Aber weiter: Diese Forschung wirft Fragen auf, die nicht zuletzt auch und gerade systemische Theoretiker und Therapeuten angehen.«“

Texte von Alexander Trost, Kirsten von Sydow, Albert Lenz & Thomas Köhler-Saretzki sowie Mathias Berg (mit einer Zusammenfassung der o.g. Studie) vertiefen diese Frage. Darüber hinaus enthält das Heft wieder viele Rezensionen. Alle bibliografischen Angaben mit abstracts gibt es wie immer hier zu lesen…

13. November 2021
von Tom Levold
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Heinz von Foerster und die Kybernetik 2. Ordnung

Heute vor 110 Jahren wurde Heinz von Foerster, der Namensgeber der Kybernetik 2. Ordnung, in Wien geboren. Auf einer Tagung zum Thema „Communication and Control in Society“ hielt er eine kurze Rede, die im von Klaus Krippendorf 1979 zum gleichen Thema herausgegebenen Band, der bei Gordon & Breach in New erschien, abgedruckt wurde (S. 5–8).

Der englische Text endet mit einer Passage, die ich ins Deutsche übersetzt habe, und die die ethische Implikation der Kybernetik 2. Ordnung gut zum Ausdruck bringt: „Ich habe bereits vorgeschlagen, dass eine Therapie zweiter Ordnung erfunden werden muss, um mit den Störungen zweiter Ordnung umzugehen. Ich behaupte, dass wir die Kybernetik der beobachteten Systeme als Kybernetik erster Ordnung betrachten können, während die Kybernetik zweiter Ordnung die Kybernetik der beobachtenden Systeme ist. Dies steht im Einklang mit einer anderen Formulierung von Gordon Pask. Auch er unterscheidet zwei Ordnungen der Analyse. Diejenige, bei der der Beobachter in das System eintritt, indem er den Zweck des Systems festlegt. Wir können dies eine „Vorgabe erster Ordnung“ nennen. Bei einer „Vorgabe zweiter Ordnung“ tritt der Beobachter in das System ein, indem er seinen eigenen Zweck festlegt.
Damit scheint klar zu sein, dass die Sozialkybernetik eine Kybernetik zweiter Ordnung sein muss – eine Kybernetik der Kybernetik -, damit der Beobachter, der in das System eintritt, seinen eigenen Zweck festlegen kann: Er ist autonom. Wenn wir das nicht tun, wird jemand anderes einen Zweck für uns bestimmen. Und wenn wir das nicht tun, liefern wir denen, die die Verantwortung für ihr eigenes Handeln auf andere abwälzen wollen, die Ausrede: „Ich bin nicht verantwortlich für mein Handeln, ich befolge nur Befehle. Wenn wir schließlich scheitern, die Autonomie jedes Einzelnen anzuerkennen, könnten wir uns in eine Gesellschaft verwandeln, die zwar Verpflichtungen hochhält, aber dabei ihre Verantwortlichkeiten vergisst.“

Der vollständige Text ist unter dieser Adresse im Internet zu lesen…

10. November 2021
von Tom Levold
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Leben mit Alkohol

Rudolf Klein bereichert seit vielen Jahren das systemische Feld mit seinen Reflexionen und Veröffentlichungen, nicht nur zum Thema abhängigen Verhaltens in Bezug auf den Umgang mit Alkohol. Gleichwohl liegt dieser Bereich ihm aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in der Suchtberatung besonders am Herzen. Seine vergangenen Veröffentlichungen zum Thema richteten sich in erster Linie an ein Fachpublikum. Der Carl-Auer-Verlag hat eine neue Reihe unter dem Rubrum Fachbücher für jede:n etabliert, die sich auch ein breiteres Publikum richten. In dieser Reihe ist das neueste Buch von Rudolf Klein erschienen – „Leben mit Alkohol – Herausforderungen und Chancen“. Wolfgang Loth hat es für systemagazin gelesen.

Wolfgang Loth, Niederzissen:

Es ist schon eine Kunst, Anregungen so zu geben, dass man sich nicht bedrängt fühlt, sondern freundlich eingeladen, sich in unvertrautem Gelände darüber klar zu werden, ob dieses Gelände etwas ist für einen. Und wenn ja, was. Rudolf Klein gehört zu denen, die das können. Zum Thema Alkohol, bzw. süchtiges Trinken verfügt er über jahrzehntelange Arbeits-, Lehr- und Publikationserfahrung. Dabei hat er so sprechende Formulierungen gefunden wie „berauschte Sehnsucht“ oder „Lob des Zauderns“. Zum professionellen Umgang mit Alkoholabhängigkeit hat er Maßstäbe gesetzt.

Und nun also diese Veröffentlichung in der Reihe „Fachbücher für jede:n“. Hier geht es dann nicht in erster Linie um das Vermitteln von Fachwissen und Arbeitsanregungen für professionelle Helferinnen und Helfer. Stattdessen kommt es darauf an, mit denen ins Gespräch zu kommen, die mit dem jeweiligen Thema in ihrem Leben zu tun haben, sowohl akut als auch im weiteren Sinn dafür sensibilisiert. Der Knackpunkt könnte sein, dass das Fach- und Erfahrungswissen zum jeweiligen Thema (im vorliegenden Fall: zum Thema süchtiges Trinken) sich in der externen Reflexion herausgebildet hat. Mit externer Reflexion meine ich das professionelle Nach- und Vor-Denken, das Validieren professioneller Erkenntnis im fachlichen Austausch. Im „Drinnen“ alkoholfokussierter Sinn- und Beziehungsstrukturen handelt es sich dagegen um ein Fach- und Erfahrungswissen, das unmittelbar aus dem Leben der Beteiligten schöpft. Erfahrungswissen aus erster Hand, sozusagen. Ein Autor, bzw. eine Autorin, die also ein „Fachbuch für jede:n“ anbietet, hat eine doppelte Aufgabe zu bewältigen. Dieses Fachbuch muss sowohl für das „externe“ Kollegium überzeugend genug sein, also „extern“ zur professionellen Vor- und Nachbereitung tauglich, als auch anschlussfähig für jemanden, der oder die durch Interesse oder Lebenslage im Thema drinsteckt. Beides scheint mir mit dem vorliegenden Buch vorzüglich gegeben.

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9. November 2021
von Tom Levold
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Einladung zum Adventskalender 2021

Liebe Leserinnen und Leser des systemagazin,

bald haben wir wieder Dezember und es wird Zeit für den diesjährigen Adventskalender des systemagazin. Schon im vergangenen Jahr, als es um das Thema der Corona-Krise und der damit verbundenen negativen als auch positiven Erfahrungen ging, hatte ich eingeladen, anstelle von kleineren oder größeren Texten zum Thema wie üblich dieses Mal ein Foto oder ein anderes Bild zum Kalender beizusteuern, das Ihre Erfahrungen zum Ausdruck bringen sollte. Über die Resonanz der vielen Bilder war ich – wie viele Leserinnen und Leser auch – erfreut und überrascht. Sie hat mich ermutigt, auch dieses Mal zur Einsendung von Bildern einzuladen, die ja einem Sinnspruch zufolge manchmal mehr sagen als tausend Worte.

Ihre Einsendung sollte sich dieses Mal mit der Frage beschäftigten, was das Wort „systemisch“ für Sie bedeutet und in welchen Momenten, Konstellationen, Erfahrungen und Beobachtungen es sich für Sie zum Ausdruck bringt. Mit diesem Begriff verbinden wir ja Themen wie Verbindung und Verbundenheit („the pattern that connects“), Mustererkennung und -veränderung, Wechselwirkungen und Zirkularität, symmetrische oder komplementäre Beziehungsmuster, Kontextabhängigkeit, Stabilität und Veränderung, die Beobachtung der Beobachtung usw. All das sind Begriffe, die uns auf einer abstrakten Ebene des Verständnisses systemischer Zusammenhänge vertraut sind. Zunächst haben wir aber als Beobachter unserer Wirklichkeit auch einen ganz unmittelbar sinnlichen Zugang auf Phänomene, die wir mit diesen Begrifflichkeiten zu erfassen suchen. Um diese Beobachtungen geht es dieses Mal im Adventskalender.

Der Auswahl der Motive sind dabei keine Grenzen gesetzt: Menschen oder andere Lebewesen, Dinge oder abstrakte Darstellungen – entscheidend ist nur, dass Ihr Bild etwas über eine Situation, eine Empfindung, eine Beobachtung mitteilt, die mit Ihrem Verständnis von systemischen Zusammengängen in Verbindung steht. Ästhetisch-künstlerische Kriterien spielen dabei keine Rolle, es gibt auch keine technischen Anforderungen zu bewältigen – ein Handyfoto ist schon völlig ausreichend. Einzige Voraussetzung: Das Bild/Foto sollte von Ihnen sein. Und die Längskante des eingereichten Bildes sollte mindestens 800 px und maximal 2000 px betragen.
Ich hoffe, dass Sie sich durch diese Einladung inspirieren lassen, Ihre Fotosammlung einmal durchzugehen oder sich anregen lassen, ein Foto zum Thema zu machen, gerne mit einer optionalen Kurzbeschreibung oder einem kleinen Kommentar! Vielleicht kriegen wir ja gemeinsam einen schönen Adventskalender voll. Alle Einsendungen werden veröffentlicht, wenn sie zum Thema passen!

Ich freue mich auf Zusendungen Ihres Bildes an levold@systemagazin.com und verbleibe

Mit herzlichen Grüßen

Tom Levold

Herausgeber systemagazin

29. Oktober 2021
von Tom Levold
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Forschungspreis von SG und DGSF 2022

Die Systemische Gesellschaft (SG) und die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) vergeben gemeinsam einen wissenschaftlichen Forschungspreis. 

Mit ihrem wissenschaftlichen Forschungspreis verfolgen die systemischen Verbände das Ziel, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, die Weiterentwicklung der Forschungs- und Praxismethoden im Kontext des systemischen Denkens anzuregen und die Bedeutung des systemischen Ansatzes für die therapeutische und beraterische Praxis zu verdeutlichen.

Der Preis ist als Förderpreis konzipiert. Angenommen werden Masterarbeiten, Dissertationen, Habilitationen oder Forschungsarbeiten aus einem Projekt, das in oder auch außerhalb der Hochschule durchgeführt wurde. Erwünscht sind aktuelle Forschungsarbeiten, die nicht oder bei Einreichung nicht länger als ein Jahr veröffentlicht sind.

Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.

Mit dem Preis soll eine Arbeit ausgezeichnet werden, die einen innovativen Beitrag zur Weiterentwicklung systemischer Forschung leistet. Dies ist möglich durch 

  • ein neuartiges/kreatives methodisches Design
  • eine innovative Verknüpfung von systemischer Theorie und Methode
  • anregende Theoriebildung und -entwicklung 
  • überzeugende Impulse für die systemische Praxis

Die Forschungsarbeiten können sich auf alle Felder systemischen Arbeitens beziehen und Fragen zu Therapie, Beratung, Supervision, Mediation, Coaching oder Organisationsberatung, aber auch weitere systemisch relevante Themenstellungen bearbeiten.

Die Entscheidung über die Preisvergabe trifft unter Ausschluss des Rechtsweges ein Gremium, in dem Gutachterinnen und Gutachter mehrerer Disziplinen vertreten sind.

Die Preisvergabe erfolgt auf der SG-Mitgliederversammlung und Tagung im Mai 2022.

Bitte reichen Sie Ihre Arbeit zusammen mit dem Deckblatt bis zum 

06. Februar 2022

in dreifacher Ausführung und digital unter dem Stichwort „Wissenschaftlicher Forschungspreis“ ein bei:

info@systemische-gesellschaft.de

Alle Informationen zur Bewerbung finden Sie auch auf den Internetseiten von SG (systemische-gesellschaft.de) und DGSF (dgsf.org).

29. Oktober 2021
von Tom Levold
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Praxispreis der Systemischen Gesellschaft

Die Systemische Gesellschaft vergibt alle zwei Jahre einen Praxispreis für ein herausragendes oder innovatives aktuelles Projekt, das die praktische Umsetzung der Grundsätze systemischen Denkens und Handelns in einem spezifischen Arbeitsfeld zum Ziel hat. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury.

Um den Preis können sich Praxisprojekte in öffentlicher oder privater Trägerschaft bewerben, die systemische Vorgehensweisen in Bereichen wie z.B. Arbeiten, Wohnen, Bauen, Bildung, Ernährung, Erziehung, Internationalisierung, Klimaschutz, Recht etc. implementieren und anwenden. Dabei sollten die systemische Haltung und die Nachhaltigkeit des systemischen Ansatzes im Sinne von „next practice“ (zukunftsorientiert) und „best practice“ aufgezeigt werden. 

Publikationen und wissenschaftliche Arbeiten über systemische Praxis sind nicht Gegenstand des Praxispreises. 

Erfüllt keine der eingereichten Bewerbungen die Kriterien zur Vergabe des Praxispreises in überzeugender Weise, wird der Preis im betreffenden Jahr nicht vergeben. 

Das Preisgeld beträgt bis zu 1.500,- Euro, kann auf 1 bis 3 Preisträger verteilt werden und soll unmittelbar für die Zwecke des prämierten Projektes verwandt werden. 

Die SG veröffentlicht die Vergabe des Preises und unterstützt das Projekt bei der Bekanntmachung des Praxispreises. 

Bewerbungen für den Praxispreis sollten in Form einer Kurzbeschreibung sowie einer schriftlichen Konzeption von maximal 20 Seiten (andere Formen können akzeptiert werden; z.B. auditiv, kreativ etc.) unter dem Stichwort „SG-Praxispreis“ an die Systemische Gesellschaft e.V., Damaschkestraße 4, D-10711 Berlin, oder per e-mail an info@systemische-gesellschaft.de eingereicht werden. 

Einsendeschluss ist der 31.01.2022.