Unter dem Titel Evaluation 2.0 geht es in der letzten Ausgabe der Familiendynamik in diesem Jahr schwerpunktmäßig um ein Prozessfeedback „als ,Herzstück’ systemischer Praxis“, das von Günter Schiepek unter dem Stichwort Synergetisches Navigationssystem (SNS) entwickelt worden ist. Im Editorial heißt es: „Die Fokus-Beiträge stellen diese »Evaluation 2.0« mit dem Synergetischen Navigationssystem (SNS) von Praktiker:innen in verschiedenen Kontexten vor. Das SNS ist seit 15 Jahren im klinischen Routineeinsatz, womit wir mit diesem Themenheft auch ein kleines Jubiläum feiern. Tilo Mielenz und Markus Keller berichten anhand von Fallgeschichten über die Anwendung in der Jugendhilfe. Christoph Huy und Günter Schiepek zeigen mit einem Transfer des SNS in schulische Kontexte, wie Schüler:innen ihre Lernprozesse damit besser gestalten und Lehrkräfte dadurch gewissermaßen »Supervision« erhalten. In den Über-Sichten skizzieren Günter Schiepek und Rieke Oelkers-Ax, wie Evaluation und Wirksamkeit von Therapie und Beratung neu gedacht werden können (»2.0«) und veranschaulichen dies anhand einer Mutter-Kind-Therapie.“ Etwas merkwürdig mutet allerdings an, dass an keiner Stelle des Heftes, weder in den Texten noch in einem conflict of interest statement darauf hingewiesen wird, dass das SNS eine kommerzielle Anwendung ist, die von der Firma CCSYS GmbH vermarktet wird, bei der Günter Schiepek als Geschäftsführer fungiert. Ein solches Statement ist mittlerweile ganz unabhängig von der Güte der Artikel state of the art in den meisten wissenschaftlichen Zeitschriften und eine notwendige Orientierungshilfe für die Leserschaft.
Alle bibliografischen Angaben und abstracts des Heftes finden Sie hier…
Danke, Herr Levold, für diesen Hinweis!
In der Tat: ich denke, es würde den Autoren zur Ehre gereicht haben, diesen Hinweis selbst zu geben. So legt sich ein unnötiger Schatten auf das Ganze.
Gerade, da ich das SNS in dem Träger der freien Jugendhilfe, in dem ich arbeite, meinen Vorgesetzten vorstellen wollte, merke ich, dass ich dieser fehlenden Information wegen zurückschrecke. Ich werde es dennoch unter Hinweis auf die Familiendynamik vorstellen, da es dafür gute Gründe gibt – ergänzt um den Hinweis auf den kommerziellen Aspekt des SNS, der eben leider aus den Texten nicht hervorgeht.
Das hat einen schlechten Beigeschmack. Haben die Herausgeber das nicht im Blick? Man wundert sich zudem, wie die Tierart Homo sapiens sapiens ihre Jungtiere über Jahrmillionen ohne digitales Werkzeug begleiten konnte. Die längste denkbare Studie zur Prozessoptimierung! Nachzulesen z.B. bei Jean Liedloff.