Heute gibt es wieder einen runden Geburtstag zu feiern – Jochen Schweitzer wird schwer vorstellbare 65 Jahre alt und systemagazin gratuliert von Herzen.
Es gibt wahrscheinlich niemanden im systemischen Feld, der Jochen Schweitzer nicht kennt. Seine Verdienste um die systemische Therapie und Beratung sind vielfältig. Nach dem Studium der Psychologie und Rechtswissenschaften in Göttingen und Gießen und einer familientherapeutischen Ausbildung in Cambridge sowie Philadelphia, USA, arbeitete er als Kliniker in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Weinsberg, wurde 1986 bei Reinhart Lempp und Hans Thiersch in Tübingen promoviert, und kam dann schließlich zum damaligen Institut für Psychoanalytische Grundlagenforschung und Familientherapie an der Universität Heidelberg, das von Helm Stierlin geleitet wurde. Als Lehrtherapeut war er lange Jahre bei der IGST in Heidelberg aktiv und ist Mitbegründer des Helm-Stierlin-Instituts, das sich von der IGST abtrennte. 1996 ging nach seiner Habilitation als stellvertretender Leiter an das Institut für Medizinische Psychologie der Universität Heidelberg, wo er seit 2006 auch die „Sektion Medizinische Organisationspsychologie“ leitet. Neben zahllosen anderen Veröffentlichungen hat er mit Arist von Schlippe schon 1996 das erste Lehrbuch für systemische Therapie im deutschsprachigen Raum veröffentlicht.
Neben seinen wissenschaftlichen und praxisbezogenen Beiträgen hat er das systemische Feld vor allem durch seine Zeit als Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF) geprägt, das er von 2007 bis 2013 inne hatte. Seit 2013 ist er deren gesellschaftspolitischer Sprecher. Mit dem SYMPA-Projekt sowie vielen anderen Forschungsprojekten hat er bedeutsame Beiträge zum wissenschaftlichen Profil des systemischen Ansatzes geleistet, nicht zuletzt durch die vielen großartigen und zunehmend internationalen Forschungstagungen, die er in Heidelberg maßgeblich initiiert und organisiert hat.
Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Lieber Jochen, zum unmöglich erscheinenden Eintritt ins Rentenalter, das hoffentlich nur numerisch zu Buche schlägt, wünsche ich dir alles Gute, weiterhin eine fließende kreative Ader und alles an Kraft, Energie und Freude, was man dafür braucht. Ich freue mich, dass auch dieses Mal wieder Kolleginnen und Kollegen aus dem systemischen Feld dir im systemagazin einen Geburtstagstrauß gebunden haben – lass dich feiern!
Herzliche Grüße
Tom Levold
Herausgeber systemagazin