4. Februar 2015
von Tom Levold
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Glück und Unglück, die rasch uns und überwältigend treffen, sind sich im Anfang, wie Hitze und Frost bei jäher Berührung, kaum unterscheidbar nah. Wie Meteore aus überirdischer Ferne geschleudert, ziehen sie leuchtend und drohend die Bahn über unseren Häuptern. Heimgesuchte stehen betroffen vor den Trümmern ihres alltäglichen, glanzlosen Daseins. Groß und erhaben, zerstörend, bezwingend, hält Glück und Unglück, erbeten und unerbeten, festlichen Einzug bei den erschütterten Menschen, schmückt und umkleidet die Heimgesuchten mit Ernst und mit Weihe. Glück ist voll Schauer, Unglück voll Süße. Ungeschieden scheint aus dem Ewigen eins und das andre zu kommen. Groß und schrecklich ist beides. Menschen, ferne und nahe, laufen herbei und schauen und gaffen halb neidisch, halb schaudernd, ins Ungeheure, wo das Überirdische, segnend zugleich und vernichtend, zum verwirrenden, unentrinnbaren, irdischen Schauspiel sich stellt. Was ist Glück? Was ist Unglück? Erst die Zeit teilt beide. Wenn das unfaßbar erregende, jähe Ereignis sich zu ermüdend quälender Dauer wandelt, wenn die langsam schleichende Stunde des Tages … Weiterlesen →