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Heute feiert Bernd Roedel seinen 70. Geburtstag und systemagazin gratuliert von Herzen. Bernd Roedel gehört zur kleiner werdenden Gruppe derer, die sich frühzeitig für die Familientherapie erwärmten und an der Entwicklung der Systemischen Therapie von Anfang an beteiligt waren. Gemeinsam mit Jürgen Linke, Klaus Lübke, Dörte Foertsch und anderen gründete er 1983 das Berliner Institut für Familientherapie (BIF), 10 Jahre später, 1993, wechselte er der Liebe wegen nach Stuttgart und gründete dort mit Ingrid Kellermann das Stuttgarter Institut für Familientherapie, das mit einem ähnlichen (und einmaligen) Konzept wie das BIF arbeitet, nämlich mit einem Life-Supervisionskonzept, bei dem die Weiterbildungsteilnehmer von Anfang an unter Life-Bedingungen mit Klienten arbeiten.
Er hat über Genogrammarbeit ein nach wie vor aktuelles Buch veröffentlicht, ansonsten sucht er eher nicht die große Bühne, was man bedauern muss, wenn man einen seiner so humorvollen wie brillianten Vorträge einmal erleben durfte. Auch in Stuttgart lässt sich nicht verleugnen, dass er ein Berliner Urgestein ist. Dass er im Zentrum des Schwabenlandes trotzdem verehrt wird, spricht für ihn – und muss man den Schwaben hoch anrechnen. Gemeinsam mit dem schwäbischen Urgestein Ingrid Kellermann hat er in ihrem schönen Haus auf den Stuttgarter Höhen eine wunderbare Stätte der Begegnung und Gastfreundschaft geschaffen, die von Anbeginn eine besondere Atmosphäre für alle Weiterbildungsteilnehmer wie Gastdozenten bereitgestellt hat. Auch privat ist Bernd ein wunderbarer Gastgeber, Koch und Freund – eine Kombination, die ich seit Jahren genießen darf. Im Herbst wird er seinen offiziellen Abschied vom Institut feiern – zu hoffen bleibt, dass Klienten, Weiterbildungsteilnehmer und die vielen KollegInnen im systemischen Feld auch danach noch von ihm profitieren werden.
Lieber Bernd, zum runden Geburtstag alles Gute, Gesundheit, viele schöne Momente und ein Prosit auf das Leben jenseits der 70 – verbunden mit dem einen oder anderen vollen Glas, das zu den vielfältigen Anlässen, die sich uns bieten werden, geleert werden sollte.