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Nachhaltigkeit und systemische Risiken

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Wer sich für die Themen Nachhaltigkeit und sozial-ökologische Perspektiven auf Risiken „einfachen“ Intervenierens interessiert, der dürfte auf einer Website zur Sozial-ökologischen Forschung fündig werden, die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Zwar ist grundsätzlich ein kritischer Blick angemessen, wenn offizielle Politik sich (auch wichtiger) Themen annimmt, doch scheint mir in diesem Fall ein guter Rahmen geschaffen. Dass es sich hierbei um einen Versuch handelt, möglichst viele Interessen unter einen Hut zu bekommen, lässt sich aus folgenden Bemerkungen zur Zielsetzung herauslesen: „Ziel des Förderschwerpunktes ist die Entwicklung von Strategien zur Lösung konkreter gesellschaftlicher Nachhaltigkeitsprobleme: z.B. zur Umsetzung der„Agrarwende“, der Verbesserung der Ernährung der Bevölkerung, der Liberalisierung netzgebundener Ver- und Entsorgungssysteme (z.B. Wasser, Energie) und Emissionshandel. Eine derartige Forschung erfordert ein Zusammenwirken der Wissenschaftler/-innen der Natur- und Gesellschaftswissenschaften. Dabei werden gesellschaftliche Akteure – z.B. Verbraucher/-innen, Kommunen, Unternehmen und Nichtregierungs-Organisationen – in den Forschungsprozess einbezogen. Damit soll der ökologische Umbau der Gesellschaft unterstützt werden, ohne dabei die soziale Gerechtigkeit und die wirtschaftlichen Belange aus den Augen zu verlieren“. Zur Startseite geht es hier.
Von besonderem Interesse scheint mir ein Kapitel über „Strategien zum Umgang mit systemischen Risiken“ zu sein. Systemische Risiken sind „durch ein hohes Maß an Komplexität, Ungewissheit und Ambiguität gekennzeichnet“. Außerdem „lösen isolierte Risikovermeidungsstrategien ihrerseits häufig Folgerisiken in anderen Systemen aus“. Wie wahr, und es dürfte von Interesse sein, zu welchen Schlussfolgerungen belastbare Ergebnisse anregen werden, wenn das entsprechende Projekt weiter fortgeschritten ist. Zu diesem Teil der website geht es hier.
Als ein Beispiel wird u.a. auf ein Projekt zum Thema„Übergewicht und Adipositas bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ hingewiesen.„Übergewicht und Adipositas werden in diesem Projekt exemplarisch als ein systemisch wirkendes, verhaltensinduziertes Risiko verstanden“. Die Laufzeit des Projekts geht noch bis Ende des Jahres 2009.
Spannend dürfte eine Tagung gewesen sein, die auf Initiative der Querschnittsarbeitsgruppe„Partizipation“ im September 2005 durchgeführt wurde. Thema:„Partizipation und Nachhaltigkeit – Der Teufel steckt im Detail“. Unter anderem gab es dort einen Vortrag von Angela Oels (Institut für Politikwissenschaft der Universität. Hamburg). Frau Oels diskutiert hier „Nachhaltigkeit, Partizipation und Macht – oder: warum Partizipation nicht unbedingt zu Nachhaltigkeit führt“.

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