Am 18. September vergangenen Jahres ist Don Bloch in New York an den Komplikationen einer Hüftfraktur im Alter von 91 Jahren gestorben. Auch wenn er hierzulande nur wenig bekannt war, hat er als Pionier der Familientherapie und der systemischen Familienmedizin in den USA eine wichtige Rolle gespielt. Nach einem Medizinstudium machte er eine psychoanalytische Ausbildung und arbeitete u.a. im legendären Chestnut Lodge, an dem auch Helm Stierlin tätig war. In den 50er Jahren begann er sich allerdings schon von der Psychoanalyse ab- und der Familientherapie zuzuwenden, nicht zuletzt aufgrund seiner Bekanntschaft mit Nathan Ackerman, dem er später als Leiter des Ackerman-Instituts von 1972 bis 1991 nachfolgen sollte. Von 1970 bis 1982 war er der Herausgeber von Family Process, von 1983 bis 1995 auch der Herausgeber der Zeitschrift Family Systems Medicine. Eric Weiner hat in Families, Systems, & Health 1996 ein sehr ausführliches und spannendes Interview mit Don Bloch über seine persönliche Entwicklung und die ereignisreiche Zeit geführt, in der diese stattgefunden hat. Das Interview ist auch im Netz zu lesen, und zwar hier…
Don Bloch 1923 – 18.9.2014
21. Januar 2015 | 1 Kommentar
Ich erinnere mich, dass ich Don Bloch zum 1. Mal in Florenz erlebte, das war 1977: dort fand ein grosser Kongress statt (in der Villa medicea auf dem Poggio Imperiale) und es war einer meiner 1. Kontakte mit der Welt der Familientherapie. Mara Selvini, der ich später mehrmals begegnete, nahm auch daran teil und auch Murray Bowen, Jay Haley die mich sehr beeindruckten. Die Notizen die ich damals schrieb habe ich noch: wenn ich diese Notizen lese, spüre ich noch meine Begeisterung die ich empfand für die Systemik und die lebt noch immer weiter. Mein Schriftbild hat sich aber viel verändert. Nach diesem Kongress nahm ich die Entscheidung mich in diesem Bereich weiterzubilden.