Wie entsteht Bedeutung? Nach Jahrhunderten philosophischer Reflexionen dieser Frage sind wir gewohnt, Bedeutung der Sprache bzw. den Wörtern zuzuweisen, die wir beim Sprechen benutzen. Das dieser Vorstellung zugrundeliegende dualistische Konzept von Geist und Körper als getrennte Wesenheiten ist dabei zur wenig hinterfragten Leitvorstellung der Aufklärung und der Moderne geworden. Der Philosoph Mark Johnson geht hier einen anderen Weg. Schon 1981 hat er gemeinsam mit dem Linguisten George Lakoff mit dem Buch„Metaphors we live by“ eine radikale Neuorientierung vorgeschlagen, in dem beide anhand zahlreicher Beispiele zeigten, in welchem Maße unser Denken im Sinne des Wortes verkörpert ist. Die Untersuchung der Metaphern, die wir beim Sprechen benutzen, vermag diese Verkörperung aller kognitiven Leistungen (übrigens auch der Philosophie und selbst der Mathematik) erschließen, was die Autoren eindrucksvoll in ihren Büchern demonstrieren. Mark Johnson hat nun ein neues Buch über den Zusammenhang von Geist und Körper, Denken und Fühlen, Sprachliches und Vorsprachliches geschrieben, das Michael B. Buchholz für systemagazin ausführlich und mit einer nachdrücklichen Leseempfehlung rezensiert hat: „Wer also Interesse hat an den Fragen, deren Beantwortung derzeit von manchen Neurowissenschaftlern imperial vordiktiert wird, der kann sich hier schönste Argumente für gänzlich neue Betrachtungen besorgen und zugleich lernen, wie ein kundiger Autor seine Leser auf die angenehmste Weise mitnimmt auf eine Reise durch die Philosophie und ihr Antworten entnimmt, die für die therapeutische Praxis von größter Bedeutung sind“
Zur vollständigen Rezension
The Meaning of the Body
15. Mai 2009 | Keine Kommentare