In meiner Vorbereitung auf den seinerzeitigen Glücks-Kongress des Weinheimer Instituts für Familientherapie stieß ich durch Zufall auf Stücke aus dem Nachlass eines mir bis dahin unbekannten Autors. Diese Stücke aus dem Nachlass entpuppten sich als Reflexionen und Gedichte zum Glück, passten also haargenau zum Thema des Kongresses, auf den ich mich vorbereitete. Zum Autor selbst konnte ich nur bruchstückhafte Informationen herausfinden. Die Person, über die ich an den Nachlass gekommen war, wusste nichts Näheres, interessierte sich auch nicht sehr dafür, konnte nur sagen, dass der Autor Hieronymus Heveluk heiße, was vermutlich ein Pseudonym sei, und seit einigen Jahren verschollen. Weder zu Herkunft noch weiterer Vita verfüge er über Informationen. Man kann sich vorstellen, dass mich das neugierig machte. Meine weiteren Recherchen blieben bislang jedoch weitgehend ohne Erfolg. Gesichert scheint bislang nur, dass Heveluk offenbar Wert darauf legte, keine Spuren zu hinterlassen. Das Auffinden dieser Stücke aus dem Nachlass muss daher als ein Zufall betrachtet werden. Da sich die Stücke jedoch im weitesten Sinne auch auf unser Metier beziehen lassen und daher den einen oder die andere interessieren könnten, hier ein Beispiel aus dem Nachlass: Sysiphus zum Glück
“Wenn zum Glück der Sysiphus
auf halbem Wege einmal muß,
dann läßt er den Stein
wie er ist, sein,
nützt eh kein Verdruß.
Und während er muß, denkt Sysiphus
an den Mythos, nicht sicher, ob Stuß
oder Weisheit darin verborgen;
wes Geistes Kind, andere Sorgen,
bleibt irgendwie eine Rätselnuß.
Wenn Sysiphus, zum Glück befragt,
zögert, was er dazu sagt;
an Kratylos Finger denkt, wenns dem nach ginge,
dem Zeiger des ewigen Schaukelns der Dinge…
naja, zuckt die Schulter: wems behagt..“
Wie gesagt, die geistige Heimat von Heveluk ließ sich noch nicht stichhaltig erforschen, vielleicht kann auf diesem Wege ja der eine oder andere Hinweis zustande kommen. Ein, wie mir scheint, recht ökonomisches Stück zum Glück findet sich ebenfalls im Nachlass:
“Glück und sein Enigma
waren schon immer da.
So bleibt zum Glücke
stets eine Lücke“.