Martin Rufer, Bern:
K.O., ein erfahrener Psychiater, systemischer Therapeut und langjähriger Kollege, der für die psychiatrische Triage in einem grösseren medizinischen Zentrum zuständig ist, fragt mich tel. an für die Fortsetzung einer Therapie bei Frau B., 32j., Mutter von zwei Kleinkindern. Ihr Ehemann sei vor kurzem vor ihren Augen auf einem Fussgängerstreifen zu Tode gefahren worden. „Hier braucht es wohl mehr „Traumatherapie“ als die zwei, drei Sitzungen, die ich ihr anbieten/durchführen konnte“, in der Hoffnung, dass ich diesen „nicht ganz alltäglichen“ Fall übernehmen/weiterführen und Frau B. bei mir auch Anschluss finden kann.
Die folgenden Gründe mögen ihn veranlasst haben, diese Patientin an mich zu verweisen:
- die Indikation (Triage) für eine Therapie, die über seine „Kurztherapie“ hinausweist
- unsere gemeinsame WB in NLP, in der wir uns methodische Kompetenzen im Umgang mit traumatisierten Menschen angeeignet haben
- die persönliche Verbundenheit aufgrund länger Zusammenarbeit in einem kinder- und jugendpsychiatrischen Dienst
- das Vertrauen, die Zuschreibung, dass diese Klientin bei mir wohl gut aufgehoben ist
Und wo bleibt das „Systemische“? Weiterlesen →