
Stefan Hammel (2014):
Therapie zwischen den Zeilen
Peter Stimpfle, Eichstätt:
Stefan Hammel hat im renommierten Klett-Cotta-Verlag in der Reihe Leben Lernen gewissermaßen in Fortsetzung und Abrundung einer systematischen Darstellung und Beschreibung systemisch-hypnotherapeutischer Arbeitsmethoden neben dem Handbuch der therapeutischen Utilisation (2011) und dem Handbuch des therapeutischen Erzählens (2013) nun ein Buch zum Thema Implikationen in der Therapie mit dem Titel Therapie zwischen den Zeilen herausgebracht. Thema des Buches ist das, was in der Behandlung „zwischen den Zeilen“ geschieht (wirkt oder eben auch nicht), was wir implizieren (ohne uns dessen klar zu sein) und was wirkt, ohne dass wir dem genügend Beachtung schenken. Spielt es eigentlich eine Rolle, was wir sagen, welche Worte wir verwenden und welche nicht, in welcher Reihenfolge wir Angebote machen und ob wir die körperlichen (mimischen, gestischen, motorischen, emotionalen …) Reaktionen des Klienten oder Patienten bei unseren Interventionen berücksichtigen? Das Buch ist ein Plädoyer für eine Mehrebenenkommunikation in der Therapie, für die Berücksichtigung der Unterschiedlichkeit bzw. Vielfältigkeit von Menschen. Da immer die Gefahr von Manipulation besteht (die wir auch begehen, wenn wir uns um dieses Thema nicht bemühen), ist es mehr als folgerichtig (ja sogar nötig!), sich zu Beginn mit ethischen Grundlagen zu beschäftigen, womit Hammel sein Buch auch beginnt. Es geht ihm nicht um vordergründige effektvolle Suggestion, sondern um eine Haltung von Liebe und Respekt, die Menschen Veränderungen ermöglicht, die sie zu mehr Einklang mit sich führen können. Die Integrität dieses Vorgehens besteht darin, sich für die Ziele des Patienten einzusetzen (anstatt ihm welche vorzugeben) bzw. sich mit ihm auseinander zu setzen, wenn unerreichbare oder sogar schädliche Ziele vorgegeben werden. Weiterlesen →



Heute feiert Cornelia Tsirigotis ihren 60. Geburtstag und systemagazin gratuliert mit einigen Anderen ganz herzlich! In der systemischen Szene gehört sie nicht zu den bekanntesten Gesichtern, weil ihre Bühne nur selten das Podium ist. Umso mehr sind ihre publizistischen Beiträge und Aktivitäten aus dem Feld nicht mehr wegzudenken. Als Sonderpädagogin, Schulleiterin und Spezialistin für Gehörlosen- und Sprachbehindertenpädagogik verschafft sie diesem „Randthema“ im systemischen Diskurs ebenso Gehör wie anderen pädagogischen Fragen, besonders auch als Herausgeberin von Büchern zum Thema „Neue Autorität“. Seit 2000 ist sie im Redaktionsteam von systhema (IF Weinheim) tätig, und als wäre das nicht genug der publizistischen Arbeit, gibt sie seit 2010 im Alleingang die Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung heraus. Wer schon einmal an der Herausgabe einer Zeitschrift mitgewirkt hat, weiß, wovon hier die Rede ist. Das alles meistert sie mit Bravour, guter Laune und einem schönen Humor.
