Jürgen Kriz ist für die systemagazin-Leserschaft kein Unbekannter. Seit vielen Jahren betreibt er sein Projekt einer „Personzentrierten Systemtheorie“, deren Grundzüge er schon in vielen Aufsätzen und Vorträgen der systemischen Öffentlichkeit vorgestellt hat. Mit seinem neuen Buch „Subjekt und Lebenswelt. Personzentrierte Systemtheorie für Psychotherapie, Beratung und Coaching“ legt er nun erstmals eine Gesamtdarstellung seines Ansatzes vor, die vor wenigen Wochen im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht erschienen ist. Wie er in seinem Vorwort schreibt, geht es ihm um „eine Einladung, sich auf die Komplexität des Geschehens einzulassen, das nun einmal unser Leben als Subjekt in der heutigen Lebenswelt ausmacht. Ich bin überzeugt davon, dass eine größere Bereitschaft, sich auf diese Komplexität einzulassen, nicht nur die inhaltlichen und theoretischen Grabenkämpfe zwischen »Richtungen« befrieden könnte, weil die Würdigung für die Perspektiven der anderen dann leichter fällt. Aus einer solchen ganzheitlichen Sicht lässt sich zudem leichter jene Vorgehensweise im jeweils konkreten Fall entwickeln, die jenseits von »Schulengrenzen« der spezifischen Situation (aus Patient- bzw. Klienten-, Problem- bzw. Störungs- und Beschwerdelage, Entwicklungsmöglichkeiten, eigenen Vorlieben und Ressourcen usw.) gerecht wird. Es ist dies ein Buch, das der Informationsstruktur von 160-Zeichen-Einheiten (SMS) und dem Lernerfolg in Form von reproduzierbaren Sätzen, die sich zum Training in Tutorien für das Bestehen eines Multiple-Choice-Tests eignen, zuwiderläuft. Es ist vielmehr gedacht für Menschen, die wie ich das Anliegen haben, dem Geschehen in Psychotherapie, Beratung und Coaching tiefer auf den Grund zu gehen und die komplex verwobenen Teilaspekte in ihrem Zusammenwirken besser zu verstehen.“ Wolfgang Loth hat das Buch gelesen und resümiert: „Unbedingt empfehlenswerte Lektüre!“ Weiterlesen →
19. Juni 2017
von Tom Levold
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