Lange war im Feld der systemischen Therapie das Familiensetting bzw. die Arbeit mit der ganzen Familie dominant – und Markenzeichen des systemischen Ansatzes. Das hat sich in den vergangenen Jahren verändert – in vielen Kontexten (von den aufsuchenden Familienhilfen abgesehen) hat die Arbeit im Einzelsetting einen viel größeren Stellenwert erhalten. Die Arbeit mit der Familie ist aufwendiger und komplexer, im Zuge der Anerkennung von Systemischer Therapie im Rahmen der sozialrechtlich gesicherten psychotherapeutischen Versorgung wird das Familientherapie-Setting nur noch in Ausnahmefällen praktiziert werden, so meine Prognose. Vor diesem Hintergrund ist es begrüßenswert, dass es mit dem vorliegenden Band von Konrad Peter Grossmann ein aktuelles und einladendes Buch zum Thema gibt, das die Relevanz der Arbeit mit der Familie noch einmal nachhaltig vor Augen führt. Ulrike Hollik hat es gelesen und empfiehlt die Lektüre:
Ulrike Hollick, Weimar:
Wenn Kinder größer werden – der Titel spricht einerseits direkt auf die Be-deutung an, die ältere Kinder und Jugendliche in der Familientherapie haben, zum anderen löst er wohl viele Assoziationen aus, die mit eben diesem Größer- werden in engem Zusammenhang stehen, nämlich die Herausforderungen, mit denen größer werdende Kinder und Jugendliche und ihre Familien konfrontiert sind und die Entwicklungsaufgaben, die sie zu bewältigen haben.
Grossmann ermutigt dazu, in der Praxis der Familientherapeuten vermehrt wieder die Vorteile der Arbeit mit der ganzen Familie zu nutzen und vor allem Kinder und Jugendliche ab circa zehn Jahren mit in das Setting einzubeziehen. Weiterlesen →