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Systemische Mediation

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Datum/Zeit
Date(s) - 11.11.16 - 28.10.17
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Veranstaltungsort
StIF / Stuttgarter Institut für Systemische Therapie, Beratung, Supervision und Systemisches Coaching e.V.

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Systemische Mediation

versteht Konflikte als eine besondere Form einer spezifischen sozialen, sprich: kommunikativen Interaktion. Ausgehend von dieser Betrachtung, berücksichtigen wir die Prinzipien, die uns die Systemtheorie lehrt: Beobachtung und Bezeichnung, System-Umwelt-Differenz, Zirkularität, Autopoiese, Sinnsteuerung
von Systemen, operationale Geschlossenheit und strukturelle Koppelung.
Diese Konzepte ermöglichen uns ein tieferes Verständnis von sozialen Wirklichkeiten, eine erweiterte kontextbezogene Perspektive einzunehmen, ein differenziertes Bild von Konflikten zu entwickeln, Konflikte und deren innere wie äußere zirkuläre Dynamik besser zu verstehen und passgenaue Impulse und Angebote zu deren Lösung anzubieten.
In Familie und Organisationen gibt es eine Fülle von Anlässen zu Konflikten, bei denen es Sinn macht, diese gütlich und außergerichtlich zu klären. In Familien wären dies z. B. Themen wie: Trennung/Scheidung, unterschiedliche Vorstellungen in Erziehungsfragen, Umgangs- und Sorgerecht, Erbkonflikte und Vermögensfragen,
Generationskonflikte oder aber Konflikte zwischen Geschwistern.
In Unternehmen lässt sich an Konflikte mit Kunden, Lieferanten und Verbrauchern denken oder auch Konflikte zwischen Mitarbeitern, Teams, Abteilungen. Besonders interessant sind Konflikte in Familienunternehmen, z. B. Fragen der Unternehmensnachfolge, in denen sich die beiden Bereiche überschneiden.
Mediation ist ein Beratungsformat, das in besonderer Weise dazu geeignet ist, in konflikthaften Interaktionsprozessen die Kontrahenten zu unterstützen, eigenverantwortlich Lösungen und Wege einer einvernehmlichen Beilegung des Konfliktes zu entwickeln.

Der/die MediatorIn (unabhängige und neutrale Instanz) begleitet strukturierend den Beratungsverlauf. Er/sie unterstützt die Parteien, ein verhandlungsförderndes Klima zu erzeugen,
Abstand von verhärteten Positionen zu nehmen,
ihre unterschiedlichen Bedürfnisse und Interessen zu formulieren,
diese in respektvoller Art und Weise zur Kenntnis zu nehmen
und gemeinsam nach tragfähigen Kompromissen und einvernehmlichen Lösungen zu suchen und diese umzusetzen.

Zielgruppe
Das Angebot richtet sich an Personen, die in ihrer beruflichen Rolle ständig mit der Regulierung von Konflikten konfrontiert sind und ihre Konfliktkompetenzen erweitern möchten, die Mediation in ihrem Arbeitsfeld etablieren und weiterentwickeln wollen oder die sich ein zusätzliches berufliches Feld erschließen möchten.
Der Kurs erfüllt die rechtlichen Anforderungen, die vom Gesetzgeber im Mediationsgesetz gefordert sind. Allerdings sind wir der Ansicht, dass diese Vorgaben für die erheblichen Anforderungen, die eine professionelle Mediation mit sich bringt, nicht ausreichend sind.
Deshalb haben wir den Kurs für Interessenten konzipiert, die bereits eine Weiterbildung in Systemischer Beratung, in Systemischer Therapie, in Systemischem Coaching oder in Systemischer Supervision abgeschlossen haben.

Ziel des Kurses
Die KursteilnehmerInnen lernen verschiedene Konzepte, Modelle und Methoden zur Konfliktlösung kennen.

Wie all unsere Angebote basiert auch diese Weiterbildung auf vier didaktischen Säulen:

    Praxisnahe Vermittlung der theoretischen Grundlagen,
    Selbstreflektion im Hinblick auf eine werteorientierte Beraterhaltung, ein klares Rollenverständnis und der sensible Umgang mit institutionellen Kontexten
    Vermittlung und Training des nötigen methodischen Instrumentariums und
    Praxistransfer in Form von Praxisfällen und Coachingeinheiten.

Der Aufbaukurs umfasst 200 Stunden und ist in 10 Weiterbildungsblöcke gegliedert. Die einzelnen Blöcke haben jeweils einen inhaltlichen Schwerpunkt. In Form von Kurzvorträgen werden die nötigen theoretischen Konzepte und Modelle vermittelt. Für die Umsetzung dieser Inhalte in die Handlungsebene steht ein reichhaltiges methodisches Repertoire, wie Reflexionseinheiten, Kleingruppenübungen, Fallanalysen, Rollenspiele, Praxisprojekte, Feedbackrunden und Coachingeinheiten zur Verfügung.

Inhalte und Termine
Einführung und Grundlagen der Mediation / Das Mediationsgesetz/ Überblick über die Anwendungsfelder der Mediation und Abgrenzung zu anderen Konfliktbeilegungsverfahren / Systemisch-konstruktivistische Grundlagen der Mediation / Überblick über Prinzipien, Verfahrensablauf und Phasen der Mediation / Struktur und Logik des Mediationsverfahrens

Kursblock 1 | Termin 11. – 12. November 2016

Systemisches Verständnis von Konflikten, Konflikttheorie / Konflikt als soziales System / Systemische Gesprächsführung in der Mediation / Kontextklärung und Auftragsklärung in der Mediation / Grenzen der Mediation / Instrumente der Visualisierung / Protokollierung und Dokumentation

Kursblock 2 | Termin 09. – 10. Dezember 2016

Reflexion der eigenen Konfliktbiografie / eigene Konfliktmuster und deren biografische Bezüge / Umgang mit emotionalen Belastungsphänomenen im Konfliktgeschehen / Werte, Haltung und Rolle des/r MediatorIn

Kursblock 3 | Termin 27. – 28. Januar 2017

Grundlagen konflikthafter, eskalierender Kommunikation / Machtasymmetrien und Eskalationsstufen / Gruppendynamik in der Mehrparteien-Mediation / Mobbing als spezielle Konfliktform / Umgang mit Abbruch in der Mediation / Abschluss im Mediationsprozess

Kursblock 4 | Termin 24. – 25. Februar 2017

Das Recht in der Mediation / Grundlagen des Vertragsrechts / Einführung in das gesetzliche Unterhaltsrecht / Einführung in das gesetzliche Güterrecht / Einführung in das Recht des Versorgungs- und Rentenausgleichs / Wie verteilt das Gesetz Haushaltsgegenstände? / Wer ist bei einer Trennung berechtigt, die Ehewohnung zu benutzen? / Elterliche Sorge und Umgangsrecht für gemeinsame Kinder / Rolle des Mediators in Abgrenzungzum Parteienanwalt / Kooperation mit einem Rechtsanwalt

Kursblock 5 | Termin 24. – 25. März 2017

Mediation im Kontext von Familien / Besonderheiten in Familienkonflikten / Beachtung von Rollen und Grenzen in Familien / Setting-Gestaltung und Formen der strukturellen Mediation / Kooperation mit öffentlich-rechtlichen Instanzen / Incl. 2 Stunden Supervision

Kursblock 6 | Termin 19. – 20. Mai 2017

Mediation im Kontext von Organisationen / Anlässe für Mediation und die Vertragsgestaltung / Besonderheiten in Organisationskonflikten / Beachtung von Rollen und Hierarchien / Setting-Gestaltung und Formen der strukturellen Mediation / Konfliktmanagement / Incl. 2 Stunden Supervision

Kursblock 7 | Termin 02. – 03. Juni 2017

Zusätzliche Methoden in der Mediation / Das „Harvard-Konzept“ / Dialogrunden, „round-tabel-Runden“ / Gewaltfreie Kommunikation / Darstellende Methoden in der Mediation / Incl. 2 Stunden Supervision

Kursblock 8 | Termin 21. – 22. Juli 2017

Mediation im interkulturellen Kontext / Umgang mit unterschiedlichen kulturellen Kontexten / Spezielle Dynamiken im interkulturellen Mediationsverfahren / Umgang und Gestaltung von Diversität / Genderaspekte in der Mediation / Umgang mit Diskriminierungsvorwürfen / Incl. 2 Stunden Supervision

Kursblock 9 | Termin 15. – 16. September 2017

Selbstmanagement von MediatorInnen / Standortbestimmung zum Abschluss der Weiterbildung

Kursblock 10 | Termin 27. Oktober 2017

Abschlusskolloquium / Präsentation eines Praxisfalles mit Feedbackrunden zur persönlichen Entwicklung

Termin 28. Oktober 2017

Aufnahmevoraussetzungen / abgeschlossenes Hochschul-/Fachhochschulstudium
/ abgeschlossene Weiterbildung in „Systemischer Therapie“, „Systemischer
Beratung“, „Systemischer Supervision“ oder „Systemischem Coaching“
Dauer / 10 Monate
Beginn / 11. – 12. November 2016
Bewerbung / bis Oktober 2016
Kurszeiten / freitags 9.30 – 17.30 Uhr / samstags 9 – 17 Uhr
TeilnehmerInnen / max. 18
Kosten / 275,- € monatlich (insgesamt 2.750,- €)
Gebühr für Auswahlgespräch / 105,- € (entfällt bei AbsolventInnen der Weiterbildung „Systemische Beratung“, „Systemische Therapie“, „Systemische Supervision“ oder „Systemisches Coaching“ am StIF)
Abschlussgebühr / 140,- €
Abschlussvoraussetzungen /
· erfolgreiche Teilnahme an allen ausgewiesenen Veranstaltungen
· schriftliche Abschlussarbeit
· Dokumentation und Auswertung von 3 Mediationsprozessen
· erfolgreiche Teilnahme am Abschlusskolloquium
Abschluss / Zertifikat „Systemische Mediatorin/Systemischer Mediator“
(die Ausbildung entspricht den formalen und inhaltlichen Anforderungen des
deutschen Mediationsgesetzes)
Leistungsumfang / 20 Tage à 10 Unterrichtseinheiten (UE) = 200 UE

DozentInnen / Michael Fischer und Dr. Karin Kellermann-Körber

Zur Online-Anmeldung: http://www.stif-stuttgart.de/page.php?id=Weiterbildung_2

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