systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

19. Februar 2020
von Tom Levold
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Eckhard Sperling (19.2.1925-17.4.2007)

Heute wäre Eckhard Sperling 95 Jahre alt geworden. Er gehörte mit Helm Stierlin und Horst-Eberhard Richter in den 70er Jahren zu den Pionieren der Familientherapie in Deutschland. Wie Richter gehörte er dabei eher zu den psychoanalytisch orientierten Familientherapeuten. Anlässlich seines Todes im Jahre 2007 veröffentlichte sein langähriger Mitarbeiter Günter Reich im Kontext einen ausführlichen Nachruf, der einen guten Überblick über den Werdegang und die Lebensleistung von Eckhard Sperling bietet.

Zum Verhältnis Sperlings zu den systemischen Entwicklungen der frühen 80er Jahre schreibt Reich: „Eckhard Sperling [war] in seinen Behandlungen sehr experimentierfreudig, nicht auf die engere psychoanalytische Technik festgelegt, oft sehr konfrontativ, manchmal sogar provozierend, manchmal mit direkten Aufgaben und Verschreibungen arbeitend, manchmal auch für Familien, Mitarbeiter und Schüler gleichermaßen irritierend. Er war neugierig gegenüber den im engeren Sinne systemischen Techniken, gleichzeitig entwickelte er eine zunehmende Skepsis gegenüber einer Art familientherapeutischer oder systemischer ,Einheitsmethode’, die nun auf alles und jeden anzuwenden sei. Die Neugier mündete in eine Einladung Luigi Boscolos 1983 nach Göttingen, vermittelt über Ingeborg Rücker-Embden-Jonasch. Es folgte ab der Mitte der 80er Jahre ein regelmäßiger Austausch mit der Heidelberger Gruppe, u. a. durch Workshops mit Gunter Schmidt, Fritz Simon und Gunthard Weber. Während die jüngeren in der Göttinger Arbeitsgruppe in der Praxis sehr von den systemischen Fragetechniken profitierten, sie auch mit dem analytisch geprägten Vorgehen kombinierten, blieben diese Eckhard Sperling, der einen das affektive Erleben fördernden und anregenden Therapiestil bevorzugte, immer fremd. Zudem war er immer skeptisch gegen alles, was nach ,Machbarkeit’ und vordergründigem Optimismus aussah, insbesondere gegenüber allem, was auf ihn denEindruck eines ,geschlossenem Systems’ machte. Systemische Therapie war ihm doch zu sehr ,System’. Einen guten Zugang fand er zu hypnotherapeutischen Techniken, insgesamt zu dem Ansatz von Milton Erickson.“

Der vollständige Nachruf ist hier zu lesen…

14. Februar 2020
von Tom Levold
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Sepp Duss-von Werdt – eine Würdigung

Joseph Duss-von Werdt (Foto: Martin Duss)

Am 25. Oktober letzten Jahres ist Sepp Duss-von Werdt im Alter von 87 Jahren gestorben. Er war ein bedeutsamer Pionier der Familientherapie und der Mediation im systemischen Feld. Wolf Ritscher würdigt sein Leben und Werk an dieser Stelle mit einem ausführlichen Text, der in gekürzter Form auch im „Entlebucher Anzeiger“, eine Zeitung aus dem Tal, in dem Sepp Duss- von Werdt als Kind und Jugendlicher zu Hause war, erscheinen wird.

Wolf Ritscher: Für Joseph Duss – von Werdt (1932 – 2019) – Philosoph, Familien- und Paartherapeut, Mediator, Forscher, Mensch – eine Würdigung in kollegialer, geistiger und freundschaftlicher Verbundenheit

Meine Gedanken zu Joseph (Sepp) Duss von Werdt sind vor allem geprägt durch (leider viel zu seltene) persönliche Begegnungen und einige seiner vielen Veröffentlichungen über Familientherapie, Paartherapie und Mediation. Unser Interview, das ich mit ihm für die Zeitschrift KONTEXT führen durfte, gehört zu meinen mich am tiefsten bewegenden Begegnungen im fachlichen Rahmen. Diese Begegnung – Sepp hatte für dieses Interview auch das Motto Leben ist Begegnung gewählt – war eben nicht nur fachlich, sondern zutiefst persönlich, von Beginn an durch eine  freundliche und verstehende kommunikative Bezogenheit aufeinander geprägt. Schon mit dem Begrüßungshandschlag, dem freundlichen Blick, der in den Raum einladenden Geste wurde ein  Klima des Willkommens und des geistigen Austausches geschaffen, das sich als roter Faden durch das ganze Gespräch zog. Seine humanistische Bildung faszinierte mich – Geschichte, Kunst, Musik Sprachen, Literatur, Physik, Politik, Philosophie waren für ihn gelebte Felder, in denen er sich reflektierend, erkundend, handelnd ganz selbstverständlich bewegte. Er verstand alte und neue Sprachen, spielte Klavier, sang, reiste, wanderte – und das alles neben seinen engeren fachlichen und beruflichen Tätigkeiten. Trotz seiner umfassenden humanistischen Bildung war Sepp nie selbstgerecht, anmaßend und seine Wahrheit zum Maß aller Dinge erklärend. Nie wollte er belehren, sondern vor allem fragen. Und er war neugierig auf Antworten, denn sie sollten neue Fragen ermöglichen. Ihm ging es nicht um die Bestätigung vorab festgelegter Wahrheiten und (Vor-)Urteile, sondern um das Gespräch in der Begegnung. In diesem sich im „Zwischen“ (Martin Buber) ereignenden Dialog werden aus sich selbst heraus Ideen, Phantasien, Pläne und Konzepte freigesetzt, die wir, die DialogpartnerInnen, dann er-greifen, be-greifen und durch daran anschließende Fragen weiterentwickeln können. Diese Grundhaltung der auf den Anderen bezogenen Offenheit, Neugier, Allparteilichkeit, Unbestechlichkeit und Akzeptanz, die seinem Lebenskonzept entspracht ist genau das, was ein Mediator/eine Mediatorin braucht, um wirksam zu sein. Angestoßen durch eine aus  den USA zurückkehrende Psychologin kam er in Kontakt mit der sich damals dort ausbreitenden  Mediation und wusste, dass diese Arbeitsform zu seiner professionellen Haltung und persönlichen Einstellung passte. So verschob sich sein Arbeitsschwerpunkt von der Familien- und Paartherapie zu diesem neuen-alten Modell der Konfliktbewältigung und er wurde einer ihrer Pioniere in der Schweiz, in Österreich, Deutschland und Frankreich.

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11. Februar 2020
von Tom Levold
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Kontext 4/2019

Zum Abschluss des 40. Jahrganges der Zeitschrift Kontext, die 1979 zum ersten Mal erschien (die Bandnummer 50 resultiert aus der Geschichte, dass die ersten Hefte fortlaufend und nicht nach Jahrgang nummeriert waren), gibt es Beiträge zu unterschiedlichen Themen zu lesen. Im Editorial heißt es: „Zu Beginn des Heftes lesen Sie den Beitrag [von] Martin Feißt zum Leben zwischen Krankheit und Konflikt, in dem er eindrucksvoll darstellt, wie Menschen im Maßregelvollzug versuchen, ein Verhältnis zu sich und zu ihrer Umwelt zu entwickeln und dabei gefordert sind, bestimmte erkenntnistheoretisch bedeutsame Transformationsleistungen zu erbringen. Renate Weihe-Scheidt macht in ihrem Artikel deutlich, dass das Vorkommen systemischer Therapie in psychiatrischen Kontexten bis heute eher die Ausnahme als die Regel darstellt. Als externes Angebot kann diese als ein probates Mittel gelten, scheinbar individuelle Krisen/Krankheiten eines Patienten als stark beeinflusst von interpersonalen Systemen und familiären Kommunikationsmustern zu verstehen und auf dieser Ebene fruchtbar zu behandeln. Anschließend dürfen Sie Jürgen Kriz’ bewegte biografische Erzählung im Gespräch mit Tom Levold anlässlich seines 75. Geburtstag nachverfolgen, in dem er unter anderem ziemlich überzeugend darlegt, dass es sich lohnt, für Überzeugungen zu brennen und den Mainstream zu hinterfragen.“ Zudem gibt es noch einen Tagungsbericht, eine „genogrammatische Lektüre“, eine Würdigung von Marie-Luise Conen zum 70. sowie zahlreiche Rezensionen. Zu den bibliografischen Angaben mit allen abstracts des Jahrgangs geht es hier…

8. Februar 2020
von Tom Levold
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Wirklichkeit und Wirksamkeit in der Psychotherapie

Bruce Wampolds Buch „The Great Psychotherapy Debate“ von 2001 gilt heute schon als Klassiker der Psychotherapieforschung, der sich entschieden vom „medizinischen Modell“ der gegenwärtigen Mainstream-Psychotherapie abgrenzt. 2015 ist eine zweite, überarbeitete Auflage in Ko-Autorenschaft mit Zac E. Imel erschienen, die in einer Adaption von Christoph Flückiger auch erstmals einem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht worden ist. Stefan Beher hat das Buch rezensiert.

Stefan Beher, Bielefeld: Wirklichkeit und Wirksamkeit in der Psychotherapie: Eine Rezension zur „Psychotherapie-Debatte“ von Wampold, Imel und Flückiger

Die Frage, wie Psychotherapien wirken, beschäftigt uns, seitdem es Psychotherapien gibt. Beinahe könnte man die Geschichte der Psychotherapie als den Versuch rekonstruieren, spezifische Wirkmechanismen zu finden, die verlässlich zu erwünschten Effekten führen. An einem gibt es heute keinen Zweifel mehr: Psychotherapien wirken. Doch wie diese Wirkungen zu erklären sind und was wirklich die zugehörigen Effekte herbeiführt – darüber gibt es, auch nach über hundert Jahren Forschung, bislang wenig Aufschluss. Bruce Wampoldund Zac Imel versuchen nun in der zweiten, völlig neu überarbeiteten Auflage ihrer bereits zu Anfang des Jahrtausends vieldiskutierten „Great Psychotherapy Debate“, die von Christoph Flückiger übersetzt und an den deutschen Sprachraum adaptiert wurde (Hogrefe Verlag, 2017), die Geschichte der Psychotherapieforschung nachzuzeichnen und ihren aktuellen Stand in einigen wesentlichen Ergebnissen zusammenzufassen. 

Danach fällt die Bestimmung der absoluten Wirksamkeit von Psychotherapie erstaunlich eindeutig aus: Psychotherapien wirken, das finden Meta-Analysen seit 40 Jahren wieder und wieder, mit einer Effektstärke von etwa 0.8 – einem Wert also, der besagt, dass 80% der mit Psychotherapie behandelten Klienten eine bessere Entwicklung nehmen als eine nichtbehandelte Kontrollgruppe. Wenngleich immer mitbedacht werden sollte, dass die erreichten Effekte in ihrer Höhe individuell höchst unterschiedlich ausfallen, erscheint dieser Wert nicht nur überraschend hoch und robust über die Jahrzehnte; er stellt auch zahlreiche etablierte Verfahren in der Medizin teilweise deutlich in den Schatten.

Schwieriger wird es, diese Effekte nun genauer zu erklären – oder sich überhaupt vorzustellen, was in Psychotherapien eigentlich entscheidend geschieht. Hier hat sich nicht nur in der Forschung, sondern ebenso in unserem Gesundheitswesen eine Vorstellung durchgesetzt, die Psychotherapie analog zu medizinischen Behandlungen versteht – das von Wampold und Kollegen so genannte „Medizinische Metamodell“. Damit ist gemeint, dass psychische „Krankheiten“ ähnlich wie körperliche Erkrankungen über bestimmte „Symptome“ definiert werden und dass eine Behandlung darauf abzielt, mit genau auf diese Symptome abgestimmten Interventionen die Krankheit zu lindern oder gar zu heilen. Mit dieser basalen Vorstellung, die in der Medizin nicht nur zu großen Behandlungserfolgen geführt hat, sondern die auch sozial mittlerweile gut eingeführt ist und deshalb intuitiv einleuchtet,ohne weiterer Erklärung zu bedürfen, hat sich Psychotherapie, auch und gerade in Deutschland, im öffentlichen Gesundheitswesen ihren Platz und im öffentlichen Diskurs ihre Anerkennung erkämpft – aus Sicht der Psychotherapie, aber auch für ungezählte Klienten insbesondere in Deutschland, die heute ihre Therapien weitgehend durch das öffentliche Kassensystem erstattet bekommen, ein riesiger Erfolg, der kaum zu überschätzen ist. Noch die Methodik der zu Grunde liegenden, die Therapien betreffende Forschung wurde dabei dem medizinischen Feld entnommen: Orientiert an Studien zur Wirksamkeit von Medikamenten müssen Therapieverfahren, um als wirksam zu gelten, sich in randomisiert-kontrollierten Studien beweisen. Dabei werden eingegrenzte Störungsbilder (Diagnosen) mit manualisierten, d.h. in ihren Einzelschritten ausführlich beschriebenen und festgelegten, insbesondere stets gleich ausgeführten Interventionen behandelt und in ihrem Ergebnis mit Kontrollgruppen verglichen, die zuvor anders oder gar nicht behandelt wurden. Das, was eine Therapie wirksam macht, besteht nach dieser Vorstellung also in einem bestimmten Verfahren, einer Technik, die in der Therapie angewendet wird – ähnlich einem Arzneistoff in der Medizin. Und nur Therapieverfahren, die über randomisiert-kontrollierte Studien ihre Überlegenheit zu Kontrollgruppen oder mindestens ihre Gleichwertigkeit zu bereits überprüften Verfahren belegen können, gelten als „evidenzbasiert“, also wirksam, weil sie alternativen Behandlungsformen und insbesondere bloßen Erwartungseffekten gegenüber sich als überlegen erwiesen haben. Auch die Systemische Therapie hat im vergangenen Jahr auf Grundlage solcher Studien ihre sozialrechtliche Anerkennung erhalten – als „wirksames Verfahren“ im „Medizinischen Metamodell“.

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30. Januar 2020
von Tom Levold
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Therapeutische Identitäten revisited – eine essayistische Irritation

Unter dem Titel Therapeutische Identitäten revisited – eine essayistische Irritation setzen sich Manfred Wiesner, Lothar Duda und Eugene Epstein anhand von Filmanalysen mit den medial vermittelten Bildern von PsychotherapeutInnen in einem Artikel auseinander, der 2019 in der Zeitschrift Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis erschienen ist. Im abstract heißt es: „Der Beitrag möchte die Frage nach dem Selbstverständnis von Psychotherapeut*innen und ihrer psychotherapeutischen Identität neu bedenken. Hierzu suchen die Autoren zunächst bewusst eine Distanzierung von den üblichen Vorstellungen vom Psychotherapeuten bzw. der Psychotherapeutin. Skizzenhafte Überlegungen zu verschiedenen Konzeptionierungen des Identitätsbegriffs bis hin zu seiner Negierung sollen helfen, die Naturhaftigkeit üblicher Identitätsvorstellungen aufzubrechen. Entlang der Betrachtung filmischer Darstellungen von Psychotherapeut*innen in heutiger und früherer Zeit wird zum einen die mediale Beglaubigung therapeutischer Identitäten und zum anderen auch ihre Konstruiertheit plausibilisiert. In einem weiteren Schritt wird auf mehr oder weniger verdeckte politische Identitätsaspekte von Psychotherapeutinnen aufmerksam gemacht und eine bewusstere Reflektion derselben proklamiert. Mit Blick in die Zukunft werden beispielhaft zwei Optionen künftiger psychotherapeutischer Identitäten angerissen: die digitalen Therapeuti*nnen und die posttherapeutischen Therapeu*tinnen. Abschließend sprechen sich die Autoren für eine Erweiterung der gängigen Vorstellung vom Psychotherapeuten bzw. der Psychotherapeutin aus – Erweiterungen, die die Wirklichkeitskonstruktionen anderer Disziplinen und Kulturen stärker berücksichtigen.“ Zum Artikel geht es hier…

28. Januar 2020
von Tom Levold
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Essentials der Psychotherapie

Mit diesem Band, den er gemeinsam mit Christoph Flückiger konzipiert und herausgegeben hat, hat sich Martin Rufer aus Bern, Altmeister der systemischen Therapie in der Schweiz nach eigenem Bekunden ein Geschenk zum 70. Geburtstag bereitet. Laut Verlagsinformation berichten in diesem übersichtlichen und mit gut 140 Seiten nicht sehr umfangreichen Buch „erfahrene Psychotherapeut/-innen über ihre hilfreichen Modelle und Konzepte, die sie im Alltag anwenden: Praktische Essentials, wie sie aktuell zu wenig beachtet und so kaum in einem Lehrbuch erfasst wurden“.

In ihrer Einführung schreiben die beiden Herausgeber: „Täglich begegnen wir als Praktiker Patienten und Klienten und versuchen, unser Wissen und Können für deren Wohl so hilfreich wie möglich einzubringen. Wir greifen dabei auf ein breites Fachwissen und umfassende Erfahrung zurück. Diese beinhalten einerseits Verfahrens- und störungsorientierte Perspektiven sowie oft auch einen in Manualen gut zusammengefassten Interventionsrahmen. Andererseits vertrauen wir auf unseren eigenen ,Handwerkskoffer‘ und eigene Handlungsheuristiken (…).
Während die Praktiker sich aber oft nur noch für das interessieren, was unmittelbaren, methodischen Nutzen bringt, beschränken sich die Forscher eher auf Grundsätzliches und interessieren sich wenig für konkrete Fragen der Therapiepraxis: ,Was genau machst du in deinem Praxisalltag? Welches sind deine Essentials? Welche Fragen stellst du dir? Was könnte ich von dir für meine wissenschaftliche bzw. praktische Tätigkeit lernen?‘
Auf dieser Basis sind wir, die beiden Herausgeber des Buches, uns eher zufällig begegnet, angestoßen durch unsern Diskurs darüber, was Psychotherapie wirksam macht. Hier wollten wir beide – Martin Rufer als ,Vollblutpraktiker‘, dessen Herz aber durchaus auch für die Wissenschaft schlägt, und Christoph Flückiger als ausgewiesener Forscher mit Praxisherz – mit einem offenen Diskurs ansetzen.
Das Gesamtkonzept ist aus unserer Sicht so einfach wie überzeugend: ,Alte Häsinnen und Hasen‘ aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Therapierichtungen haben je ein Essay verfasst, in dem sie auf Aspekte ihrer klinischen Erfahrung hinweisen, die für sie zwar essentiell sind, möglicherweise im Wissenschaftsdiskurs aktuell zu wenig beachtet werden und so wohl in keinem Lehrbuch zu finden sind. Integrativ orientierte Psychotherapieforscherinnen und -forscher kommentieren paarweise je eines dieser Essentials bzw. nehmen den aufgeworfenen Diskurs aufund entwickeln ihn weiter (Rufer-Dinger/Kämmerer-Flückiger/Lieb-Schiepek/ Zimmer-Willutski/Kast-Borcsa). Als Herausgeber und Mitautoren würdigen und diskutieren wir in einem Schlusskapitel die Beiträge in Form eines Dialogs.“

Andreas Manteufel hat das Buch für systemagazin gelesen und empfiehlt die Lektüre:

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25. Januar 2020
von Tom Levold
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Trauer

Trauer: Mit diesem Thema geht die Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung in ihren 38. Jahrgang. Das Themenheft enthält Beiträge u.a. von Michael White, Petra Rechenberg-Winter und Ulrich Pfeifer-Schaupp. Im Editorial von Cornelia Tsirigotis heißt es: „In der Mani, dem mittleren Finger der griechischen Halbinsel Peloponnes, existiert eine lange Tradition von Klageliedern, „Myrologia“. Wenn jemand gestorben ist, versammeln sich Familie, Freunde, Nachbarn um den oder die aufgebahrte Tote(n), singen rhythmische Gesänge, in denen z.B. das ganze Leben des Verstorbenen erzählt wird. Die Singenden wechseln sich dabei ab und geraten in eine Art Trancezustand. Ein lautstarker Ausdruck von Trauer. Das geht so bis zum Begräbnis. Nach dem Begräbnis geht die Familie 15 Tag lang jeden Tag zum Grab, dann gibt es noch einmal eine Familientrauerfeier, auch mit Myrologia. Von nun an geht das Leben erst in ganz kleinen Schritten weiter, bis zu der 40 Tage-Trauerfeier, bei der sich wieder viele Angehörige, Freunde und ggf. das ganze Dorf versammeln. Nach 40 Tagen geht das Leben wieder ein kleines Stück weiter, bis zur Trauerfeier nach drei Monaten, nach sechs Monaten, nach einem Jahr. Dieses schrittweise wieder ins Leben Finden ermöglicht es, in ganz anderer Form zu trauern und gibt einen hilfreichen Schonraum für die Trauernden. Heute wird nicht mehr alles so gehandhabt, vor allem von den jüngeren Generationen werden keine Klagelieder mehr zelebriert, aber die zeitliche Rhythmisierung des Trauerjahres und der selbstverständliche Platz, den das Trauern erhält, werden weiterhin geachtet.

Ganz anders habe ich Trauer in meiner deutschen Nachkriegskindheit erlebt, oder eben nicht erlebt: „Sie ist ganz gefasst“, „in stiller Trauer“, Tränen eher im stillen Kämmerlein, nicht öffentlich. Das hat sich in den letzten Jahren zunehmend verändert, von „Trauerarbeit“ ist die Rede, Trauerbegleitung entstand oder Trauergruppen. Dieses Heft beschäftigt sich mit der systemischen Begleitung von Krankheit, Sterben und Trauer. 

Die bibliografischen Angaben mit allen abstracts finden Sie hier…

24. Januar 2020
von Tom Levold
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Haja Molter wird 75!

Haja Molter

Heute feiert Haja Molter seinen 75. Geburtstag und systemagazin gratuliert von Herzen. Das erste Mal ist mir sein Name auf einem Buch begegnet, das er als Ko-Autor 1976 mit dem humanistischen Therapeuten und Gruppendynamiker George R. Bach (1914-1986) zum „Psychoboom“ der 70er Jahre veröffentlichte – und in den sich die Autoren kritisch mit „Wegen und Abwegen moderner Therapie“ auseinandersetzten. Bach war auch seine erster psychotherapeutischer Lehrer. Bereits 1975 lernte er Virginia Satir kennen und wandte sich in dieser Zeit der strukturellen Familientherapie zu. Virginia Satir war die Inspiration für die Gründung des ersten privaten Ausbildungsinstituts für Familientherapie in Deutschland, das Institut für Familientherapie Weinheim. In der Zeit einer mehrjähriger Tätigkeit im Heimbereich (1977-1980) und als Dozent für Klinische Psychologie an der Universität Bonn (1980-1985) war Haja von Anfang an an der Entwicklung der Systemischen Therapie hierzulande beteiligt, seit 1983 auch als Lehrtherapeut am IFW. Ab Gründung der Zeitschrift des Instituts systhema gestaltete er diese als Redakteur und Autor und veröffentlichte seitdem nicht nur in diesem Medium zahllose Beiträge zur Theorie und Praxis des systemischen Ansatzes.

Neben seiner Praxis als Psychologischer Psychotherapeut hat er als Lehrtherapeut und lehrender Supervisor (SG) viele Generationen von angehenden Systemischen TherapeutInnen mit seinem Wissen und seiner Haltung geprägt, nicht zuletzt mit seinem Interesse für Entwicklung systemischer Konzepte für die Arbeit mit Gruppen und Teams, Systemische Supervision, Coaching und Organisationsberatung in Profit- wie in Non-Profit-Organisationen. Neben Wissen und Haltung kommt auch der Genuss nicht zu kurz, Essen und Trinken spielen eine wichtige und verbindende Rolle, wie ich nicht nur im Supervisionsausschuss der SG zu den Supervisions–Weiterbildungsrichtlinien, die wir gemeinsam Ende der 90er Jahre auch bei dir zuhause ausgeheckt haben, feststellen konnte.

Lieber Haja, du schaust auf eine erfüllte Zeit des Lehren und Lernens zurück. Für deine vielfältigen und und immer anregenden Beiträge in Diskussionen, Vorträgen und Veröffentlichungen möchte ich mich bedanken, ich habe sie immer mit Gewinn gehört und gelesen! Für die kommenden Jahre wünsche ich dir alles Gute, Kraft für das Kommende, Zeit für das Schöne und Glück in den besonderen Momenten. Ich freue mich, dass mit mir noch viele Andere an dieser Stelle gratulieren, also genieße den Tag!

Herzliche Grüße, Tom

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19. Januar 2020
von Tom Levold
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Die Macht der Komplexität. Supervision systemisch gewendet

Heinz Kersting

Im September 2003 veranstalteten wir, d.h. der Supervisionsausschuss der Systemischen Gesellschaft SG in Berlin eine kleine, aber feine Fachtagung zum Thema „Systemische Supervision zwischen Macht und macht nix“, auf der die Frage nach dem Umgang mit Macht in Supervisionen und der Macht von Supervision selbst im Mittelpunkt standen. Der letzte Hauptvortrag wurde von Heinz Kersting aus Aachen (31.5.1937-4.12.2005) gehalten, in dem er auf die Geschichte der (systemischen) Supervision zurückblickt. Der Vortrag ist in Heft 3/2004 der Zeitschrift systhema erschienen. Im Abstract heißt es: „Der Verfasser behauptet, dass die Supervision bereits in ihren Anfängen in der Sozialen Arbeit der USA gegen Ende des 19. Jahrhunderts systemisch und kybernetisch gewesen sei, da sie viele Merkmale der systemischen Grundhaltung wie Kontextbezug und Ressourcenorientierung beinhaltete. Die mit der Supervision in ein Arbeitssystem eingebaute selbstreflexive Schleife als Beobachtung 2. Ordnung kennzeichnete bereits die frühe Supervision als ein kybernetisches Verfahren. Des Weiteren verfolgt der Verfasser die Geschichte der Supervision in den USA, bis sie dann in den 60er Jahren in Deutschland ankommt und zu einem Verfahren externer Bera- tung von Personen und Arbeitssystemen entwickelt wurde, wie sie uns heute geläufig ist. Schließlich zeigt er auf, wie die systemische Supervision in Deutschland explizit systemisch wurde.“ Der Text kann hier online gelesen oder heruntergeladen werden.

7. Januar 2020
von Tom Levold
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Gisal Wnuk-Gette wird 80!

Gisal Wnuk-Gette

Heute feiert Gisal Wnuk-Gette ihren 80. Geburtstag. Viel Aufhebens wollte sie nicht darum gemacht haben, aber dennoch sei ihr an dieser Stelle ganz herzlich gratuliert. Ihre zahlreichen Beiträge für das systemische Feld vor allem in der Jugendhilfe und der sozialpädagogischen Familienarbeit sind hier schon zu ihrem 75. Geburtstag gewürdigt worden, auch das lange Gespräch, das Wolf Ritscher mit ihr für den Kontext geführt hat, ist hier noch einmal nachzulesen. Mir bleibt nur, liebe Gisal, dir von ganzem Herzen für alle deine Initiativen und Aktivitäten zu danken und dir für die kommenden Lebenszeit alles Gute zu wünschen, Gesundheit, guten Mut und weiterhin viele schöne Begegnungen mit alten und neuen Freunden! Let life be good to you!

Tom Levold

24. Dezember 2019
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender – Frohe Weihnachten

Liebe Leserinnen und Leser des systemagazin,

wie jedes Jahr war es auch dieses Mal möglich, wieder mit Ihrer Hilfe einen Adventskalender im systemagazin zu erstellen. Ich möchte allen Autorinnen und Autoren, die mit ihrem Beitrag ein Türchen des Kalenders gestaltet haben, ganz herzlich bedanken und hoffe, dass die unterschiedlichen biografischen, anekdotischen, visuellen und theoretischen Aspekte Sie zum Nachdenken und Erinnern anregen konnten.

Ich wünsche Ihnen allen schöne, ruhige und entspannte Weihnachten, wo und mit wem auch immer!

Herzliche Grüße

Tom Levold
Herausgeber systemagazin

23. Dezember 2019
von Tom Levold
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Systemagazin Adventskalender – Einheit oder Andersheit. Gedanken zur „Wiedervereinigung“

Schon 2009 war das Jubiläum des Mauerfalls Thema im systemagazin-Adventskalender (meine persönlichen Erinnerungen muss ich daher hier nicht mehr wiederholen, sie kann man hier nachlesen

Bemerkenswert erscheint mir, dass im öffentlichen Diskurs der Unterschied zwischen Ost und West in den vergangenen 10 Jahren nicht kleiner, sondern eher größer geworden zu sein scheint. Der Optimismus, dass „zusammenwächst, was zusammen gehört“, ist nicht das Leitmotiv in der aktuellen Debatte. Allenthalben liest man Nachrichten und Geschichten, die deutlich machen, dass die Unterschiede zwischen den neuen und alten Bundesländern keineswegs aufgehoben sind, sondern sich in den unterschiedlichsten Feldern bemerkbar machen, ja sogar zuspitzen. Am augenfälligsten zeigt sich dies im Zulauf zu PEGIDA und AfD in den neuen Bundesländern und den damit verbundenen Wahlergebnissen der letzten Landtagswahlen.

Nun sind auch die Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland keineswegs gering zu schätzen, die unterschiedlichen Landsmannschaften pflegen diese Unterschiede (und wechselseitigen Negativ-Zuschreibungen) nach wie vor seit Jahrzehnten mit Hingabe. Der Ost-West-Unterschied scheint aber anders gebaut zu sein. In jedem Fall ist er ein Unterschied, der fortwährend neue Unterscheidungen erzeugt, die das Gefühl der Einheit konterkarieren.

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22. Dezember 2019
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender – Ambiguitätstoleranz leben

Ulrike-Luise Eckhardt, Berlin:

Erinnerungen an den 9. November 1989 sind neben den reichlich dargestellten geschichtlichen und allbekannten Ereignissen bei mir fest verbunden mit einem Seminar zur Familienmediation mit Josef Duss-von Werdt, zu dem er an unser Berliner Institut für Familientherapie, Systemische Therapie, Beratung, Supervision und Fortbildung e.V. (BIF) kam. Das Seminar sollte Samstag und Sonntag am 11. und 12.11.1989 stattfinden. Sepp kam mit seiner Kollegin ein paar Tage eher nach Berlin und erlebte den Mauerfall live mit. Er erzählte oft, wie sehr ihn das bewegt und berührt hat und ich habe seine Bewegung hautnah mitbekommen, habe ich doch als Organisatorin der Seminare auch immer die Referenten „betreut“, also vom Hotel abgeholt und kleinere Stadtrundfahrten mit ihnen gemacht. So ist dieser Mauerfall auch immer mit der Erinnerung an Sepp verbunden, der uns lange Jahre ein treuer Begleiter und Berater im BIF war und dessen Tod kürzlich mich persönlich auch sehr berührt hat.

Ich selbst habe den Mauerfall verschlafen und erfuhr erst am Freitag, dem 10.11., früh in den Nachrichten davon. Ich war fassungslos und schaltete zwischen Radio und Fernseher hin und her und bewegte mich nicht von der Stelle. So erlebte ich die ersten begeisterten Anrufe meiner Verwandten und Freunde aus den USA und England und dann Köln (in der Reihenfolge) und die freudigen Reaktionen. Der etwas peinliche Auftritt der damaligen Politiker auf dem Balkon des Schöneberger Rathauses enthielt neben der falschgesungenen Nationalhymne den Hinweis, dass heute Abend die Glienicker Brücke geöffnet wird. Ihr erinnert Euch: die Brücke des Agentenaustausches zwischen Wannsee und Potsdam. Das war mein „Dorf“ und sofort mobilisierte ich Freunde, dort hinzufahren. Das meist gehörte Wort in der allgemeinen Freude der menschlichen Begegnungen war „Wahnsinn“. Anders konnte man das Ganze nicht bezeichnen. Und da fiel mir der 7. Oktober 1989 ein: Rosemary Whiffen und Magret Dennis waren aus London zu uns zu einem Seminar gekommen und wollten am 7.Oktober nach Ost-Berlin. Sie kamen enttäuscht zurück, sie wurden an der Grenze zurückgewiesen mit den Worten: „Heute sei kein guter Tag die Hauptstadt der DDR zu besuchen“ (40. Jahrestag der DDR). Stattdessen machte ich eine Stadtrundfahrt mit ihnen, u.a. an die Glienicker Brücke. Sie fragten mich, wie lange die Mauer wohl noch stehen würde und ich antwortete, dass ich bis dahin dachte, noch 50 Jahre – aber nach dem heutigen Ereignis vielleicht noch 100 Jahre oder aber doch nicht mehr so lange.

Da hatte ich noch nicht die Eindrücke meines Besuches in Ost-Berlin am 2.11.1989, zwei Tage vor der großen Demonstration am 4. November auf dem Alexanderplatz. Ich erlebte eine total andere Stimmung als bei vorigen Besuchen, eine Offenheit, eine Aufbruchsstimmung, die Menschen schauten sich an und redeten, auch mit uns Wessis. Da glaubte ich, dass es wohl weder 100 noch 50 Jahre dauern wird, aber schon eine Woche später war das dann doch eine Überraschung.

Meine Mit-Zeitzeugen in diesen Tagen kamen aus dem Ausland und gaben mir ein etwas anderes Bild: eins der Begeisterung einerseits und der Skepsis andererseits. Einige Freunde aus New York sind deutsche Juden (Überlebende der Shoah) und es gab durchaus Ängste, wie es nun in Deutschland weitergeht. Sie erinnerten sich an einen anderen 9.November: 1938. Die „Reichsprogromnacht“ oder auch „Kristallnacht“ wie Andreas Nachama sie dann doch aus historischer Sicht wieder nannte, macht ein ganz anderes Gedenken nötig. Und auch die 9. November 1918 (Ende des 1. Weltkrieges und das Ausrufen der Republik) und 1923 (Hitler-Putsch), lassen diesen Tag als typischen Gedenktag der deutschen Geschichte vierfach begehen und beschreiben so vielleicht die Ambiguitätstoleranz, die wir als Nation und vielleicht auch individuell aushalten müssen. Unterschiede oder Gemeinsamkeiten in Ost und West? Bis 1945 hatten wir alle dieselbe Geschichte und die lebt in uns, in den Familien mehrgenerational weiter, was besonders in der Arbeit mit Familien, in Therapien oder auch in der Selbsterfahrung der Herkunftsfamilie in den Weiterbildungen immer eine Rolle spielt.

Ich erlebte nach dem Mauerfall u.a. das Glücksgefühl der gemeinsamen Sprache (als Berliner) und ein Heimatgefühl als Berlinerin stellte sich sofort ein. Wir sprachen die gleiche Sprache, den gleichen Dialekt (im Westen versteckt, im Osten offenener), aber bald musste ich feststellen, dass wir zwar die gleiche Sprache sprachen, aber nicht dieselbe. Als Systemikerin halfen mir da die Erlaubnis zu fragen, auch Sprache zu hinterfragen und erst einmal nichts zu verstehen. Das hatte ich aus meiner Ausbildung in USA mitgebracht: Ich verstehe erst einmal nichts und frage nach, auch bei eigentlich selbstverständlichen Begriffen.

Die Angst meiner Freunde vor evtl. wieder auflebenden Antisemitismus hat sich leider bestätigt und auch andere Entwicklungen in unserem Land lassen uns hoffentlich wachsam bleiben oder werden. Es gibt natürlich unendlich viele Gemeinsamkeiten und auch unendlich viele Unterschiede, aber nicht nur zwischen Ost und West, sondern auch und vor allem schon immer zwischen Nord und Süd, Stadt und Land und vielem mehr. Diese als Bereicherung zu erleben, auch durch die Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen ist wünschenswert, aber nicht unter Aufgabe der eigenen Identität aller Menschen und den Verfall in die Beliebigkeit.

Ich bin immer noch froh und dankbar, dass die Menschen in der DDR die friedliche Revolution gewagt haben und unser gemeinsames Land soviel reicher gemacht haben, ohne Leid und Enttäuschungen, vielleicht auf beiden Seiten, nivellieren zu wollen.

Ich hatte schon vor der Wende zu Verwandten in der DDR viel Kontakt, allerdings ergaben sie nur eine Seite des Bildes von der DDR, da sie mehr oder weniger im Widerstand waren. Trotzdem hat mich mein Studium an der Freien Universität in Berlin in den 70er Jahren auch geprägt und da zeichneten wir ein positives Bild in der Kritischen Psychologie und Soziologie. Schon da lernte ich vielleicht die Ambiguitätstoleranz zu leben und beiden oder mehreren Perspektiven einen gleichberechtigten Platz zu geben.

Um die Zukunft zu gestalten halte ich das Erinnern für sehr wichtig, daraus zu lernen und statt alter lieber neue Fehler zu machen, also reflektiert zu handeln, anstatt „gut gemeint“ auf die möglichen Auswirkungen zu schauen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gutes neues Jahr 2020.