systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

14. März 2014
von Tom Levold
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„Linking systemic practice and research“. 1. European conference on research in therapy, education and organizational development

Die Heidelberger Forschungstagung ist kaum eine Woche vorüber, schon gibt es einen ausführlichen Tagungsbericht von Klaus Schenck (Foto: inteamwork.org) aus Hirschberg, der auch schon von den vergangenen Forschungstagungen in Heidelberg berichtet hat. Herausgekommen ist ein lebendiger Eindruck von allen drei Tagen des Geschehens in Heidelberg, garniert mit vielen Fotos des Autors. Seine Erfahrungen können Sie
hier nachlesen…

11. März 2014
von Wolfgang Loth
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Story-Telling und Wissensmanagement

Im Oktober 2000 hat eine Arbeitsgruppe des Lehrstuhls für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität im Rahmen einer Projektskizze kurz und bündig einen informativen Überblick über Konzept und Methodik des Story-Telling geliefert [G. Reinmann-Rothmeier, C. Erlach & A. Neubauer (2000): Erfahrungsgeschichten durch Story Telling – eine multifunktionale Wissensmanagement-Methode (= Forschungsbericht Nr. 127)].
Es scheine, so die AutorInnen,„als seien die meisten Organisationen blind für die„Lehren der Vergangenheit“ – vor allem für Fehler und Fehlentscheidungen. Insbesondere in wirtschaftlichen Organisationen wollen Führungskräfte wie Mitarbeiter oft nicht wissen, was passiert ist, sondern sie wollen wissen, was sie als Nächstes tun sollen; hier passt das Bild vom Manager als„Macher“. Die Forderung nach Reflexion oder gar der Hinweis auf eine historisch gefärbte Herangehensweise an zentrale Vorkommnisse gelten entsprechend als suspekt“ (S. 8 ). Im Rahmen einer interdisziplinären Hochschul-Industrie-Kooperation mit dem Studienabschluss„Knowledge Master“ ging es im vorliegenden Fall um Möglichkeiten und Formen des Story-Telling, zum einen im Hinblick auf nützliche Effekte für betroffene Unternehmen, zum anderen für eine Stärkung kontextsensitiven Wissensmanagements.
Als„Kernidee hinter dem Story Telling“ steht der Gedanke, dass„die gemeinsame Reflexion über gemachte Erfahrungen“ eine unbedingte Voraussetzung dafür sei, dass„eine Organisation Lehren aus der Vergangenheit ziehen und für erfolgreiches Handeln auch nutzen kann“ (S. 9). Die AutorInnen stellen eingangs fest, dass zwar nach wie vor„Technische Plattformen und Werkzeuge (….) eine tragende Rolle beim Wissensmanagement [spielen], insbesondere in größeren Organisationen; aber selbst dort ist der ungetrübte Optimismus im Rückzug, insbesondere was den erwarteten universellen Nutzen technologischer Wissensmanagement-Lösungen angeht. Motivations-, Akzeptanz- und Nutzungsprobleme sowie schleppende oder gar fehlende tatsächliche Veränderungen in Organisationen infolge des Technikeinsatzes erhöhen derzeit die Bereitschaft, sich auch nichttechnischen Wissensmanagement-Methoden zu öffnen. Das Story Telling ist eine solche nicht-technische Wissensmanagement-Methode – eine Methode, der es mehr um nachhaltige Veränderungsprozesse und weniger um prestigeträchtige ‚Schnellschüsse‘ geht, die nicht eine bestimmte Wirkung, sondern Effekte in mehrere Richtungen erzielt und von daher auch als ‚multifunktional‘ bezeichnet werden kann“ (S. 2).
In ihrem Beitrag skizzieren die AutorInnen sechs Stufen des Story Telling (Planen, Interviewen, Extrahieren, Schreiben, Validieren und Verbreiten). Das praktische Vorgehen wird im einzelnen geschildert. Das Ganze hat generativen Charakter:„Das Erfahrungsdokument selbst kann im Laufe der Zeit auch revidiert werden – es ist damit ein„lebendiges Dokument“ und weniger ein Ergebnis als vielmehr ein Prozess“ (S. 11). Als Kennzeichen dieses Prozesses erweist sich die konstruktive Dynamik zwischen„Sensibilität und offenem Zugang“,„Validität und schonungslose Analyse“, sowie„Gefühle und gemeinsam Erzähltes“ (S. 14). Im Hinblick auf Wissensmanagement wird Storytelling als geeignetes Mittel beschrieben, die Faktoren des„Wissens“ (-kommunikation, -generierung, -transparenz und Handlungsfähigkeit) zu stärken und in ihrer Wechselwirkung zu optimieren.
Den Beitrag gibt es im Volltext hier …  

10. März 2014
von Tom Levold
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Fallstricke der Kommunikation

6. März 2014
von Tom Levold
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A Summary Report of Cost-Effectiveness: Recognizing the Value of Family Therapy in Health Care

Heute beginnt in Heidelberg die 1. European Conference on Systemic Research in Therapy, Education and Organizational Development, veranstaltet vom Institut für Medizinische Psychologie im Zentrum für Psychosoziale Medizin der Universität Heidelberg, in Kooperation mit der European Family Therapy Association (EFTA, der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF), der Systemischen Gesellschaft (SG) und des Helm Stierlin Instituts Heidelberg. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Heidehofstiftung Stuttgart, die DGSF und die SG unterstützen die Tagung finanziell. Zu den Highlights gehört der Eröffnungsvortrag von Russell Crane (Utah/ USA) am heutigen Morgen über die Wirksamkeit und Kostengünstigkeit von Familientherapie, der u.a. vom Präsidenten der Bundespsychotherapeutenkammer Rainer Richter, Declan Aherne vom Europäischen Netzwerk Psychotherapeutische Versorgung und Sibylle Malinke vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen diskutiert wird. Auf der website systemisch-forschen.de ist schon vorab ein Artikel von Russell Crane zu diesem Thema zu lesen, der 2014 in J. Hodgson, A. Lamson, T. Mendenhall, T., & D. R. Crane (Eds): Medical Family Therapy: Advanced Applications, im Springer-Verlag erscheint. Im abstract heißt es: „This purpose of this chapter is to provide a summary of the cost-effectiveness research for practice of profession and practice of marriage and family therapy. More than twenty studies based on four sources of data were considered: (1) a western United States Health Maintenance Organization covering 180,000 subscribers; (2) the Kansas State Medicaid system with over 300,000 beneficiaries; (3) Cigna, a large United States health insurance benefits management company which provided data of over 6 million claims for 500,000 unique persons, across six years; and (4) a family therapy training clinic in the western United States serving approximately 700 individuals and families a year. All DSM diagnostic groups are available for analysis. Studies regarding Schizophrenia, Depression, Sexual Disorders, Somatoform Disorder, Substance Abuse, and Relational Diagnosis have been published and others are underway. Results support the potential for a medical offset effect after family therapy, with the largest reduction occurring for high utilizers of health care. The studies also show that family therapy as a treatment modality is a cost effective form of treatment and trained family therapists are cost effective providers.“
Zum vollständigen Text geht es hier…

5. März 2014
von Tom Levold
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Verstehen nach Schemata und Vorgaben? Zu den ethischen Grenzen einer Industrialisierung der Psychotherapie

Giovanni Maio (Foto: Universität Freiburg) ist Professor für Ethik und Geschichte der Medizin an der Universität Freiburg. Im Psychotherapeutenjournal 2/2011 hat er einen interessanten Aufsatz über die Folgen der Veränderung des Gesundheitssystems für die Psychotherapie verfasst. In seinem Abstract heißt es: “Das gesamte Gesundheitswesen folgt immer mehr den Kategorien des Marktes. Damit werden den Heilberufen Denksysteme übergestülpt, die ihrem Grundansatz, einen verstehenden Dienst am Menschen zu verrichten diametral entgegenstehen. Mit einer marktwirtschaftlichen Grundorientierung gehen Tendenzen zur Standardisierung und zur Modularisierung einher. Zugleich liegt ihr ein impliziter Glaube an die Machbarkeit, Objektivierbarkeit und Berechenbarkeit der Therapie zugrunde. Folge dieser Orientierung ist die systematische Ausblendung all dessen, was sich nicht in ein messbares und prozessuales System pressen lässt. In ethischer Hinsicht ist diese Entwicklung problematisch, weil mit der Übernahme dieser Denkkategorien der Kern dessen ausgehöhlt wird, worauf es in der Psychotherapie ankommt: nämlich die Kultur der authentischen und verstehenden Sorge um den anderen. In der Verbindung eines wirkmächtigen technisch-naturwissenschaftlichen Credos mit dem gegenwärtigen Trend zur Ökonomisierung aller Heilberufe wird das für überholt geglaubte mechanistische Menschenbild neu belebt. Daher wird dafür plädiert, eine entschiedene Distanz zum mechanistisch-prozessualen Denken der Ökonomie und Naturwissenschaft zu entwickeln. Psychotherapie bleibt darauf angewiesen, die Einzigartigkeit der Begegnung von Therapeut und Patient und den Kerngedanken einer Kraft des Verstehens neu ins Bewusstsein zu bringen“
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4. März 2014
von Wolfgang Loth
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„Ressourcenorientierte Aggressionsprävention“

Aggressives Verhalten von Kindern und Jugendlichen ist eines der häufigsten Themen, die in Erziehungs- und Familienberatung, wie auch in kinder- und jugendtherapeutischen Praxen zur Sprache kommen. Zwar hat Roland Schleiffer mit seinen Überlegungen zur funktionalen Analyse solchen Verhaltens eine gute Basis für ein konstruktives und interaktionelles Verständnis dieser Phänomene geliefert, doch ist für praktische Anregungen immer noch Bedarf. So wird „Ressourcenorientierte Aggressionsprävention“ aus systemischer Sicht zu einem Blickfang. Unter diesem Titel hat Eva Kneise im Juli 2008 ihre Dissertation an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln abgeliefert, mit dem Untertitel: „Zu den Chancen ressourcenorientierter Ansätze bei Aggression und Dissozialität von Jugendlichen aus pädagogischer Sicht“. Die Autorin (Foto: Universität Köln) geht von der Unterscheidung zwischen Ursachenanalyse und „Begründungen des eigenen Verhaltens und dessen Beurteilung im Nachhinein“ aus. Es gehe „also um die subjektiven Rekonstruktionen des eigenen Handelns und die Frage, wann Heranwachsende eine Konsistenz zwischen ihrem moralischen Denken, Fühlen und Handeln herausbilden“ (S.17). Im weitesten Sinne lässt sich hier eine Querverbindung zu der von Hans Lieb herausgearbeiteten Idee der Kontextsensibilität als genuin systemischer Wirkvariable herauslesen. Mit den Worten der Autorin: „Die Arbeit (…) stellt die Frage nach den Chancen einer pädagogisch-ressourcenorientierten Prävention von Aggression und Dissozialität bei Jugendlichen in den Mittelpunkt, die diese nicht primär als ‚Störer‘ oder ‚Gestörte‘ wahrnimmt, sondern vielmehr deren Stärken und kompetenten Anteile als Ausgangs- und Angelpunkt pädagogischer Förderprozesse in den Fokus rückt (S.17f.). In ihrem Fazit unterstreicht Eva Kneise ihre zentrale These, dass „(e)rst eine systemisch-ressourcenorientierte Blickwendung auf das Phänomen der Aggression ermöglicht, (…) pädagogisch angemessene und nachhaltige Zugangsweisen zur Bearbeitung und Präventionjugendlicher Dissozialität“ zu entwickeln. „Ein solcher Perspektivenwechsel, wie er sich im Zuge von Konzeptionen der Salutogenese und der entwicklungspsychologischen Resilienzforschung ergibt, macht darauf aufmerksam, Heranwachsende stärker auch in ihren positiven Möglichkeiten und individuellen Stärken wahrzunehmen und zu fördern. Ebenso werden durch eine Verbindung mit humanökologischen Konzeptionen soziale Unterstützungsmöglichkeiten in den bedeutsamen Umwelten sowie Optionen zur Erleichterung und Gestaltung ökologischer Übergänge systematisch gesucht und ausgebaut“ (S.259). Und weiter heißt es: „Diese Perspektive legt es dann nahe, Dissozialität auch als subjektiv sinnvolles Bewältigungsverhalten zu begreifen und in seinem Zusammenwirken mit verschiedenen, den Heranwachsenden umgebenden Einflüssen seiner Umwelten zu verstehen. Aggressiv-dissoziales Verhalten wird entsprechend als Bewältigungsversuch erkannt, um Orientierung und Kontrolle in subjektiv unübersichtlichen oder undurchschaubaren sozialen Konfliktsituationen zurück zu gewinnen. Das Ausblenden oder Neutralisieren moralischer Anforderungen in stressigen Sozialsituationen dient dabei dem Erhalt eines positiven Selbstbildes als ‚gute‘ bzw. ‚moralische‘ Person und somit zum Schutz und zur Stabilisierung des Selbstwertes“ (S.260). Am Ende resümiert Kneise, dass „(a)ufs Ganze betrachtet (…) die Stärke und Überzeugungskraft des systemisch-ressourcenorientierten Ansatzes vor allem in dem Perspektivenwechsel (liegt), der die Fixierung auf Lern- und Verhaltensprobleme aufgibt, dadurch dass Probleme grundsätzlich im Verhältnis zu den Stärken des Individuums und im Zusammenhang mit biographischen wie lebensweltlichen Bedingungen betrachtet werden. Diese Sichtweise rückt konsequent die Aktivierung und Erschließung individueller Vermögen und Fähigkeiten sowie potentiell verfügbarer Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten aus den zentralen Lebenswelten in den Vordergrund“ (S. 262). Die Dissertation von Eva Kneise ist (kapitelweise) im Volltext verfügbar,
und zwar hier …

1. März 2014
von Tom Levold
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Systemische Therapie und Diagnostik

Nur noch ein paar Wochen dauert es, bis das große Lehrbuch „Systemische Therapie“ und Beratung im Carl-Auer-Verlag erscheint (bis zum 30.6. kann das  Buch übrigens noch zum Subskriptionspreis bestellt werden, der 15,00 € unter dem Ladenverkaufspreis liegt). Um sich ein Bild vom Inhalt zu machen, gibt es jetzt als 20seitige Leseprobe das Kapitel über „Systemische Therapie und Diagnostik“ zu lesen, das ich verfasst habe. In der Einleitung heißt es: „Die Frage nach dem Wert von Diagnostik in der systemischen Therapie und Beratung ist von zentraler Bedeutung für die Identität des systemischen Ansatzes. Dennoch gehen mögliche Erwartungen, dieses Lehrbuch könnte die verbindliche Darstellung einer einheitlichen systemischen Diagnostik bieten, in die Irre. Zu verschieden, widersprüchlich und oft auch unklar sind die einzelnen Positionen zur Diagnostik im systemischen Feld, vieles ist eher implizit als manifest. Aus diesem Grund kann hier allenfalls der systemische Diskurs zur Diagnostik grob abgesteckt werden.“ Dazu gibt es allerdings doch eine Menge zu sagen.
Zum vollständigen Text gelangt man hier…

28. Februar 2014
von Wolfgang Loth
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Systemisch-lösungsorientierte Schulsozialarbeit

In Zeiten, in denen Schulsozialarbeit je nach öffentlicher Aufmerksamkeitslage gehypt (Schulmassaker) oder abgewimmelt (Finanzlage) wird – zurzeit liefern sich Bund und Länder wieder „interessante“ Gefechte zu diesem Thema – in solchen Zeiten scheint es umso notwendiger, auf den praktischen Nutzen dieser Arbeit hinzuweisen. Einen Teilaspekt hat Oliver Bösch (Foto: sauer-partner.ch) im Jahr 2008 in seiner Masterarbeit an der Schweizer Hochschule für Soziale Arbeit in Olten sehr praxistauglich und plausibel diskutiert. „Klarsicht für die Schulsozialarbeit“ hat er seine Arbeit überschrieben, mit dem Untertitel: „Anregungen, wie mit einer systemisch-lösungsorientierten Arbeitsweise Arbeitsbündnisse hin zu klar definierten Aufträgen gestaltet werden“. Bösch fasst zusammen: „Auf der Grundlage der Erkenntnisse aus Systemtheorie, Sozialem Konstruktivismus und Lösungsorientiertem Beratungsansatz werden hilfreiche ,Werkzeuge‘ vorgestellt, mit welchen ein Unterstützungsprozess im System Schule in einer kooperativen und neutralen Art und Weise entwickelt werden kann. Dieser Prozess hin zu ,funktionierenden‘ Aufträgen wird methodisch untermauert und mit Beispielen unterlegt: Angefangen von der Auftragsgestaltung am Telefon bis hin zur Evaluation“ (S.2). Der Autor diskutiert das „Arbeitsfeld Schule“ im Allgemeinen und in ihrer momentanen Verfassung, aktuelle Entwicklungen der Schulsozialarbeit und kommt auf diesem Weg zu systemisch-lösungsorientierter Beratung in der Schule. Kernstück ist die Auseinandersetzung mit Auftragsklärung. Hier gibt Bösch einen guten und praxistauglichen Überblick über aktuelle Konzepte und Orientierungshilfen. In seinen Überlegungen zur Begründung einer lösungsorientiert-systemischen Praxis der Schulsozialarbeit schreibt Bösch: „Hinter diesen Arbeitsprinzipien steht letztlich auch eine Ideologie. Diese Ideologie trägt aber zur Öffnung bei, ist in sich selbstreflexiv und gründet auf Beobachtungen und Erkenntnissen, wie lebende und nicht lebende Systeme agieren und funktionieren. Auf die Beschreibung einer objektiven Wirklichkeit wird bei diesem Beratungsansatz bewusst verzichtet. Demnach wird auch ein Problem, welches in der Schule sichtbar wird, nicht als ein objektiv beschreibbarer Gegenstand gesehen, sondern als eine von verschiedenen Interpretationen der im Fall involvierten Personen“ (S.106f.).
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26. Februar 2014
von Tom Levold
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1. Europäische Systemische Forschungstagung 2014 in Heidelberg

Die neueste Fassung des Programms der ersten Europäischen Tagung für Systemische Forschung in Therapie, Pädagogik und Organisationsentwicklung mit dem Titel „Systemische Forschung und Praxis verknüpfen“ ist nun auf www.systemisch-forschen.de online verfügbar (die Abstracts finden Sie in Kürze ebenfalls auf dieser Homepage). Thema der Tagung ist die Frage, wie soziale Systeme (wie Paare, Familien, Nachbarschaften, Schulen, Krankenhäuser, Familienunternehmen) funktionieren, wie sie in Krisensituationen beraten werden können, und wie beides mit qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden angemessen untersucht werden kann. Die Veranstalter erwarten knapp 300 Teilnehmer aus 22 europäischen Ländern und den USA. Neben ca. 120 Deutschen haben sich besonders viele Kolleginnen und Kollegen aus Skandinavien, den Beneluxländern, Großbritannien, Ungarn, Italien und Griechenland angekündigt – kleine Teilnehmergruppen kommen auch aus Malta, Mazedonien oder Estland. Die Tagung bringt führende Forscher und Praktiker der systemischen Einzel-, Paar-, Familien-, Gruppen und Multifamilientherapie sowie der systemischen Organisationsentwicklung in Schulen, Krankenhäusern und Familienunternehmen in Heidelberg zusammen. In sechs Hauptvorträgen, 24 Symposien, 14 Workshops und drei Postersessions sowie in einem großen Schlusspanel mit vielen der Hauptreferenten wird der Frage nachgegangen, welche Forschungsmethoden, welche Themen und welche Forschungsnetzwerke derzeit und in den nächsten Jahren den größten Ertrag für eine zugleich praxisrelevante und methodisch anspruchsvolle Erforschung sozialer Systeme sowie systemischer Interventionen versprechen. Die Parallelveranstaltungen sind nach den Themensträngen „Praxisforschung“, „Qualitative Forschung und Theoriekonstruktion“, „Therapieforschung“, „Managementforschung“, „Forschung in Sozialer Arbeit, Pädagogik und Beratung“ sowie „Europäische Forschungskooperationen“ übersichtlich gegliedert. Der Strang „Praxisforschung“ ist in besonderer Weise für Praktikerinnen und Praktiker geeignet, die ihre eigene Praxis beforschen wollen. Alle Hauptvorträge und einige der Symposien werden simultan ins Deutsche übersetzt.