Matthias Hermer und Hans Gerhard Klinzing sind die Herausgeber eines Bandes„Nonverbale Prozesse in der Psychotherapie“, der bereits 2004 im dgvt-Verlag erschienen ist und zahlreiche Beiträge aus Praxis, Forschung und Theorie enthält. Im systemagazin lesen Sie heute zwei ausführliche Rezensionen von Wolfgang Loth und Tom Levold. Wolfgang Loth:„ Insgesamt halte ich das Buch für gut brauchbar, und im Sinne des Anliegens der Herausgeber für gelungen. Ein Blick auf neuere Literatur und Trends wird möglich, wie auch darauf, welche Autoren aus der Aufbruchzeit heute noch eine Rolle spielen (wie z.B. Ekman & Friesen, Albert Mehrabian, oder Michael Argyle) und welche nicht (wie etwa Ray Birdwhistell oder Albert Scheflen). Das Anliegen, die Aufmerksamkeit (wieder) über die dominierende sprachtheoretische Reflexion hinaus zu lenken, sozusagen auf die„Verkörperungen“ narrativer Prozesse, erscheint mir wichtig und hilfreich (auch, dass dies ohne Rekurs auf die gängige Aufstellungsarbeit möglich ist und geschieht). Ich hätte mich allerdings auch darüber gefreut, wenn die Herausgeber etwas mehr auf die quasi-nonverbale Kommunikation zwischen AutorInnen und LeserInnen geachtet hätten. Vielleicht hätten die Herausgeber dann ja auch hinsichtlich der zu Anfang erwähnten Widerspruchsfreiheit punkten können: Inhalt und Form gingen dann Hand in Hand, sozusagen“ Tom Levold:„Wie schon gesagt vereint der Band sehr unterschiedliche Beiträge, sowohl was den theoretischen und konzeptuellen Hintergrund als auch den inhaltlichen Fokus betrifft, wie es bei Sammelbänden eben häufig anzutreffen ist. Nicht alle Beiträge werden daher gleichermaßen das Interesse der Leserin oder des Lesers wecken. Dennoch bietet die Vielseitigkeit des Buches eine Menge an überdenkenswertem Material, auch kommt man mit Perspektiven in Kontakt, die man durch eigene eingefahrene Suchgewohnheiten womöglich ausblenden würde. Neben einigen hervorragenden Beiträgen, vor allem die Einführung von Hermer und die Beiträge von Bänninger-Huber et al. seien hier genannt, finden sich immer wieder auch in den anderen Texten spannende Informationen und Anregungen zur Reflexion des eigenen Umgangs mit nonverbalen Prozessen, so dass das Buch ohne Weiteres empfohlen werden kann“
Zu den vollständigen Rezensionen
Nonverbale Prozesse in der Psychotherapie
7. Februar 2007 | Keine Kommentare