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Luhmann in Leipzig

| 1 Kommentar

Die letzte Ausgabe der Zeitschrift für Ideengeschichte versammelt einige Beiträge mit persönlichen Geschichten über und Erinnerungen an Niklas Luhmann. Im Heft, an dem Jürgen Kaube in der FAZ kein gutes Haar lässt, findet sich u.a. ein schöner Text von Detlef Pollack, Religions- und Kultursoziologe, der Anfang der 1980er Jahre in Leipzig mit einem religionswissenschaftlichen Thema promoviert wurde. Bei seinen Literaturrecherchen stieß er auch auf die Arbeiten von Luhmann, die ihn sofort faszinierten. Er schickte ihm seine Dissertation und war überrascht, dass dieser ihm innerhalb weniger Wochen antwortete, woraus sich ein Briefwechsel ergab, der schließlich in eine Einladung zu einem Vortrag nach Leipzig mündete, die Luhmann auch annahm. Die schöne Geschichte dieser Begegnung ist auch online zu lesen, und zwar hier…

Ein Kommentar

  1. Lothar Eder sagt:

    Manchmal liegt die entscheidende Botschaft nicht im Inhalt, sondern in der Form.
    Mich springen vom Umschlag der Zeitschrift her die zwei Worte „Sankt Niklas“ an.
    Damit ist womöglich nicht schon alles, aber doch einiges gesagt.
    Vielleicht liegt darin ja ein Subtext. Zur „Gesellschaft“ (immer denke ich bei dem Wort an Luhmanns genialen Spruch, man könne einer Gesellschaft nicht die Haare schneiden). Und zur „Gemeinde“ (der Anhänger), neudeutsch: „Community“.
    Der „heilige Niklas“ also. Darin liegt keine Häresie. Vielmehr die Sehnsucht der Menschen nach dem Heiligen. Wo soll man das auch finden in einer ent-spiritualisierten Gesellschaft?
    Luhmann ein Heiliger („Sanctus“)? Heiliggesprochen von wem?
    Ja klar, das ist ironisierend. Aber jeder Ironie liegt eine Wahrheit zugrunde. Hier spricht die Sehnsucht. Die Sehnsucht nach dem Heiligen, das uns die Spur legt zum Ewigen und zum Ganzsein (heil = ganz).
    Findet sich die spirituelle Suche und das Finden bei Luhmann? Vielleicht deutet sich eine Sehnsucht danach an z.B. in seinem Aufsatz „Zweitlos“, zusammen mit Peter Fuchs?

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