Datum/Zeit
Date(s) - 07.12.20 - 09.12.20
Ganztägig
Veranstaltungsort
IF Weinheim
Kategorien
Seminar des IF Weinheim in Springe / Nähe Hannover, Einführung Teil 2 der Weiterbildung Systemische Präsenz, Neue Autorität und Elterncoaching
• Vertiefung der Interventionen und Ideen aus dem Gewaltlosen Widerstand, insbesondere Aktivierung sozialer Unterstützung und Öffentlichkeit
• Vorstellung einer angemessenen „Neuen Autorität“
• Bündnisrhetorik: Bedeutung von Körperhaltung und Sprache
• Gesprächsinterventionen: Übersetzung von Werten, Reframing, Dilemmata
• Intensive Auseinandersetzung mit der Haltung des Coachs gegenüber den Ratsuchenden
• Prozessorientierung im Systemischen Elterncoaching
• Praktisches Üben
• Analogien und Spiegelungen im Beratungsprozess
Systemisches Elterncoaching hat sich als äußerst wirksames Angebot für Eltern in familiären Krisensituationen etabliert, in denen sie mit gewalttätigen und selbstdestruktiven Verhaltensweisen ihrer Kinder konfrontiert sind. Das Konzept wurde mittlerweile auf verschiedene Arbeitsbereiche ausgeweitet und es bestehen gute Erfahrungen in der Umsetzung in Schulen, der stationären wie ambulanten Jugendhilfe, in Elterngruppen und Kommunen (Stadtteilprojekten) sowie im Kontext von Firmen.
Haim Omer (Tel Aviv/Israel) entwickelte in den 90er Jahren das Konzept der Elterlichen Präsenz und stellte dies 1999 erstmals in Deutschland an unserem Institut vor. In seinem Konzept nutzte er das Gedankengut und die Grundhaltungen aus dem „Gewaltlosen Widerstand“ nach Mahatma Gandhi. Eltern erweitern ihre eigenen Kompetenzen und können zu Entscheidungssicherheit und kreativer Handlungsbereitschaft zurückfinden, die mit ihren Werten übereinstimmen. Die mit Arist v. Schlippe verfassten Bücher und die zahlreichen Weinheimer Osnabrücker Tagungen hatten in Europa große Resonanz.
2011 trafen sich Repräsentant*innen aus etlichen europäischen Ländern mit den israelischen Kolleg*innen in London, um auf internationalem Niveau Erfahrungen mit dem Gewaltlosen Widerstand, mit Elterlicher und Professioneller Präsenz und Neuer Autorität auszutauschen und Vorgehensweisen beim Elterncoaching abzustimmen. Es entstand das internationale Forum für gewaltlosen Widerstand NVRPsy. Ein weiteres Treffen fand 2012 in Antwerpen statt. Lehrbeauftragte und Lehrtherapeuten des IF Weinheim waren beteiligt. Wir folgen der Selbstverpflichtung, die auf diesem Treffen vereinbart wurde.
In der Weiterbildung Systemische Präsenz, Neue Autorität und Elterncoaching werden in den zwei jeweils 3-tägigen Seminaren „Einführung Teil I“ und „Einführung Teil II“ die Grundhaltungen und Ideen des „Gewaltlosen Widerstandes“ sowie der „Elterlichen und Professionellen Präsenz“ vorgestellt. Bei der praxisbezogenen Umsetzung hat sich gezeigt, dass individuelle, oft mikroskopische Feinarbeit hilfreich ist.
In zwei Wahlpflichtseminaren können Teilnehmer*innen die Umsetzung in ihre speziellen Arbeitsbereiche vertiefen. Dafür stehen im Wahlbereich eine Reihe von Seminaren zur Auswahl, die von Mitgliedern des Kompetenznetzwerk Systemisches Elterncoaching und Professionelle Präsenz am IF Weinheim mitgestaltet werden.
Die Ausbildung wird mit dem Zertifikat Systemische Präsenz, Neue Autorität und Elterncoaching / IF Weinheim abgeschlossen. Damit trägt es zur Professionalisierung und Transparenz in der immer größer werdenden Landschaft von Elterncoachings bei.
Bei der Weiterbildung Systemische Präsenz, Neue Autorität und Elterncoaching handelt es sich um ein eigenständiges, unabhängiges Curriculum. Module können nicht für andere Ausbildungsgänge angerechnet werden und umgekehrt. Dieses Curriculum ist nicht für betroffene Eltern gedacht.
Teilnahmevoraussetzungen
• Erfahrung und praktische Tätigkeit in einem psychosozialen oder pädagogischen Arbeitsfeld
• Möglichst einige Jahre Berufserfahrung
Leitung: Tom Pinkall
Informationen und Anmeldung
oder telefonisch unter 06201 845008-0