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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Kompakt-Weiterbildung: Systemische Traumatherapie

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Datum/Zeit
Date(s) - 01.12.17 - 17.11.18
Ganztägig

Veranstaltungsort
istob – Zentrum für Systemische Therapie, Supervision und Beratung München

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Menschen, die traumatischen Erfahrungen ausgesetzt waren, irren oft jahrelang durch die therapeutische Landschaft, ohne angemessene Hilfe im Sinne einer Erleichterung ihrer Symptomatik zu finden. Die Betroffenen empfinden in der Regel extrem belastende Gefühle, wenn etwas an die traumatischen Begebenheiten erinnert, oder sie entwickeln – im Gegenteil – eine emotionale Taubheit, um sich davor zu schützen, von diesen Gefühlen überschwemmt zu werden. Das soziale Umfeld der Betroffenen und auch die professionellen HelferInnen fühlen sich damit häufig überfordert. Angesichts dieses emotionalen Spannungsfeldes geht es in der Traumatherapie erst einmal darum, das Gefühl von Stabilität und Kontrolle im Leben der Betroffenen zu stärken. Die Systemische Therapie mit ihrem ressourcenorientierten Ansatz ist in besonderer Weise geeignet, traumatisierte Menschen dabei zu unterstützen, sich wieder zu entspannen und ein Gefühl von Stabilität, Sicherheit und Lebensfreude zu entwickeln.

Erst auf dieser Basis ist es u.U. sinnvoll, traumatische Erfahrungen im geschützten Rahmen nochmals genauer anzuschauen, um das traumatische Geschehen vollends integrieren zu können.

Die Forschungen zu Trauma und Traumatherapie der letzten Jahre haben dazu ein reichhaltiges kreatives Handwerkszeug bereitgestellt, das die systemische Herangehensweise hervorragend ergänzt. Insbesondere sind hier folgende Ansätze zu nennen, die in die Weiterbildung mit einfließen:

die Psychodynamisch-imaginative Traumatherapie (PITT) nach Luise Reddemann
die Arbeit mit schweren dissoziativen Störungen nach Michaela Huber, Ellert Nijenhuis, Onno van der Hart
die Ansätze der Ego-State-Therapie (z. B. nach Jochen Peichl, Woltemade Hartman)
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) nach Francine Shapiro
neuere Erkenntnisse der Gehirnforschung (z. B. nach Joachim Bauer, Gerald Hüther, Bessel van der Kolk)
das neuroaffektive Beziehungsmodell (NARM) von Laurence Heller

Durch den Einfluss dieser Ansätze hat sich ein Paradigmenwechsel in der Psychotherapie insgesamt ereignet, da die schädigenden Ursachen psychischer Störungen wieder mehr in den Blick geraten und dadurch die Symptome als adaptive Umgangsstrategie mit schwierigen Situationen gewürdigt werden, für die es gilt, im Hier und Jetzt passendere Alternativen zu entwickeln.

Sie finden unser gesamtes Seminarangebot auf unserer Homepage www.istob-zentrum.de

 

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