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Online-Journal für systemische Entwicklungen

AT 49 Die “dunklen Seiten” der Sozialpädagogik: Ideale, Negatives und Ambivalenzen

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Datum/Zeit
Date(s) - 23.06.16 - 24.06.16
Ganztägig

Veranstaltungsort
Saarländische Gesellschaft für Systemische Therapie und Beratung

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Helferinnen bemühen sich andere Menschen zu unterstützen. Manches glückt, anderes gelingt nicht, selbst wenn hinter der Hilfe eine gute Absicht stand. In diesen Fällen bleibt ihre Praxis hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Einerseits registrieren sie die eigenen Fehler bzw. Schwächen und nutzen diese selbst wahrgenommene Negativität auch für individuelle und institutionelle Lern- und Entwicklungsprozesse. Andererseits sorgen sie mit Hilfe von ausgefeilten Strategien dafür, dass die eigenen “dunklen” Seiten unsichtbar werden oder verblassen. Dennoch kehrt das “unglückliche Bewusstsein” bzw. das Leiden am unerfüllten Ideal zurück und führt zu Konflikten mit sich selbst und anderen, die nicht selten in Erschöpfung enden.

Als Alternative zu diesen zirkulären Prozessen bietet Mathias Schwabe Ausstiegsoptionen an: ihm zufolge kommt es darauf an, die eigenen Ideale in Frage zu stellen und sie mit Elementen von “Ungewissheit” und Ambivalenzen anzureichern. Alternative Helfer-Bilder können diesen Prozess unterstützen, in dem man die “Last der großen Hoffnungen” (B. Müller) ein Stück weit hinter sich lassen kann. Wenn man loslassen kann, was oft nicht ohne Schmerzen möglich ist, vermag Fehlerfreundlichkeit zu einer Praxis führen, die zwar nicht durchgängig gut, aber “gut genug” sein kann. Dazu bedarf es der Orientierung an einer Ethik, die sich von Prinzipien verabschiedet und ein prozessbezogenes “Wandern” zwischen Standpunkten einübt (Francois Julien).

In dem Seminar wechseln sich Impulsreferate mit Einzel- und Gruppenarbeiten ab, in denen gemeinsam entwickelt wird, wie man über eigene Fehler (Schwächen/Unvermögen) angemessen mit sich selbst und anderen kommunizieren kann. Und wie man als Mitarbeiter/in oder Vorgesetzte/r mit Personen ins Gespräch kommen kann, die man für persönliche oder strukturelle Fehler und Mängel verantwortlich hält.

Gastdozent: Prof. Dr. Mathias Schwabe, Dr. phil., Diplom-Pädagoge, systemischer Berater (IGST & SIT), Supervisor (IGST), Denkzeit-Trainer.

Literatur: Schwabe, M. (2015): Die “dunklen Seiten der Sozialpädagogik”, Ibbenbühren

Moderation: Andreas Kannicht

Teilnehmerzahl: max. 22

Teilnahmegebühr: 230,00 €

Ort: akasa, Gipserstr. 15, 67434 Neustadt a. d. Weinstraße

Anmeldung: Email: Birgit.pfaff@imail.de

Es werden 16 Ausbildungsstunden bescheinigt.

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