systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

8. Mai 2015
von Tom Levold
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Relational Diagnosis

Family Process 54(1) 2015

Family Process 54(1) 2015

Nachdem im vergangenen Jahr das DSM-V erschienen ist und für Furore (und berechtigte Kritik) gesorgt hat, widmet sich das aktuelle Heft der Family Process dem Thema der Beziehungsdiagnostik, die als Relational Diagnosis allerdings nur schwerfällig auch Eingang in die standardisierten Klassifikationssysteme findet. Kritik am DSM-V findet hier aber nur sehr verhalten statt. In seinem Editorial jubiliert Herausgeber Jay Lebow vielmehr: „This issue offers one of the most important collections of articles ever published by Family Process: a special section devoted to relational diagnosis. This section does not in any sense represent the birth of a new concept. Lyman Wynne, David Reiss, and colleagues launched a campaign to establish relational diagnosis in the DSM in the 1980s and 1990s (American Psychiatric Association and Task Force on DSM-IV, 1998) and, subsequent to that effort, Florence Kaslow edited an important book in which numerous contributors described many potential relational diagnoses (Kaslow, 1996). Wynne and colleagues even had success in spurring the inclusion of an axis as part of the DSM-IV (axis 5) focused on assigning a rating of family relational functioning based in „The Global Assessment of Relational Functioning“ (Dausch, Miklowitz, & Richards, 1996; Group for the Advancement of Psychiatry Committee, 1996), an instrument they had developed.  Weiterlesen →

7. Mai 2015
von Tom Levold
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Strategieberatung und Konfliktmanagement

Konfliktdynamik 4(2): 2015

Konfliktdynamik 4(2): 2015

Das neue Heft der Zeitschrift Konfliktdynamik bietet laut Editorial „eine Vielfalt von Beiträgen – vom Umgang mit Konflikten bei der strategischen Beratung von Unternehmen über betriebliche Konfliktkom missionen in der DDR bis zu praktischen Hinweisen für die Mediation bei hocheskalierten Konflikten in Organisationen. Im Fokus dieser Ausgabe steht das Thema »Unternehmensberatung und systemisches Konfliktmanagement« mit dem fruchtbaren Spannungsverhältnis zwischen betriebswirtschaftlichen Strategiekonzepten und sozialwissenschaftlichen Ansätzen der Konfliktbewältigung“. Unter anderem findet sich hier auch ein interessantes Interview mit Fritz B. Simon über „Systemtheoretische Anregungen zum Verständnis von Konflikten“. Das vollständige Inhaltsverzeichnis und alle abstracts finden Sie hier…

2. Mai 2015
von Tom Levold
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„If I had given this talk several years ago, I might have said that my greatest fear was that psychotherapy research would have no effect on clinical training. Today, my greatest fear is that it will – that psychotherapy research might actually have a profoundly negative effect on future training.“  (S. 126)

Aus „Science, Politics and the Politics of Science: The Use and Misuse of Empirically Validated Treatment Research“. Psychotherapy Research 8: 126-140

2. Mai 2015
von Tom Levold
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Interviewpartner gesucht!

Für ein sehr interessantes Projekt zur Erstellung einer Genogramm-Software für mobile Geräte (iPad, Tablets) sucht der Kollege Dirk Rohr von der Universität Köln noch Kolleginnen und Kollegen, die bereit wären, mit einem Interview an diesem Projekt teilzunehmen. Hier seine Einladung:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleg*innen,
im Rahmen einer qualitativen Studie der Universität zu Köln zum Thema Genogrammarbeit sind wir auf der Suche nach Teilnehmer*innen fürInterviews.
Es handelt sich um ein interdisziplinäres Projekt, das ich gemeinsam mit Dr. Mario Winter, Professor für Softwareentwicklung der Fachhochschule Köln, unter Beteiligung von erfahrenen Berater*innen – wie z.B. Tom Levold – durchführe und dessen Ziel die Entwicklung einer neuen Software zur Genogrammerstellung ist.
Für die erste Phase von ca. 20 sogenannten ‚Experteninterviews’ (zur Überprüfung unserer Hypothesen) ist es nicht notwendig, dass Sie bereits Genogramme mit einer Software erstellen. Wichtig ist nur, dass Sie mit Genogrammen arbeiten. In einer späteren Phasen des Projektes werden wir die Testversion des Programms interessierten Berater*innen zur Verfügung stellen und diese (erneut oder erstmalig) befragen.
Die Interviews werden circa 45 Minuten in Anspruch nehmen, können in Ihren Räumlichkeiten stattfinden oder in denen des Arbeitsbereiches Beratungsforschung, Gronewaldstr. 2 – wenn möglich bis zum 8. Mai.
Wenn wir Ihre Neugier wecken konnten, Sie sich dankenswerterweise bereit erklären, in dieser Form an der Studie/ dem Projekt mitzuwirken, mailen Sie bitte Ihre Terminmöglichkeiten an Frau Ramahi (k.ramahi@uni-koeln.de).
Sollten Sie vorab Fragen zu der Studie, zum Projekt, zu den Interviews oder weiteren Mitwirkungsmöglichkeiten haben, stehe ich selbstverständlich zur Verfügung.
Mit herzlichem Dank & Gruß
Ihr
Dr. Dirk Rohr, Leitung Arbeitsbereich Beratungsforschung
dirk.rohr@uni-koeln.de

1. Mai 2015
von Tom Levold
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Trialogie 2016

Trialogie_2016_small

Nach den sehr erfolgreichen Events 2014 und 2015 in Zagora/Marokko gibt es auch 2016 dort (im zauberhaften Riad Lamane) wieder eine Trialogie-Tagung unter dem Thema „re-mind“, und zwar vom 20. bis zum 27. Februar. Tagungsfokus ist die Erinnerung an und (Wieder-)Herstellung der Verbindung zu verlorenen oder ungenutzten Ressourcen, zu bedeutsamen Ideen, Themen und Erinnerungen sowie die Vernetzung mit Kolleginnen und Kollegen aus dem professionellen Feld. Diese Verbindung wird nicht über ein Lehrprogramm realisiert, sondern durch die gemeinsame Erfahrung in der Arbeit mit unterschiedlichen Medien und Gruppenkonstellationen. Dazu gehören Tanz, Theater, Arbeit mit (Ton-)Skulpturen, Querdenken und -schreiben, Film und Rhythmus – angeleitet durch erfahrene Experten aus den jeweiligen Bereichen: Elisabeth Clarke, Steve Clorfeine, Franz Kasperski, Sabine Menken, Matthias Ohler und Tobias Stürmer. Organisiert wird die Tagung von Liane Stephan, Mohammed El Hachimi und Tom Levold. Alle nötigen Informationen über die Tagung und Anmeldemodalitäten gibt es hier…

29. April 2015
von Tom Levold
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Michael B. Buchholz wird 65!

Michael B. Buchholz

Michael B. Buchholz

Heute gratuliert systemagazin Michael B. Buchholz ganz herzlich zu seinem 65. Geburtstag. In einem Alter, dem andere gerne als Pensionsalter entgegensehen (und -gehen), steht Michael Buchholz inmitten eines unglaublich produktiven Lebens, dessen Früchte weithin in die psychotherapeutische Szene hinein wirken.
Als Psychoanalytiker mag er vielen systemischen Kolleginnen und Kollegen weniger vertraut sein, wer sich aber aktiv mit den Grundlagen klinischer Theorie auseinandersetzt, kommt an ihm keinesfalls vorbei. Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass er schon seit geraumer Zeit einer der bedeutendsten gegenwärtigen klinischen Theoretiker im deutschen Sprachraum ist. Anstatt schulenimmanentes Wissen einzuhegen und zu verteidigen, treibt er im Gegenteil die theoretischen Entwicklungen immer weiter voran, immer neugierig auf das, was außerhalb der Dogmen und Lehrsätze zu finden ist – und mit einer beneidenswerten Gabe, die verschiedensten Konzepte und Modelle ständig neu zu lesen und miteinander in ein fruchtbares Verhältnis zu setzen. Das macht seine Arbeiten, auch wenn sie dem Anschein nach primär an die psychoanalytische Gemeinde adressiert sind, immer auch für alle anderen Psychotherapeuten lesenswert: es gibt jedes Mal etwas zu lernen.
Sein publizistisches Werk ist mittlerweile fast unüberschaubar, die Themenvielfalt außerordentlich, aber dennoch sind die Grundakkorde seines Schaffens deutlich vernehmbar. Psychotherapie ist für ihn ein soziales Unternehmen und keine medizinanaloge „Behandlung“ des Patienten durch die Therapeutin. Im Vollzug eines wechselseitigen Beziehungsprozesses zwischen Therapeuten und Klienten, in ihrer Interaktion kommt es zur Koproduktion von Bedeutung, die es ermöglicht, „unlösbare Probleme in eine haltbare Lage“ umzuwandeln.
Um den sozialen Charakter dieser Veranstaltung erfassen zu können, reicht ein rein psychologisches Verständnis von Psychotherapie nicht aus, schon gar nicht die Vorstellung, Psychotherapie sei so etwas wie angewandte Psychotherapieforschung. Vielmehr bedarf das psychotherapeutische Handwerk einer breit angelegten sozialwissenschaftlichen Fundierung, für die kaum jemand mehr Rüstzeug zur Verfügung gestellt hat als Michael Buchholz.
In seinen zahlreichen Büchern und Aufsätzen hat er einen unglaublichen Reichtum an Anschlussmöglichkeiten an Konzepte und Theorien aus Soziologie, Systemtheorie, Linguistik, den Kognitionswissenschaften, der Professionstheorie, der Säuglings- und Affektforschung geschaffen, um nur einige zu nennen. All das gelingt ihm mit einer souveränen, ja oft spielerischen, aber immer die Leser fesselnden Art der Verkettung von Gedanken, die den diese in neue, bislang nicht gedachte Zusammenhänge zu führen vermag.
Um zu verstehen, was tatsächlich in der psychotherapeutischen Begegnung passiert (und nicht den Dogmen zufolge dort angeblich passieren soll), braucht es einen praxeologischen Zugang, der mithilfe von RCT-Studien nicht zu erreichen ist. KANAMA, die Verbindung von Konversationsanalyse, Narrationsanalyse und Metaphernanalyse, ist einer von Buchholz’ spezifischen Beiträgen für eine qualitative Weiterentwicklung der psychotherapeutischen Profession, von der alle Professionellen ganz unabhängig von ihrer schulenspezifischen Provenienz profitieren können. Auf der website des Instituts für Kinder-, Jugendlichen- und Familientherapie Luzern, für das er seit langem als Dozent tätig ist, ist ein schöner Text über die Entwicklung der Psychoanalyse von einer Individualpsychologie hin zu einem Interaktionskonzept unter dem bezeichnenden Titel „Neue Verbindungen“ zu lesen, das diese Orientierung ausgezeichnet zusammenfasst.
Auf seiner website an der International Psychoanalytic University in Berlin, an der er für die Lehre in Grundlagen der Psychoanalyse verantwortlich ist, antwortet er auf die Frage, was Studierende von ihm persönlich lernen könnten: „Die Liebe zum Detail – denn nur die Details einer Erzählung entzünden unsere wirklichen Affekte. Die Liebe zur Theorie – denn nur, was man einmal wirklich durchdrungen hat, erkennt man in seiner therapeutischen Praxis. Die Liebe zur Praxis – denn sie motiviert uns, weiter nachzudenken und genauer zu hören.“ Genauso ist es. Diese Liebe zum Detail, zur Theorie und zur Praxis war und ist ansteckend: von wenigen Kolleginnen und Kollegen habe ich in den vergangenen 30 Jahren ähnlich viel lernen können!
Lieber Michael, zum Geburtstag wünsche ich Dir alles Gute, vor allem Gesundheit und weiterhin ungebrochene Schaffenskraft! Uns allen wünsche ich, dass wir auch in Zukunft weiterhin soviele Inspirationen, Anregungen und Einsichten von Dir bekommen wie in der Vergangenheit!

27. April 2015
von Tom Levold
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Das Wunder des Nichtwissens

Heiko Kleve

Heiko Kleve

Unter diesem Titel hat Heiko Kleve 2011 in Anspielung auf die Wunderfrage von Steve de Shazer et al. seine Gedanken über das „Paradigma der professionellen Lösungsabstinenz in der Sozialen Arbeit“ veröffentlicht. Im abstract heißt es: „In den unterschiedlichen Schulen und Varianten der systemischen Therapie und Beratung hat sich die Haltung des Nichtwissens bezüglich der Lösungen der Probleme der Klienten als zentrale Einstellung in der professionellen Arbeit etabliert. In diesem Beitrag wird diese Haltung auch als zentral für die sozialarbeiterische Beratung präsentiert. Ausgehend vom gesellschaftlichen Kontext Sozialer Arbeit und einmündend in eine systemtheoretische Reflexion sozialarbeiterischer Interventionspraxis werden einige ausgewählte ältere und neuere Beratungsansätze skizziert, um herauszuarbeiten, wie und warum die nichtwissende Haltung maßgeblich ist, um die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Hilfe zur Selbsthilfe zu erhöhen.“ Der Text ist im DGSF-Wissensportal zu lesen, und zwar hier…

24. April 2015
von Tom Levold
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Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie

Aus einem interessanten Interview mit Christian Schubert über sein neues Buch „Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie“ (Schattauer): Warum sollten die Ergebnisse der Psychoneuroimmunologie verstärkt berücksichtigt werden? Schubert: Um das Desaster, das bei den chronischen Erkrankungen in Klinik und Forschung momentan besteht, zu verändern und zu verbessern. Die derzeitige Medizin ist von mindestens zwei nicht lebensnahen philosophischen Strömungen geprägt: dem Dualismus mit der unsäglichen Trennung von Körper und Geist, mit seiner der Vorstellung vom „Maschinen-Menschen“, der wie eine seelenlose Maschine funktionieren soll und angeblich entsprechend repariert werden kann. Wir Menschen sind aber wesentlich komplexer.Dann gibt es noch den Reduktionismus der biologischen Psychiatrie. Hier geht man davon aus, entzifferte man das Gehirn so gut wie möglich in all seinen biochemischen und neuronalen Aktivitäten, Synapsenverbindungen und so weiter, dann verstünde man auch die Psyche vollständig. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes Unsinn. Auf die Wirkrichtung kommt es an. Die Psychoneuroimmunologie hat durch den Nachweis der deutlichen Verbindung von Psyche und Immunsystem gezeigt, dass diese Wirkrichtung eigentlich nicht die ist, mit der die Medizin hauptsächlich konfrontiert ist. Es ist eher anders herum: Top down. Der wesentlich größere Einfluss wird von höher komplexen, psychischen, psychosozialen Beziehungsebenen hinunter auf die molekulare Welt ausgeübt.Im Akutbereich, wenn es um Traumatisierung im Körperlichen geht, Chirurgie etc. ist der Maschinen-Mensch-Ansatz sehr effizent, versagt aber dort, wo man mit der gleichen Idee an chronische Erkrankungen herangeht. Hier sollte auch die Psyche des Patienten und seine psychosoziale Beziehungswelt Berücksichtung finden, da dort die chronischen Erkrankungen entstehen, aufrechterhalten werden und auch geheilt werden können.

Quelle: Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie

23. April 2015
von Tom Levold
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Über den Tellerrand

Kontext 46(1) - 2015

Im Mai 2015 richtete das Wieslocher Institut für Systemische Lösungen (WISL) die Jahrestagung der Systemischen Gesellschaft mit einem Blick über den Tellerrand systemischer Theorie und Praxis hinaus aus. Im aktuellen Heft des Kontext sind die Hauptvorträge von Arist von Schlippe, Thomas Fuchs, Ralf Vogel und Diana Drexler nun nachzulesen. Was die Leserschaft inhaltlich erwartet, lässt sich mit einem Auszug aus dem Editorial gut beantworten:

„Arist von Schlippe unternimmt in seinem Vortrag eine Standortbestimmung systemischer Praxis. Sowohl die Vielfalt der Arbeitsfelder als auch die Komplexität nur schwer durchschaubarer Regeln in der systemischen Landschaft nahm er zum Anlass, auch einen historischen Bezug zur Entstehungsgeschichte systemischer Begriffe herzustellen.

Die Erfahrung von Komplexität in unserem Leben und das Bedürfnis nach Komplexitätsreduktion erzeugt Entscheidungsdruck und gleichzeitig die Fähigkeit anzuerkennen, dass alles auch anders sein könnte. In der Auseinandersetzung um die Frage von Diagnosen, die zur Komplexitätsreduktion beitragen, wird das Bedürfnis nach Vielschichtigkeit erst recht ein menschliches Bedürfnis. In systemischer Praxis erleben Berater und Therapeuten eine erhebliche Paradoxienintensität, die unvermeidbar ist. Diese ohne voreilige Lösungsideen zu beheben könnte als Merkmal und eine bedeutsame Qualität Systemischen Arbeiten sein. Hier nahm Arist von Schlippe auch Bezug auf Kontroversen innerhalb der systemischen Verbände.

Die teils unklaren Prämissen in Bezug auf die Frage, was systemisch sei und was nicht, führen immer wieder zu Diskussionen über methodische Spezialisierungen einzelner Institute. Erstaunlicherweise haben diese Konflikte, dank der Fähigkeit mit Prozessen selbstreflexiv umzugehen, nicht zu Ausgrenzungen einzelner Personen oder Ideen geführt. Weiterlesen →

22. April 2015
von Tom Levold
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Schönheit und Gefahr der systemisch-therapeutischen Beziehung

seidler_iEinen sehr schönen und lesenswerten Artikel über die „Schönheit und Gefahr der systemisch-therapeutischen Beziehung“ hat Iris Seidler, Lehrtherapeutin an der Lehranstalt für systemische Familientherapie in Wien (Foto: www.la-sf.at),  2014 in den Systemischen Notizen veröffentlicht: „Die Therapeutin ist dann hilfreich, wenn einerseits ein Mustererkennen und eine Reflexion mit dazugehörigen gezielten Interventionen, andererseits jedoch eine korrigierende Beziehungserfahrung aufgrund von Momenten der emotional erfahrbaren Passung stattfindet. Momente der Passung sind günstige Momente, um der Klientin in weiterer Folge mit entsprechender Intervention zum Weiterkommen in ihrem dynamischen Entwicklungs- oder Selbstorganisationsprozess zu verhelfen. Interventionen greifen meines Erachtens ohnehin nur in oder nach derartigen ,schönen’ Momenten. Personzentrierte Therapeutinnen verwenden in diesem Zusammenhang auch den Begriff Begegnung“. Die therapeutische Beziehung als Begegnung ist allerdings auch immer grundsätzlich gefährdet, etwa weil die Hypothesen der TherapeutInnen zum Dogma werden, aus der Ressourcenorientierung eine Ressourcenfixierung wird, die Unterschiedlichkeit der „Expertise“ von TherapeutIn und KlientIn übersehen oder missachtet wird oder die Therapie unter der Hand zu einer „korrigierenden Beziehungserfahrung“ für die TherapeutIn wird – anstatt für die Klientin.

Der Artikel ist online hier zu lesen …

18. April 2015
von Tom Levold
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Traumapädagogik in psychosozialen Handlungsfeldern

Gahleitner et al. (Hrsg.) (2014): Traumapädagogik in psychosozialen Handlungsfeldern

Gahleitner et al. (Hrsg.) (2014): Traumapädagogik in psychosozialen Handlungsfeldern

„Traumapädagogik in psychosozialen Handlungsfeldern“, unter diesem Titel haben Silke Birgitta Gahleitner, Thomas Hensel, Martin Baierl, Martin Kühn & Marc Schmid 2014 bei Vandenhoeck & Ruprecht als Herausgeber ein „Handbuch für Jugendhilfe, Schule und Klinik“  veröffentlicht. Irmgard Neß hat es rezensiert und urteilt: „Das Buch ist ein sehr informatives praxisorientiertes Werk zu Voraussetzungen und Einsatzmöglichkeiten der Traumapädagogik, gibt Anregungen, macht Mut und ermutigt dazu, sich in der täglichen Arbeit an diesen Bereich heranzutrauen.“ Lesen Sie ihre Buchbesprechung… Weiterlesen →