systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

8. Juli 2015
von Tom Levold
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„SGeht systemisch!“ – Praxispreis der Systemischen Gesellschaft

systemische-gesellschaft-logoDie Systemische Gesellschaft vergibt 2016 erstmalig einen Praxispreis.

Ziel des Praxispreises ist es, ein herausragendes oder innovatives Projekt auszuzeichnen, das nachhaltig systemisch angelegt ist. Bei der vorgestellten Arbeit sollte es sich um ein aktuelles und originelles Praxisprojekt oder Praxiskonzept handeln. Auch Weiterbildungs-Abschlussarbeiten können eingereicht werden. Es kann sich um systemische Praxis in allen möglichen Bereichen handeln: Arbeit, Wohnen, Bauen, Essen, Trinken, Erziehen, Geld, Internationalisierung …

Folgende *Kriterien* werden zur Bewertung herangezogen:

·Die systemische Haltung und die Nachhaltigkeit des systemischen Ansatzes sollten deutlich erkennbar sein. Es sollte also der Unterschied deutlich werden, der einen Unterschied macht.

·Eine Praxisorientierung im Sinne von „next practice“ (zukunftsorientiert), aber auch „best practice“ ist wichtig.

·Es soll sich um ein herausragendes oder innovatives Projekt handeln, das sich entweder einem neuen Bereich zuwendet oder systemisches Arbeiten mit neuen Arbeitsfeldern kombiniert.

Das Preisgeld beträgt *bis zu 1.500,- Euro* pro Jahr und kann auf 1 bis 3 Preisträger verteilt werden. Es wird *Unterstützung beim Bekanntmachen des Projektes* geleistet.

Über die Vergabe des Preises entscheidet eine 6-köpfige Jury.

Die Preisvergabe erfolgt im Rahmen der SG-Mitgliederversammlung im März 2016 in Dresden.

Bitte reichen Sie eine Kurzbeschreibung sowie eine schriftliche Konzeption von max. 20 Seiten (andere Formen können akzeptiert werden; z.B. auditiv, kreativ etc.) *bis zum 1. November* ein bei:

Systemische Gesellschaft e.V. – „SG-Praxispreis“ – Brandenburgische Straße 22 – D-10707 Berlin
E-Mail: info@systemische-gesellschaft.de
http://systemische-gesellschaft.de/service/sg-aktivitaeten/sg-praxispreis/

6. Juli 2015
von Tom Levold
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»Die Sehnsucht einen Pudding an die Wand zu nageln«

Barbara Bräutigam

Barbara Bräutigam

Dieser Text von Barbara Bräutigam und Matthias Müller (Fotos: Carl-Auer-Verlag) handelt „vom Ertragen und dem produktiven Umgang mit Diffusität und Unsicherheit im Kontext niedrigschwelliger Beratung“ und ist in der Ausgabe 2 2014 des (Online-)Journals für Psychologie erschienen. Beide AutorInnen lehren an der Hochschule Neubrandenburg, Barbara Bräutigam, Psychologin, Supervisorin und Systemische Therapeutin, ist dort Professorin für Psychologie und Jugendarbeit, Matthias Müller, Sozialarbeiter/-Sozialpädagoge und Soziologe, hat die Professor für Pädagogik, Sozialpädagogik und Hilfen zur Erziehung. Im abstract ihres Textes heißt es: „Beratung im Kontext der reflexiven Moderne ist von

Matthias Müller

Matthias Müller

Unsicherheit und Nicht-Wissen über den geeigneten Weg von Veränderung bestimmt. Gerade in der niedrigschwelligen familienorientierten Beratung scheint dieser Effekt besonders ausgeprägt. Vor diesem Hintergrund versuchen wir zu klären, wie eine reflexive Beratung in der niedrigschwelligen Arbeit aussehen kann. Ausgehend von Praxisbeispielen und Einschätzungen aus einem Forschungsprojekt entfalten wir Skills und Kompetenzen für die beratenden Fachkräfte. Daran anknüpfend schlagen wir ein Reflexionsmodell für die Beratungspraxis und Ausbildung vor.“ Den Volltext kann man hier herunterladen…

4. Juli 2015
von Tom Levold
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Gregory Bateson (9.5.1904 – 4.7.1980)

Heute vor 35 Jahren ist mit Gregory Bateson einer der wichtigsten Pioniere der Kybernetik gestorben, der gleichzeitig einer der wichtigsten intellektuellen Wegbereiter der Entwicklung der Familientherapie und des systemischen Ansatzes war. Im American Anthropologist erschien im Juni 1982 (Vol, 84, Heft 2) eine ausführliche Würdigung Batesons von Robert I. Levy (University of California, San Diego) und Roy Rappaport (University of Michigan), die heute auch online nachzulesen ist. Sie schließt mit folgendem Absatz: „And last, there is death. It is understandable that, in a civilization which separates mind from body, we should either try to forget death or to make mythologies about the survival of transcendent mind. But if mind is immanent not only in those pathways of information which are located inside the body but also in external pathways, then death takes on a different aspect. The individual nexus of pathways which I call „me“ is no longer so precious because that nexus is only part of a larger mind. The ideas which seemed to be me can also become immanent in you. May they survive – if true“.

Zum vollständigen Text geht es hier…

2. Juli 2015
von Tom Levold
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Transkulturelle Perspektiven

Familiendynamik 40 Heft 3 | 2015

Familiendynamik 40
Heft 3 | 2015

Nachdem lange Jahre Kultur in den deutschsprachigen systemischen Zeitschriften eher ein Schattendasein geführt hat,  boomt das Thema zunehmend. Das aktuelle Heft 3 der Familiendynamik hat „Transkulturelle Perspektiven“ als Schwerpunktthema gewählt. Im Editorial schreiben Cornelia Oestereich und Arist von Schlippe: „BeraterInnen und Therapeutinnen müssen sich hierzulande mit der Tatsache auseinandersetzen, dass mittlerweile mehr als 25 % der deutschen Bevölkerung sich einer anderen Herkunftskultur zurechnen. Es ist eine Zahl, die noch wachsen wird – und, um ein viel zitiertes Bonmot zu verwenden: »Das ist auch gut so!« Es ist gut, nicht nur für die notwendige Verjüngung unserer Gesellschaft, sondern auch, weil die Kultur in unserem Land auf diese Weise lebendig gehalten wird, facettenreicher wird und wir damit auf eine immer enger zusammenwachsende Welt besser vorbereitet sind. Umso notwendiger ist es, Kultursensibilität zu trainieren und Kenntnisse über transkulturelle Perspektiven und Diversität in den unterschiedlichen Handlungsfeldern zu erwerben oder zu vertiefen“. Neben den Beiträgen zu diesem Thema, die von Kenneth Gergen, Tom Hegemann, Patricia Fernandes Da Silva und Klaus J. Bade stammen, gibt es noch einen längeren Text von Haim Omer und Dan Dolberger über gewaltlosen Widerstand von Eltern, die sich mit Suizidandrohungen ihrer Kinder konfrontiert sehen. Alle bibliografischen Angaben und abstracts finden Sie hier…

 

1. Juli 2015
von Tom Levold
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Zitat des Tages: Alexander Kluge

Ich bin entsetzt über den offenkundigen Verfall von Öffentlichkeit. Zum Schluss ist alles nur noch Werbung und verwaltetes Medium. Ich höre aus dem Elysium den Fluch der Kritischen Theorie, die in meinen Ohren nicht tot ist, sondern kräftig posaunt!  Meine Erfahrung mit dem Internet ist, dass es überraschende Volten schlägt. Wenn es derzeit in seinem Mainstream auf stumpfsinnige Weise die Realität durch Ungeduld, Kurzfassung, Anpassung und organisierte Gleichgültigkeit übertrifft, ist es umgekehrt auch  für Wunder der Aufmerksamkeit. In den Chips steckt bekanntlich Silicium. Ein Zuviel an Silicium nennt man Wüste. In der Wüste gibt es Stützpunkte des Lebens. Das sind die Oasen. Oft sind sie räumlich klein, im Verhältnis zum Gesamtgelände.

Quelle: Essay Rettende Öffentlichkeit von Alexander Kluge – Perlentaucher

30. Juni 2015
von Tom Levold
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Die systemisch-lösungsorientierte Begutachtung in familiengerichtlichen Verfahren

Strittige Familienangelegenheiten sind ein schwieriges Feld. Landen sie erst einmal vor Gericht, gilt dies nur um so mehr. Die Logik elterlicher Konflikte sind nur schwer mit der juristischen Logik vereinbar. Oft werden dann Sachverständige als Gutachter herangezogen, die zur Einigung zerstrittener Eltern beitragen sollen. Eine systemisch-lösungsorientierte Begutachtung im familiengerichtlichen Verfahren ist aber ein weitgehend unbestelltes Feld, wie die Autorin Sybille Vosberg, Anwältin für Familienrecht in Leipzig, Mediatorin und Absolventin des Masterstudienganges „Systemische Beratung“ an der Fachhochschule Nordhausen, im Untertitel ihres Textes betont. Im Frühjahr 2015 erschien ihr Artikel in der Zeitschrift systeme. Im abstract heißt es: „Familiengerichtlichen Sachverständigen ist es möglich, mittels syste­mischer Interventionen Familien zu begutachten. Das sogenannte lösungsorientierte Gutachten soll zur Einigung zwischen den Eltern beitragen. Der Aufsatz beschreibt die Anforderungen, die in rechtli­cher und psychologischer Hinsicht an systemisch–lösungsorientierte Sachverständige gestellt werden, und setzt sich mit der systemi­schen Methodik der Begutachtung in Kindschaftssachen auseinan­der.“ Den vollständigen Text gibt es hier…

29. Juni 2015
von Tom Levold
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Wenn es »klick« macht: Intuition und innere Achtsamkeit in der systemischen Praxis

Unter diesem Titel hat sich Silvia Bickel-Renn, Lehrtherapeutin für System- und Familientherapie (DGSF) am Würzburger Institut für Systemisches Denken und Handeln, in einem Beitrag für den Kontext 2010 mit dem Phänomen der Intuition im therapeutischen Handeln auseinandergesetzt: „Wie wählen wir in der täglichen Praxis aus der Fülle möglicher Hypothesen diejenigen aus, die zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt sinnvoll erscheinen? Wie entscheiden wir, welche Fragen und Methoden in einer ganz bestimmten Situation die richtigen, das heißt die wirksamen sind? Welche Interventionen sollen wir wagen und welche nicht, und was hilft uns dabei, dies treffsicher zu unterscheiden? Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Rolle der Intuition in der systemischen Praxis. Als Therapeut/-innen nehmen wir über unser Bauchgefühl unterschiedliche und vielfältige Botschaften und Signale des Systems wahr. Wenn wir mit dieser fühlbaren Resonanz achtsam und aufmerksam verweilen, begünstigen wir die Möglichkeit, neue Einsichten zu gewinnen. Wie sich unser »felt sense« als präzise Informationsquelle nutzen lässt, wird im Folgenden beschrieben.“ Der vollständige Artikel ist im DGSF-Wissensportal nachzulesen, und zwar hier…

25. Juni 2015
von Tom Levold
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Steve de Shazer (25.6.1940 – 11.9.2005)

de_shazerHeute ist der 75. Geburtstag von Steve de Shazer, dem (Mit-)Begründer der lösungsfokussierten Kurzzeittherapie. Anlässlich dieses Tages möchte ich auf einen kurzen Online-Text von ihm aufmerksam machen, in dem er seine Verbindung zu und Bezugnahme auf seinen Lieblingsphilosophen Ludwig Wittgenstein erörtert. Unter der Überschrift „Don’t think, but observe“ schreibt er einleitend: „Understandably, I have often been asked about my interest in and frequent citation of Wittgensteins work in both my writing and my training seminars. Since I maintain that SFBT is a practice or activity that is without an underlying (grand) theory, it seems at least strange if not contradictory to refer over and over to a philosopher’s work. This mistakenly leads some readers and seminar participants to the idea that Wittgensteins work might actually provide the (missing) theory. However, as they quickly discover, if they are looking for a philosophical System or theory, reading Wittgenstein is at least disconcerting and confusing since he does not provide such a System or theory. Rather, his work is ,non-systematic, rambling, digressive, discontinuous, interrupted thematically and marked by rapid transitions from one subject to another’ (Stroll, p. 93). This means that the reader has to work hard to follow the criss-crossing of the various threads of the argument. Wittgenstein deliberately usesthis approach in very subversive and Strategie ways designed to make the reader look aqain and thus think in new and different ways.“ Den vollständigen Text können Sie hier lesen…

22. Juni 2015
von Tom Levold
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Ethnopsychoanalytische und systemische Aspekte der Biografieforschung

Almute Nischak

Normalerweise denken wir bei Migration an Ein- und Zuwanderer, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen und hier mit den entsprechenden Herausforderungen, die mit einer Eingliederung verbunden sind, zu kämpfen haben. Daneben gibt es aber auch noch ganz andere Formen der Migration. Almute Nischak (Foto: www.nischak.com), Ethnologin und Systemische Therapeutin hat sich in einer Forschungsarbeit mit der  Migration von Deutschen, Schweizern und Österreichern nach Italien beschäftigt – diese „unterscheidet sich dabei von der Arbeits- und Armutsmigration in Himmelsrichtung, Triebkraft und Motivation der Menschen. Die alternative Migration, wie ich diese Form der Auswanderung bezeichne, führt dabei von einem Land des Wohlstands in ein anderes Land des Wohlstands“. Migration ist immer eine Entscheidung, die sowohl vor einem individuell-biografischen wie vor einem mehrgenerationalen Hintergrund betrachtet und verstanden werden kann. Im Editorial ihres Artikels, der 2003 in der Zeitschrift systhema erschienen ist, schreibt Nischak: „Ausgangspunkt dieses Artikels ist eine ethnologische Forschung in der ,endlos weiten Wunschlandschaft’ der Toskana. Ich wollte ergründen, weshalb Menschen dorthin auswandern und ob zwischen den Migrationserfahrungen der Groß- und Urgroßeltern und dem Integrationsverhalten der Kinder dieser Familien ein Zusammenhang besteht. Dazu habe ich das ,Konzept der (um die Herkunftsfamilie) erweiterten Biografie’ entwickelt, das auf einer generationenübergreifenden biografischen Perspektive basiert. Drei ausgewählte Lebensgeschichten zeigen, dass das Bewältigen von Migration und Integration für das Individuum – betrachtet man es im Spannungsbogen zwischen Familie und Kultur – auf den Weltbildern von Generationen aufbaut“. Den vollständigen Artikel können Sie hier lesen…

21. Juni 2015
von Tom Levold
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Qualität in der Aufstellungsleitung

kontext-2015-02

Das aktuelle Heft des Kontext ist unter der Gastherausgeberschaft von Kirsten Nazarkiewicz und Kerstin Kuschik zum Thema Evaluation und Aufstellungsarbeit erschienen. Neben einem ausführlichen Editorial gibt es vier inhaltliche Beiträge zum Thema sowie Rezensionen zu Titeln, die sich mit der Arbeit mit Aufstellungen in unterschiedlichen Kontexten beschäftigten. Im Editorial heißt es: „Für dieses Heft haben wir uns für Beiträge entschieden, die vor allem der Zielgruppe des Verbandes [DGSF; T.L.]– ob mit Aufstellungen arbeitend oder nicht – Information, Überblick, Praxisbericht und Einblick in verbandseigene Qualitätspraxis geben. Die Beiträge sollen den fokussierten Austausch anregen, verschiedene Herangehensweisen zu diesem Thema würdigen und aktuelle Antworten zusammentragen. Fallbeispiele und Beschreibungen konkreter Vorgehensweisen können Hinweise liefern, was genau die Aufstellungsarbeit an welcher Stelle leisten kann, warum sie methodisch gewählt wurde, was schief gehen kann, was man daraus lernen kann und was es braucht, damit die Methode qualitätsvoll praktiziert wird.“ Zum vollständigen Inhaltsverzeichnis und den abstracts geht es hier…

14. Juni 2015
von Tom Levold
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Die Fee, das Tier und der Freund

Agnes Kaiser Rekkas: Die Fee, das Tier und der Freund

Agnes Kaiser Rekkas:
Die Fee, das Tier und der Freund

Unter diesem Titel ist ein 2010 Buch der Hypnotherapeutin Agnes Kaiser Rekkas zur „Hypnotherapie in der Psychosomatik“ im Carl-Auer-Verlag erschienen, das 2014 bereits in die vierte Auflage gegangen ist. In der Verlagsankündigung heißt es: „Die Hypnotherapie offeriert dem psychosomatisch erkrankten Menschen eine Palette wirkungsvoller Techniken. Beginnend mit der hypnotischen Tiefenrelaxation, dem therapeutischen Visualisieren und dem Training in Selbsthypnose, kann mit der eleganten Methode der ideomotorischen Signale, mit metaphorischen Phantasiereisen bis über direkte psychotherapeutische Arbeit sowohl auf der somatischen Ebene gesundheitliche Stärkung als auch psychisch Neuorientierung und Entfaltung unterstützt werden.“ Peter Stimpfle hat das Buch für systemagazin rezensiert – und wünscht ihm noch viele weitere Auflagen…

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