Liebe Leserinnen und Leser des systemagazin,
auch in diesem Jahr möchte ich wieder – in mittlerweile guter Tradition – einen Adventskalender aufsetzen, der von der Autoren- und Leserschaft des Online-Journals gestaltet wird. In diesem Jahr hat mich angesichts der sich beschleunigenden Krisen und Wirren in der Welt immer wieder die Frage bewegt, ob der systemische Ansatz oder „wir Systemiker“ einen Beitrag leisten können, um in der Welt, die ökologisch, politisch und kulturell immer mehr ins Trudeln kommt, Dinge in eine konstruktive, friedliche und nachhaltige Richtung zu bewegen. Die diesjährige DGSF-Tagung hatte sich das Thema „Einmischen“ als Leitmotiv gewählt. Als übergreifendes Thema für den diesjährigen Kalender habe ich in diesem Zusammenhang „Systemisches Engagement“ gewählt, verbunden mit folgenden Fragen: Bietet der systemische Ansatz überhaupt Anhaltspunkte für ein „gutes Leben“ und die Möglichkeiten seiner Verwirklichung? Gibt es so etwas wie „systemische Werte“ und wie zeigt sich das im individuellen und sozialen Engagement? Welche Beispiele für ein solches Engagement haben Sie in diesem Jahr oder in der letzten Zeit besonders beeindruckt? Wofür haben Sie sich selbst engagiert oder nicht – und wenn, warum – oder warum nicht? Welche Geschichten von gelungenem, aber auch misslungenem Engagement fallen Ihnen ein? Welche inspirieren Sie, welche lassen Sie resignieren? In welchen Feldern vermissen Sie das Engagement von Systemikern, wo sollten wir uns mehr präsent zeigen?
Für diese und viele andere Fragen – und hoffentlich viele damit verbundene Geschichten, Ideen und Antworten – stehen im Dezember wieder 24 Adventstürchen zum nachdenken und diskutieren zur Verfügung.
Wie immer funktioniert der Kalender nur, wenn ausreichend Beiträge von Ihnen als Leserinnen und Lesern des systemagazin eintrudeln – und wunderbarerweise hat das immer (manchmal auf den letzten Drücker) geklappt.
Ich freue mich also schon jetzt auf Ihre Geschichten, Erinnerungen, Beispiele, Vorschläge und Gedanken an levold@systemagazin.com.
Mit herzlichen Grüßen
Tom Levold
Herausgeber systemagazin



Der Psychologe Prof. em. Dr. Jürgen Kriz von der Universität Osnabrück erhält den Egnér-Preis 2019. Bei der Auszeichnung handelt es sich um einen der höchst dotierten Wissenschaftspreise in der Schweiz; vergeben wird er vom Stiftungsrat der „Dr. Margrit Egnér-Stiftung“. Der Preis wird verliehen an Personen, die sich durch ihr Lebenswerk „auf dem Gebiet der anthropologischen und humanistischen Psychologie unter Einschluss der entsprechenden Richtungen der Philosophie und Medizin“ besondere Verdienste im Sinne des Stiftungsgedankens erworben haben. Zusammen mit Prof. Kriz wird der Egnér-Preis 2019 an die beiden Mediziner Prof. Dr. med. et phil. Gerhard Danzer (Charité Berlin) und Prof. Dr. med. Horst Haltenhof (MHH Hannover/Klinikum Plauen) verliehen. Die öffentliche Preisverleihung findet Ende 2019 in der Aula der Universität Zürich statt.
Am vergangenen Samstag ist Kurt Buchinger in Wien gestorben. Nach einem Studium der Philosophie und Psychologie an der Universität Wien und einer psychoanalytischen Ausbildung war er von 1973 bis 1993 Mitarbeiter an der Klinik für Tiefenpsychologie und Psychotherapie der Universität Wien, wo er ab 1989 eine Professur hatte. Schon früh interessierte er sich für das Thema Organisation, seine Habilitation 1982 hatte den Titel „Von der Psychotherapie zur Organisationsberatung“, die Hinwendung zum systemischen Ansatz lag nahe. Schon früh hat er sich im Bereich der systemischen Supervision und Organisationsberatung einen Namen gemacht. Von 1994 bis 2004 hatte er eine Professur für Theorie und Methodik der Supervision an der Universität Kassel inne. Neben seiner Lehr- und Beratungstätigkeit publizierte er wichtige Texte und Monografien zum Thema Supervision, Organisation, Management und Führung, eines seiner letzten Werke war „




