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Jürgen Kriz erhält Egnér-Preis 2019

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Der Psychologe Prof. em. Dr. Jürgen Kriz von der Universität Osnabrück erhält den Egnér-Preis 2019. Bei der Auszeichnung handelt es sich um einen der höchst dotierten Wissenschaftspreise in der Schweiz; vergeben wird er vom Stiftungsrat der „Dr. Margrit Egnér-Stiftung“. Der Preis wird verliehen an Personen, die sich durch ihr Lebenswerk „auf dem Gebiet der anthropologischen und humanistischen Psychologie unter Einschluss der entsprechenden Richtungen der Philosophie und Medizin“ besondere Verdienste im Sinne des Stiftungsgedankens erworben haben. Zusammen mit Prof. Kriz wird der Egnér-Preis 2019 an die beiden Mediziner Prof. Dr. med. et phil. Gerhard Danzer (Charité Berlin) und Prof. Dr. med. Horst Haltenhof (MHH Hannover/Klinikum Plauen) verliehen. Die öffentliche Preisverleihung findet Ende 2019 in der Aula der Universität Zürich statt.

Mit vielfältigen wissenschaftlichen Forschungsgebieten konnte Kriz sich international einen Namen machen. So hat der Wissenschaftler Bücher über die verschiedenen Psychotherapierichtungen veröffentlicht, aber auch über Statistik, Forschungsmethoden, Datenverarbeitung oder Wissenschaftstheorie. Mit seinem Ansatz, der „Personzentrierten Systemtheorie“, hat er als wissenschaftlicher Autor, Herausgeber, Referent und Organisator von Konferenzen einen großen Beitrag geleistet. Damit trug er vor allem in den Anwendungsbereichen der Klinischen Psychologie und der Psychotherapie zum Antrieb wissenschaftlicher Prozesse bei.

Kriz, 1944 in Ehrhorn/Soltau geboren, studierte Psychologie, Pädagogik und Philosophie sowie Astronomie und Astrophysik in Hamburg und Wien. In seiner 1969 erschienenen Dissertation befasste er sich mit der Entscheidungstheorie. In den folgenden Jahren war Kriz unter anderem in Wien, Hamburg und Bielefeld tätig, wo er 1972 mit nur 27 Jahren eine Professur für Statistik an der Fakultät für Soziologie erhielt. Bereits 1974 folgte er dem Ruf auf einen Lehrstuhl für »Empirische Sozialforschung, Statistik und Wissenschaftstheorie« an die Universität Osnabrück. 1980 wechselte er in den seinerzeit neugegründeten Fachbereich Psychologie, und lehrte seit diesem Zeitpunkt Psychotherapie und Klinische Psychologie bis zu seiner Emeritierung 2010. Darüber hinaus war der international renommierte Wissenschaftler auch als Psychologischer Psychotherapeut tätig. In dieser Eigenschaft war er von 2000 bis 2010 zudem Delegierter in der Niedersächsischen Psychotherapeutenkammer. Zwischen 2005 bis 2009 gehörte er dem »Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie« an – einem Gremium aus sechs psychologischen und sechs ärztlichen Professoren, das in Berlin die Weichen für die Psychotherapie in der Bundesrepublik stellt. Gastprofessuren hatte Kriz in Berlin, Wien, Zürich, Riga, Moskau und den USA inne.

Neben zahlreichen Ehrenmitgliedschaften psychotherapeutischer Fachverbände erhielt Kriz bereits einige weitere Auszeichnungen, unter anderem 2004 den Viktor-Frankl-Preis der Stadt Wien für das Lebenswerk in Humanistischer Psychotherapie, 2014 den AGHPT-Award der „Arbeitsgemeinschaft humanistische Psychotherapie“ , die 11 Verbände mit rund 10.000 Mitgliedern vertritt, sowie den 2016 Ehrenpreis der „Gesellschaft für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung“. (Pressemitteilung der Universität Osnabrück v. 19.9.2017, Foto: Universität Osnabrück)

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