
Tom Levold, Köln:
Die Reihe „Leben. Lieben. Arbeiten: systemisch beraten“, die seit einiger Zeit im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht unter der Herausgeberschaft von Jochen Schweitzer und Arist von Schlippe erscheint, umfasst kleinformatige, ca. 90 bis 100 Seiten starke Büchlein, die „kurz, kompakt und anschaulich [beleuchten sollen], wie systemische Beratung zur Lösung alltäglicher schwieriger Lebenslagen in existentiellen Grenzsituationen (»Leben«), intimen Beziehungen (»Lieben«) und im Beruf (»Arbeiten«) hilfreich sein kann“.
In dieser Reihe ist nun ein Band der drei ehemaligen Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e. V. (DGSF) – Wilhelm Rotthaus, Jochen Schweitzer und Enno Hermans – erschienen, in dem sie ihre Überlegungen zur „Verbandsentwicklung am Fallbeispiel der DGSF“ zusammenfassen. Der launige Titel „Das Ganze Systemische Feld“ verdankt sich seinem Akronym DGSF, das er mit der Abkürzung des Verbandes teilt.
In der Einleitung legen die Autoren ihren Anspruch dar, den sie mit diesem Band verwirklichen wollen, nämlich einmal Menschen, die mit Verbandsangelegenheiten praktisch zu tun haben, „Anregungen zu einer Gestaltung ihrer Organisation geben“ zu wollen, Beraterinnen „für Besonderheiten sowie die typischen Stärken und Schwächen der Beratung von vorwiegend ehrenamtlichen, gemeinnützigen, idealistisch motivierten Non-Profit-Institutionen [zu]sensibilisieren“ und der DGSF zu ihrem 20. Geburtstag eine kurze Entwicklungsgeschichte und „kleine ,Geschichtensammlung’“ zu schenken (S. 16). Für 90 Seiten ist das schon eine starke Agenda, die zumindest für den dritten Punkt gut eingelöst wird. Alle drei Autoren tragen zu den von ihnen als Vorsitzende verantworteten Zeitabschnitten wichtige Entwicklungsschritte in der Verbandsentwicklung, Hinweise auf programmatische und organisatorische Kontroversen sowie zahlreiche Anekdoten, z.T. auch von anderen in der Verbandsentwicklung wichtigen Personen zusammen, so dass sich ein lebendiges Bild einer überaus schnell wachsenden sowie kreativ und flexibel auf die damit verbundenen innerorganisatorischen Herausforderungen reagierenden Organisation ergibt.
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