Corona-Hochzeit „Im ersten Lockdown zu Ostern fand ich am Karfreitag im Schaufenster einer Kölner Konditorei Hochzeitstorten mit den angemessenen Maßnahmen zur Mund-Nase-Bedeckung und zum Abstandhalten“
Die Leere Christi „Eine Münchener Kirche im Mai: Die Bänke werden durch wenige Stühle ersetzt und in ein Seitenschiff verschoben.“
Teamgeist stil(l)gelegt, Ballgefühl auch – Zuversicht nicht „Vermisse das wöchentliche Kommunikations- und Kontaktspiel mit meinen Kameraden schon sehr. Ist g’rad wenig Luft drin im ,Ball’- und im Teamgeist. Jedoch zählt die Zuversicht, in jedem „Spiel’ …“
Lehre in Corona-Zeiten „Was braucht ein Lehrender in Corona-Zeiten? Etwa Luhmann, Selbstorganisationstheorie, Methodenvielfalt und ein paar Fragen usw. ? Weit gefehlt: Er braucht das kleine Einmaleins des Bedienens einer Luftreinigungsgerätes, das fehlerfreie Benutzen eines Meterstabes zur Abmessen des Mindestabstand-Platzierung von Stühlen sowie elastische Ohren, die den strammen Gummizug einer FFP2-Maske geschmeidig ausbalancieren.“
Learning from Korea „Das Foto entstand im April 2015 während eines Besuchs bei einer alten Schulfreundin die drei Jahre in Südkorea lebte. Auf dem Weg zu ihrer Arbeit trug sie immer eine Maske wegen der grossen Luftverschmutzung. Wir besuchten den Nationalpark Seoraksan im Nordosten Südkoreas. Auch dort trugen viele Menschen eine Maske. Ich konnte mir damals nicht vorstellen welche Wirkung das Tragen einer Maske haben kann. Jetzt erlebe ich selber, wie die Maske meine Beziehungen verändert.“
Primaten Schade, dass ich den Blitz abgestellt hatte! Dass der Primat mit Maske Humor hatte und dass dem Makaken (oder welcher Spezies auch immer) der Schrecken aus den Augen blitzt, beides fand ich ansteckend; am 29. September 2020, in Würzburg.
Umarmt einander (nicht)! „Diese Hauswand in Dresden ist zum öffentlichen Diskursraum geworden. Mit ihren zwei Seiten, Widerspruch und Appellen symbolisiert sie für mich die gesellschaftliche Spaltung des derzeitigen Diskurses.“
„Staying@home“ In den folgenden Wochen und Monaten habe ich es genossen, mehr Zeit zuhause zu verbringen und den Fokus auf die Lichtpunkte zu legen. Ein beruhigender Vorrat an Riesling und Pinot Noir ist mir dabei wichtiger und vermittelt eher ein tröstliches Gefühl von Sicherheit als es Türme aus Klopapier vermögen.
alleinschondieneuenseitendesalleinseins: entdecken – gut! Rilkes Herbst lesen: wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird auf den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Schwimmen im Zeitsee „Als der Lockdown im März diesen Jahres unser aller Leben aus der gewohnen Bahn warf, begann ich die neue Situation in Skizzen festzuhalten – sozusagen ein visuelles Tagebuch. Hier ein Aspekt, der für mich bedeutsam wurde, als ich einen Großteil meiner bisherigen Aktivitäten absagen musste und in der Folge Irritationen in der Dimension ,Zeit’ spürbar wurden. Entstanden am 7.04.2020.“
Das Ende des Tunnels? Mit diesem Bild wūnsche ich uns allen, dass 2021 das Ende des Covid-Tunnels sein möge! Luc Ciompi
Liebe Leserinnen und Leser des systemagazin, ich freue mich über die vielen Einsendungen zum diesjährigen Adventskalender. Vielen Dank allen für ihre Bilder und Texte. Allerdings ist der Kalender schon jetzt so übervoll, dass ich darum bitte, mir keine weiteren Zusendungen zu schicken.
Mehr Kontakt – Corona sei Dank Eigentlich wollte ich meine mexikanischen Freundinnen im Januar besuchen. Nun haben wir uns seit Juli mehrmals per Video verabredet. Während es in Berlin gerade 2 Grad Celsius sind, sind es in Monterrey 18 und in Colima (Pazifikküste) 28 Grad. Wir tauschen uns über die verschiedenen Perspektiven in unseren Ländern aus. Meine Freundinnen sind seit März durchgängig in Quarantäne. Viele ihrer Landsleute können sich das nicht leisten, sie können sich auch nicht leisten, gegen die Maßnahmen zu protestieren, weil sie mit dem Kampf ums Überleben beschäftigt sind. Meine Freundinnen beklagen die Ausbreitung des „valemadrismo“ (Scheißegal-Haltung). Wir reden aber nicht nur über die aktuelle Situation, sondern haben viel Spaß miteinander. So viel regelmäßigen Kontakt hatte ich schon lange nicht mehr mit ihnen.
Kontaktsplitter „Köln, August 2020, Wallraffplatz; Gedanken im Abseits: Unterscheidungen, Arten der Vernunft und des Wissens. Neben der praktischen und der theoretischen Weisheit, den technischen Fertigkeiten und dem wissenschaftlichen Wissen die intuitive Vernunft. Letztere wohl im Sinne von ,Verständnis’. Ich sinniere darüber, ob es Zufall ist, dass der altgriechische Begriff dafür (,nous’) mit dem französischen ,Wir’ übereinstimmt. Verstehen wir uns? Über Gräben hinweg? An Gräbern? Allen Kämpfen um Wahrheit zum Trotz? Iwan Turgenjew am 15.1.1857 in einem Brief an Leo Tolstoi: ,die Wahrheit indes ist wie eine Eidechse: Sie läßt den Schwanz in der Hand zurück und entflieht, sie weiß, bald wird ihr ein zweiter nachwachsen’.“
Maturavorbereitung im Home Schooling „Schule war ein bestimmendes Corona Thema, mit der eigenen Tochter in der Maturavorbereitung und in der Kinder und Jugendlichen PT.“
Bis bald … Es symbolisiert unsere Schulschließung im März diesen Jahres (Wilhelm-Busch-Schule Hemer). Es ist ein Bild von mir, welches zusammengefügt mit den anderen Bildern der KollegInnen die Zeit bis zum Wiedersehen mit unseren Schüler/Innen überbrücken sollte.
Die Häufigkeit der Witze über Corona und die Intensität, mit der sie in den sozialen Netzwerken weitergegeben werden, legen es nahe, über eine besondere Funktion von Witzen nachzudenken, nämlich über ihre entängstigende Wirkung: Wenn eine Situation als komisch definiert wird, ist sie schon nicht mehr ganz so bedrohlich, die dominante Realität wird relativiert. Man begibt sich im Witz – im „Als-ob-Modus“ – in die Position der indirekten Überlegenheit: Man lacht über das, was bedrohlich ist. Wer lacht, hat keine Angst. Angesichts der Fülle der Witze zu Corona liegt die Vermutung nahe, dass die gegenwärtige bedrohliche Lage uns alle in eine Situation massiv erlebter Unterlegenheit zwingt, eine Einladung, sich zumindest in der Phantasie und im Lachen über das Schicksal zu erheben.
Im Folgenden stellen wir nun einige Cartoons aus der Werkstatt von Björn vor, unser kleiner Beitrag zur allgemeinen Entängstigung.