systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

12. Dezember 2009
von Tom Levold
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Zitat des Tages: Rolf Arnold

„Der emotionale Konstruktivismus geht davon aus, dass wir uns die Welt mit unseren Deutungen und unseren emotionalen Bewertungen so konstruieren, wie wir sie auszuhalten vermögen (…). Und wirklich dauerhaft auszuhalten ist zumeist nur das, was wir bereits kennen oder zu kennen glauben – ein Sachverhalt, der gerade für innovative Kontexte einen erheblichen Kompetenzentwicklungsaufwand mit sich bringt. Es spricht viel dafür, dass der Mensch nur das erkennen kann, was er bereits kennt, weshalb ihm in seinem Leben auch stets Ähnliches widerfährt – zumindest verarbeitet er Neues zumeist im Kontext seiner vertrauten Gewissheiten. Die Wirkungen dieser Festlegungen im Denken, Wahrnehmen und Kommunizieren zu verstehen, ist Thema eines Emotionalen Konstruktivismus. Diesem geht es um eine ganzheitliche Sicht des menschlichen Handelns und er löst sich von der Illusion, dass es vornehmlich Gedanken, Argumente und Konzepte – kurz: „Sinn“ – seien, welchen wir durch unser Verhalten Ausdruck verleihen. Der klärenden Feststellung von Max Weber, der zufolge Menschen stets „sinnhaft motiviert“ handeln, wenn sie handeln, stellt der Emotionale Konstruktivismus die These von der Gewissheit als einer Art Basisemotion ergänzend zur Seite. Diese besagt, dass „Gewissheit“ eine emotionale Balance des Subjekts bezeichnet. Man fühlt sich im Recht (man „hat“ es nicht), man spürt, ob etwas stimmt oder „richtig“ ist, d.h. zur eigenen Richtung passt. Und schließlich bezeichnen wir als „Gewissen“ eine innere Instanz, welche uns deutlich und mit einer emotionalen Entschiedenheit sagt, was wir dürfen und auszuhalten vermögen und was nicht, wollen wir kein „schlechtes Gewissen“ bekommen. Gewissen steht auch für eine unter ethisch-moralischen Gesichtspunkten unser Verhalten bestimmende Festgelegtheit, über die wir nicht diskutieren wollen. Unser Gewissen steht nicht zur Disposition, wir können es lediglich – und damit uns selbst – strapazieren. Was wirklich gut und böse ist, können wir nicht wissen, wir können es bloß „gewissen“ – ein Wortspiel, welches uns nochmals eindrücklich die Begrenzheiten einer kognitiven Verengung in vielen Versuchen, das Handeln und das interaktive Verhalten der Menschen angemessen zu verstehen, vor Augen zu führen vermag“ (In:„Seit wann haben Sie das? Carl Auer Verlag, Heidelberg 2009, S. 39″)

12. Dezember 2009
von Tom Levold
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Adventskalender: 1989 – ein dreifach klärendes Jahr

Für Kurt Ludewig war 1989 ein Jahr, in dem sich nicht nur Privates ordnete, sondern auch sein Verhältnis zu Deutschland und zu Chile gleichermaßen, dessen Klärung ihm als Doppelstaatsbürger in gewisser Weise schon 1942 aufgegeben worden ist. Der Mauerfall hat zu dieser Klärung beigetragen:„In Chile hatte der Frühling begonnen, in Deutschland der Herbst. Wie an jedem anderen Tag stellte ich mich abends auf einen geruhsamen Fernsehabend neben meinem schnarchenden alten Vater ein; es waren meine letzten Urlaubstage vor der Rückkehr nach Deutschland. Beim darüber Erzählen muss ich mich unwillkürlich an den guten Steve de Shazer und an seine Wunderfrage erinnern: Angenommen, über Nacht geschieht ein Wunder und das Problem verschwindet, woran merkt man das am nächsten Tag? Anders formuliert: Angenommen, über Nacht fällt die Mauer und die DDR, eigentlich der ganze Ostblock fängt an zu bröckeln, woran merkt man das am nächsten Tag?“
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11. Dezember 2009
von Tom Levold
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Die Vergangenheit ist nicht vergangen

In der„System Familie“ 3/2000 berichtet Anna-Margarete Krätschell aus Berlin einen eindrücklichen Fall aus ihrer Supervisionspraxis, Tilman Allert hat in der gleichen Ausgabe einen Kommentar zu diesem Beitrag mit dem Titel„Die Vergangenheit ist nicht vergangen“ verfasst. Beides ist in der Systemischen Bibliothek nachzulesen:„Es wird eine Familie vorgestellt, in der vor dem familiengeschichtlichen Hintergrund der Vernichtung der Vorfahren im KZ sich ein Muster herausgebildet hat, nach dem die Familie (meist mit allein erziehender Mutter) sich nach außen abschließt, nach innen im gemeinsam benutzten Bett die Familiengrenzen auflöst und nach dem schließlich die Toten durch immer wieder neu hinzukommende Kinder ersetzt werden. Im Zentrum der Beratung, ergänzt durch Supervision von Kindergärtnerinnen, die mit der Stummheit von 2 Kindern aus dieser Familie außerhalb ihres Zuhauses nicht zurechtkommen, steht die Ablösung der Mutter von ihrer eigenen Herkunftsfamilie, als deren konkreter erster Schritt die Auflösung des „Familienbetts“ erfolgt. Im Kommentar zu diesem Fallbericht lenkt der Autor den Blick auf den „ungebrochenen Familiengründungsoptimismus“, der jedoch nicht durch eine konsolidierte Paarbeziehung gestützt ist. Stattdessen überlagert das Erinnern der ermordeten Toten die aktuelle Familiensituation, und die Autorin sowie Kommentator sind sich darin einig, dass die Ablösung von der eigenen Herkunftsfamilie der Schlüssel zur Autonomisierung dieses Familiensystems ist“
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11. Dezember 2009
von Tom Levold
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Adventskalender: Aus dem Dunkeln

Vratislav Strnad ist Systemischer Therapeut der ersten Stunde in der Tschechoslowakei gewesen und hat großen Anteil am Aufbau der systemischen Szene in seinem Land in den 90er Jahren gehabt. Schon vor dem Mauerfall hatte er Kontakte nach Berlin und hat die Zeit um die Maueröffnung aus einer ganz besonderen Perspektive erlebt:„Niemand von uns ahnte damals, dass in so kurzer Zeit alles anders sein wird. 1988, als ich das erste Mal in Berlin war, hatte ich – ebenfalls kurz vor meiner Rückreise in den „Osten“ den Film von Milos Forman „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ gesehen, der nach der Vorlage von Milan Kundera gedreht wurde. Die sehr bewegte Atmosphäre im Saal hatte mich sehr berührt, weil ich mich auf einmal ganz intensiv (nicht nur in der Folgezeit, sondern bis heute überdauernd) als jemanden erleben konnte, der „nicht mehr im Dunkel leben muss“, wenn er so innig mit den Leuten (damals aus Westberlin) verbunden war. Auch wenn ich noch jahrelang im Dunkel leben müsste…“
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10. Dezember 2009
von Tom Levold
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Zitat des Tages: Sascha Liebermann & Thomas Loer

„Zum Kern von Wissenschaft gehört Kritik, die keine Tabus kennt. Sie ist der Lebensquell einer jeden Wissenschaft. Es gilt, Schlussfolgerungen transparent zu machen sowie plausible Argumente auf ihre Geltungsbasis hin zu überprüfen. Kritik erfordert und ermöglicht, Distanz zu praktischen Urteilen und Vorlieben zu nehmen, zu lieb gewonnenen Thesen. Kritik ist kein Privileg der Soziologie oder der Geisteswissenschaften, sondern macht jede Wissenschaft im Innersten aus. Wissenschaft tritt immer mit Verallgemeinerungsanspruch auf, interessiert sich in erster Linie für das Allgemeine, das sie auch im Besonderen sucht. Aber jedes Besondere, das die Geltung des Allgemeinen in Frage stellt, reicht aus, um eine Theorie zum Einsturz zu bringen. Wir können im strengen Sinne sagen: Wo keine Kritik erfolgt, da ist auch keine Wissenschaft, dort erfolgt keine Überprüfung von Schlussfolgerungen und Theorien. Kritik steht also im Zentrum der Soziologie als Wissenschaft; dazu gehört sowohl die methodische Kritik von Alltagswissen, als auch die von wissenschaftlichen Annahmen, Überzeugungen und Erklärungsmodellen. Wie ist es um diese unerlässliche Kritik bestellt? Sie sollte nicht nur in wissenschaftlichen Publikationen, sondern auch auf Tagungen möglich sein. Das Zeitregime solcher Veranstaltungen ist jedoch sehr rigide. Lassen schon Vorträge von zwanzig Minuten kaum Spielraum, ein Problem angemessen darzulegen, so verhindern Diskussionszeiten von zehn, gar nur fünf Minuten eine Auseinandersetzung mit einer Forschungsfrage vollends. Dabei könnte kollegiale Kritik sich zum Wohle des Fortschritts der Wissenschaft entfalten. Sie macht es zudem auch dem interessierten Laien möglich, sich am wissenschaftlichen Streit zu beteiligen, wodurch er wie selbstverständlich auf die Logik des Arguments verpflichtet wird. Wenn die Kollegialität lebendig ist, bedarf es zur Einhaltung wissenschaftlicher Regeln auch keiner aufwendigen Kontrollen und Evaluationen. Wird auf Tagungen diese Kultur der Kritik nicht mehr gepflegt, geraten sie in Gefahr, sich in Instrumente einer„Karrierepolitik“ zu verwandeln: zur Plattform für Auftritte, um bekannt zu werden. Dies hat eine gewisse Beliebigkeit befördert: Der Verpflichtung zur Kritik wird etwa mit dem Hinweis ausgewichen, man gehöre einer anderen Schule an“ (In:„Soziologie – Gegenwart und Zukunft einer Wissenschaft“, In: Aus Politik und Zeitgeschichte 34-35/2005, S. 24)

10. Dezember 2009
von Tom Levold
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Adventskalender: 09. November 1989 oder wie ich einmal Rita Süßmuth vertrat

Den 9.11.1989 verbrachte Michael Wirsching in Gießen, wohin er nach seiner Heidelberger Zeit bei Helm Stierlin gewechselt war:„Zu jener Zeit hatte ich mit Horst Eberhard Richter die Jahrestagung des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin in Gießen auszurichten mit dem Thema „Neues Denken in der Psychosomatik“, eine deutliche Anspielung auf die zu dieser Zeit heiß diskutierte russische Perestroika. Viele DDR-Kollegen waren eingeladen, durften jedoch, mit wenigen Ausnahmen, nicht kommen. Für den 10. November war Rita Süßmuth, die damalige Bundestagspräsidentin, mit einem öffentlichen Vortrag angekündigt, um über Familie und Gesellschaft zu sprechen. Dann überschlugen sich die Ereignisse“
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9. Dezember 2009
von Tom Levold
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Zitat des Tages: Otl Aicher

„die welt, in der der mensch bislang lebte, war die ihn umgebende natur, der kosmos, in dem er stand. und philosophie war die frage, wie wir mit diesem kosmos verbunden sind.
erst seit etwas mehr als einem jahrhundert beschäftigt sich die philosophie mit den organisationsformen des gesellschaftlichen lebens, darunter den wirtschaftlichen bedingungen seiner existenz. es gibt eine philosophie der arbeit, eine philosophie der produktion, eine philosophie der technik gibt es nicht, keine philosophie. wie technik entsteht, entworfen, organisiert, vermarktet wird und verantwortet werden kann. wir gefallen uns in einer phi- losophie der erkenntnis und des wissens. eine philosophie des machens und des entwurfs steht aus.
der mensch ist umstellt nicht mehr von natur und welt, sondern von dem, was er gemacht und entworfen hat. gleichwohl wird das machen herabgesetzt. ein denker ist etwas besseres als ein macher, wer organisiert, ist mehr als wer produziert, der manager ist mehr als der ingenieur, die universität ist mehr als die technische hochschule, der bankier ist mehr als der fabrikant. ein handwerker ist ohnehin abgehängt. und wer gar selbst sein gemüse zieht, wird belächelt. man kann es doch kaufen.
auf hegel und marx geht zwar das heute allgemeine bewußtsein zurück, daß der mensch mitglied der gesellschaft erst wird durch sein handeln und seine tätigkeit. aber zwischen tätigkeit, arbeiten und machen sind essen- tielle unterschiede. die meisten menschen haben nur einen job, aber keine arbeit mehr, und von dem, der arbeitet, ist noch lange nicht gesagt, daß er etwas macht. machen ist ein selbst zu verantwortendes tun, an dem jemand mit konzept, entwurf, ausführung und überprüfung beteiligt ist. das, was er macht, steht unter seiner kontrolle und verantwortung und ist teil seiner selbst. machen ist die verlängerung des ich in die selbstorgani- sierte welt hinaus. im machen erfüllt sich die person. und dies in dem maße, als ein eigenes konzept, ein eigener entwurf beteiligt ist und in einer ständigen rückkoppelung aus dem machen erkenntnisse gewonnen werden für die korrektur von konzept und entwurf.
nur das schöpferische machen ist wirkliche arbeit, ist entfaltung der person. der entwurf ist das signum der kreativität, durch ihn wird aktivismus und job erst human. eine humane welt setzt eine arbeit und ein machen vor- aus, die durch den entwurf gekennzeichnet sind, weil im entwurf das motiv der person erscheint“ (In:„die welt als entwurf“. ernst & sohn, berlin 1991, S. 191f.)

9. Dezember 2009
von Tom Levold
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Adventskalender: 18 Monate später

Nicht immer erschließen sich bedeutsame Ereignisse sofort. Vor allem dann nicht, wenn man weiter weg wohnt. Rudolf Klein aus Merzig im Saarland war weit genug weg:„Ich schämte mich, weil ich an diesem Abend vor 20 Jahren alleine zu hause saß, im Fernsehen die Veränderungen sah und lediglich eine Art von Verwunderung, eher ein Gefühl leichten Bedauerns spürte. Ich war damals verwirrt. Keine Spur von Freude oder Erleichterung. Ich sah die Freudentränen der Menschen, hörte den Jubel und all das, was alle anderen auch sehen konnten – und es berührte mich kaum. Auch in der Zeit danach erschienen mir dieses Nationalgefühl und das Absingen der Nationalhymne befremdlich“ Was sich änderte, als er eine Einladung zur einem Workshop in Polen bekam und plötzlich auch eine Erfahrung in und mit Ostdeutschland machen konnte.
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8. Dezember 2009
von Tom Levold
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Adventskalender: Die Wende 1989 oder Ende einer Dienstfahrt

Mit der Maueröffnung hatte an diesem Abend wohl niemand gerechnet – man wurde an allen möglichen Orten von ihr überrascht. Ruppert Heidenreich, ehemaliger Beamter im Schulwesen und systemischer Supervisor in Aachen, erlebte die zunehmend aufwühlenden Berliner Szenen am Autoradio, zum Ende einer Dienstfahrt durch das dunkle Nordrhein-Westfalen:„Wieder eine neue Meldung auf irgendeinem Radiosender: das DDR-Fernsehen bestätigt zwar die Ausreisemöglichkeiten für DDR-Bürger, aber es müssen Anträge gestellt und genehmigt werden. Also doch alles nur ein Sturm im Wasserglas? Da verändert sich doch nichts! Meine Stimmung kippt aus der Euphorie in eine verhaltene Depression. Alles vergeblich? Wieder nur, wie in den vergangenen Tagen, Nachrichten ohne Wert?“
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7. Dezember 2009
von Tom Levold
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ATZVENZKALENDER INTERAKTIV

Liebe Leserinnen und Leser,
ich hoffe, Ihnen gefällt der Adventskalender ebenso gut wie in den vergangenen Jahren – und wie mir. Damit es auch ein echter Adventskalender wird, bin ich aber noch auf Mitwirkung angewiesen, weil er sonst auf der halben Strecke stehenbleibt – das macht sich bei Adventskalendern nicht so gut, weil es die Schwächen der Planwirtschaft offenlegt. Wenn die bisherigen Beiträge Sie zum Nachdenken darüber inspiriert haben, wo und wie Sie eigentlich den 9.11.1989 erlebt haben, würde ich mich über Ihre Geschichte sehr freuen – Platz ist genug da und wie Sie merken konnten: Sie dürfen ruhig persönlich werden. Ich bin gespannt auf Ihre Einsendung!
Herzliche Grüße
Tom Levold

7. Dezember 2009
von Tom Levold
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Zitat des Tages: Walter Schwertl

Kooperation und Vertrauen werden häufig in engstem Zusammenhang genannt. Oft bleibt jedoch unklar, ob Vertrauen ein Ergebnis von Kooperation oder dessen Bedingung ist. Eine minimale Ausprägung von Kooperationen und Vertrauen in genau diese Kooperationen ist unverzichtbar, damit soziales Handeln überhaupt möglich wird25. An irgendeiner Stelle müssen wir die Relativierungen beenden, einstweilig gültige Markierungen setzen und uns daran messen lassen. Im täglichen Handeln (dies ist von Reflexionen desselben zu unterscheiden) haben wir keine Alternative. Wir kommen grundsätzlich über Trial und Error nicht hinaus. Wir müssen so tun als ob wir die Zeichen der Interaktionsprozesse valide lesen könnten. Es gilt sicherzustellen, dass die Zeichen zur Verfügung stehen (z.B. Regeln), dass diese gelesen werden und die Anderen erfahren, dass man das Regelwerk kennt. Des Weiteren ist (ohne Droh- gebärden!) klar zu kommunizieren, dass Vertrauen als absolut unverzichtbares Gut angesehen wird. Nur indem auf Vertrauen bestanden wird, können Andere mit Zuversicht davon ausgehen, dass genau dies die ihm gebührende Rolle spielt. Dies wirkt auf den ersten Blick widersprüchlich zur Aussage Vertrauen wäre nicht einklagbar. Zur Verdeutlichung: Wenn Vertrauen ein konstituierendes Merkmal erfolgreicher Coachingprozesse darstellt, aber nicht kommunikativ herbeigelockt werden kann, gibt es die Möglichkeit des Rückzuges durch den Coach. Wenn die Zuversicht und das Vertrau- en unserer Kunden wichtig sind, gilt es dies intern zu verdeutlichen und kompromisslos darauf zu bestehen. Wer bei diesem Teil des Aushandelns nicht gesehen wird, bleibt hinsichtlich der Frage im Dunkeln, wieviel Wert er Zuversicht und Vertrauen beimisst. Einmal gedreht lautet die Empfehlung für Kunden: Vertraue keinem Coach, der nicht auf Vertrauen und Zuversicht setzt!“ (In:„Business-Coaching. Der Coach als Mountain Guide und Hofnarr“. VS-Verlag, Wiesbaden 2009, S. 72f.)

7. Dezember 2009
von Tom Levold
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Adventskalender: Desserkreationen ohne Helm Stierlin

Barbara Schmidt-Keller, Lehrtherapeutin bei der Saarländischen Gesellschaft für Systemische Therapie und am Wieslocher Institut für systemische Lösungen, hatte am 9.11.1989 die angenehme Pflicht, Helm Stierlin, der als Hauptreferent eines Symposiums in Homburg zu Gast war, nach dem bewältigten Arbeitstag zu einem angemessenen Sterne-Essen auszuführen. Es kam dann doch ganz anders als erwartet.
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6. Dezember 2009
von Tom Levold
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Adventskalender: Mauerfall und Reichspogromnacht

Der Tag der Maueröffnung ist heute ein Gedenktag, allerdings ist der 9.11. schon lange ein Datum, das in der deutschen Geschichte eine Rolle spielt, und an dem historischer Ereignisse gedacht wird – so auch 1989 von Christoph Schmidt-Lellek:„Diese Tage habe ich in prägnanter Erinnerung, weil ich mich mit einer ganz anderen unüberwindlich erscheinenden „Mauer“ befasst habe, nämlich der zwischen Juden und Deutschen. Es war die zweite Wuppertaler Tagung zum Holocaust, veranstaltet von der Universität Wuppertal in Zusammenarbeit mit dem israelischen Psychologen Dan Bar-On, Professor an der Universität Beer-Sheva. Daran teilgenommen haben u.a. etliche Mitglieder einer Dialoggruppe zwischen Kindern von Holocaust-Opfern und Kindern von Nazi-Tätern, die Bar-On ins Leben gerufen hat. In dieser außerordentlich dichten und spannungsreichen Atmosphäre war die Erinnerung an die genau 51 Jahre zurückliegende „Reichspogromnacht“ als Beginn der handfesten Judenverfolgung und -vernichtung sehr präsent“
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