systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

18. September 2013
von Tom Levold
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Planet Wissen: Sendung über Familienunternehmen mit Arist von Schlippe

12. September 2013
von Tom Levold
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The history and status of General Systems Theory

Wer sich für die Systemtheorie und im Besonderen für ihre Geschichte interessiert, kommt an Ludwig von Bertalanffy nicht vorbei, auch wenn er heutzutage in systemischen (Lehr-)Büchern eher nur sehr kurz abgehandelt oder gleich in Fußnoten verbannt wird. Es empfiehlt sich daher, ihn im Original zu lesen, da er schon früh viele bedeutsame Aspekte für eine Theorie sozialer und psychischer Systeme geliefert hat (durchaus in kritischer Distanz zu den steuerungsoptimistischen kybernetischen Ansätzen der Gruppe um Norbert Wiener und John von Neumann). Unter diesem Link gibt es einen Zugang zu seiner 1950 verfassten„Outline of General System Theory“, die im„British Journal for the Philosophy of Science“ erschien und in der er den disziplinübergreifenden Anspruch der allgemeinen Systemtheorie begründet. Darin heißt es u.a.:„The central position of the concept of wholeness in biology, psychology, sociology and other sciences is generally acknowledged. What is meant by this concept is indicated by expressions such as ‘system,’ ‘gestalt,’ ‘organism,’ ‘interaction,’ ‘the whole is more than the sum of its parts’ and the like. However, these concepts have often been misused, and they are of a vague and somewhat mystical character. The exact scientist therefore is inclined to look at these conceptions with justified mistrust. Thus it seems necessary to formulate these conceptions in an exact language. General System Theory is a new scientific doctrine of ‘wholeness’—a notion which has been hitherto considered vague, muddled and metaphysical. Considered from the viewpoint of philosophy, General System Theory is to replace that field which is known as ‘theory of categories’ by an exact system of logico-mathematical laws. Those general notions, which as yet have been formulated only in common language, will acquire, by the General System Theory, that unambiguous and exact expression which is possible only in mathematical language“

10. September 2013
von Tom Levold
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Virginia Satir (26.6.1916-10.9.1988)

Heute vor 25 Jahren starb Virginia Satir im Alter von 72 Jahren. Sie war eine der wichtigsten Pioniere der Familientherapie und gründete 1959 gemeinsam mit Don D. Jackson und anderen das Mental Research Institute in Palo Alto (USA), wo sie mit der Leitung der Ausbildungsabteilung des Instituts betraut wurde. Unter ihrer Leitung entstand das erste Familientherapeutische Ausbildungsprogramm der USA. Auf diesem Video ist die Aufzeichnung eines Interviews mit ihr zu sehen, in dem sie sich intensiv mit Fragen von Macht und Kontrolle auseinandersetzt.

8. September 2013
von Tom Levold
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Post aus Perturbistan: Mit Kaffe aus Togo zur öffentlichen Leichenschau

Heute ist Sonntag – und da gibt es mal wieder was im Salon des systemagazin, nämlich eine neue Post aus Perturbistan von Lothar Eder: „Sag mal, sagte ich zu Berta, woher kommt eigentlich unser Kaffee? Keine Ahnung antwortete Berta. Seit wann interessierst du dich denn für die Herkunft des Kaffees, du trinkst doch eh kaum welchen. Stimmt, mache ich. Aber neuerdings scheint Kaffee aus Togo sehr beliebt zu sein. Berta darauf: wie kommst du denn auf die Idee? Naja, sage ich, an jeder Ecke stehts doch, an jedem Kiosk, jedem Café. Die machen sich ja nicht mal mehr die Mühe, das Wort ,aus’ dazu zu schreiben. ,Kaffee Togo’ reicht. Und Togo schreiben sie auseinander, also To go, obwohl es ja eigentlich zusammen geschrieben gehört. Aber das wundert einen ja nicht wirklich, da ja mittlerweile so vieles nicht mehr zusammen geschrieben wird, was eigentlich zusammen gehört, z.B. das Wort zusammengehören. …“
Zum weiterlesen geht es hier entlang…

7. September 2013
von Tom Levold
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systhema 2/2013

Das aktuelle Heft von systhema ist keinem besonderen inhaltlichen Schwerpunkt gewidmet, sondern vereint ganz unterschiedliche Beiträge. Drei Originalbeiträge befassen sich mit dem„Mythos Konsequenz“ und Erziehung als Machtausübung (Frank Natho), mit Reflexionen zum Verhältnis von Problem und Lösung (Thorsten Sühlsen) sowie mit„Zugängen und Anwendungen systemischer Diagnostik“ (Sebastian Baumann & Hartmut Epple).Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von Praxisberichten (von Stephanie Groitzsch, Alexandra Lehmann, Christian Scharfe, Ute Dittmers, Rita Lauschke, Frank Untiedt und Birgit Wolter) sowie zahlreiche Rezensionen.
Zum Inhaltsverzeichnis mit den vollständigen abstracts…

5. September 2013
von Tom Levold
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Leben Online? Gedanken zum Thema Onlineberatung

Zwar hat Frau Merkels Mitteilung, dass das Internet noch Neuland sei, republikweit für Lacher gesorgt, wenn man aber die Bereitschaft von Psychotherapeuten und Beraterinnen unter die Lupe nimmt, die„neuen Medien“ auch professionell einzusetzen, dürfte sich die Frage stellen, inwiefern sich hier die Bereitschaft, Neuland zu betreten, schon flächendeckend durchgesetzt hat. Dass Onlineberatung einen niedrigschwelligen Zugang für Klienten anbieten kann, die sonst nie eine Beratungsleistung in Anspruch nehmen würden, scheint sich anhand von zahlreichen Untersuchungen mittlerweile zu bestätigen, ebenso wie die Erfolgsaussichten eines solchen Unterfangens. Dennoch dürfte die Skepsis hinsichtlich des Einsatzes von Online-Kommunikation für Beratungszwecke bislang noch – aus unterschiedlichsten Gründen – überwiegen. Umso verdienstvoller, dass Cornelia Tsirigotis, Herausgeberin der Zeitschrift für Systemische Therapie und Beratung und (laut Editorial) bekennende„hochgradig Entwicklungsverzögerte mit eingeschränkter Medienkompetenz“ ein Themenheft zum Thema Onlineberatung konzipiert hat, dass die unterschiedlichen Facetten der Nutzung von Internetkommunikation für die Gestaltung von Veränderungsprozessen gründlich beleuchte. Wenn Therapie und Beratung ein Ort ist, an dem Fragen der Findung, Erhaltung und Veränderung von Identität in einer sich immer schneller drehenden Welt zu den Kernthemen gehören, ist nicht nur der Einfluss neuer Medien auf diese Thematik, sondern auch ihre Nutzung elementarer Bestandteil der Aufgaben, mit denen sich TherapeutInnen auseinanderzusetzen haben. Aus diesem Grund ist die Lektüre dieses Heftes: dringend empfohlen.
Zum Inhaltsverzeichnis und den vollständigen abstracts…

5. September 2013
von Tom Levold
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Vom Organisieren hilfreicher Selbstorganisation

Unter diesem Titel hat Haja Molter „eine Metastrategie für systemisches Arbeiten mit und in Gruppen“ in einem Band vorgestellt, den er gemeinsam mit Jürgen Hargens 2002 im Dortmunder Verlag modernes Lernen herausgebracht hat („Ich, du, wir und wer sonst noch dazu gehört. Systemisches Arbeiten in und mit Gruppen“; 2. Auflage 2006, S. 205-220). In der Systemischen Bibliothek ist der Text nun auch online zu lesen. Eingangs schreibt Haja Molter: „In der Geschichte der Psychotherapie gab es immer wieder Versuche, Gruppentherapie als etwas Besonderes und Eigenständiges im Feld zu etablieren (…). So wundert es nicht, dass auch im Bereich der systemischen Therapie und Beratung das Arbeiten mit und in Gruppen zunehmend an Aktualität gewinnt. Auch im Bereich von Supervision, Coaching und Organisationsentwicklung, wo sich systemische Vorgehensweisen mehr und mehr etablieren, gewinnt das Arbeiten mit und in Gruppen zunehmende Aktualität. Ich beschränke mich in diesem Beitrag auf die Arbeitsfelder Gruppentherapie und Supervision in und mit der Gruppe.
Meine Erfahrungen in der Arbeit mit und in Gruppen gehen zurück auf therapeutische Ansätze von Gruppentherapie, wie sie George R. Bach in seinem frühen Werk „Intensive Group Psychotherapy“, erschienen 1954, entwickelte. Bach versuchte psychoanalytische mit psychodramatischen Ansätzen Morenos und gruppendynamischen Konzepten Kurt Lewins zu verbinden (…). Hinzu kommen vielfältige und durchaus nicht immer angenehme Erfahrungen in der angewandten Gruppendynamik, in Gestaltgruppen und sensitivity groups der siebziger Jahre (…).
Meine heutige Praxis in der Arbeit mit Gruppen spielt sich vorwiegend in Ausbildung und Lehre systemischer Therapie, Beratung und Supervision ab. In diesem Rahmen bietet sich mir die Chance, als Lehrtherapeut und Supervisor aktiv an der Entwicklung systemischer Arbeit mit Gruppen in Kliniken, Ambulanzen, Beratungsstellen, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen mitzuwirken.
Inspiriert und bereichert durch die Erfahrungen in diesen Lernfeldern versuche ich eine systemisch orientierte Metastrategie für die Arbeit mit und in Gruppen zu entwickeln. Man kann diese Arbeit metaphorisch mit dem Entwickeln einer Choreografie für Tänzer oder dem Komponieren einer Partitur für musikalische Improvisation umschreiben. Ich stelle „Arbeitsschritte“ vor, die in unterschiedlichen Gruppenkontexten (Therapie, Supervision) zur Anwendung kommen können. Mit Hilfe dieses „choreografischen und improvisatorischen“ Meta-Rahmens lassen sich systemische Ideen und Konzepte so anwenden, dass Unterschiede zu anderen Arten der Arbeit mit Gruppen für Beobachter sicht- , nachvollzieh- und wiederholbar werden. Dabei interessieren mich insbesondere Arbeitsformen, wo die Gruppe als unverwechselbares System Kräfte der Selbstorganisation im Wirkungszusammenhang mit Teilnehmern und Leitern entwickelt. Das halte ich für anschlussfähig an eine Tradition, die über Moreno, Lewin, Bach, Yalom u.v.a. in der Arbeit mit Gruppen von vielen Therapeuten gepflegt wird. Gruppe wird hier als Organismus mit eigenen Gesetzmäßigkeiten und übersummativ gesehen. Sie ist „mehr und etwas anderes als die Summe ihrer Teile“. Ich möchte hinzufügen, sie kann auch weniger als die Summe ihrer Teile sein. Konkret bedeutet das, die Freiheitsgrade von Gruppenteilnehmer, über die sie in anderen Kontexten verfügen, können dadurch eingeschränkt sein“.
Den vollständigen Text können Sie hier lesen