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Nossrath Peseschkian gestorben

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Am 27.4.2010 ist Nossrat Peseschkian (* 18. Juni 1933 in Kaschan, Iran) in Wiesbaden gestorben. Er war ein iranisch-deutscher Nervenfacharzt, Psychiater und Psychotherapeut und Begründer der „Positiven Psychotherapie“. Im Iran geboren und aufgewachsen, kam Peseschkian 1954 zum Studium nach Deutschland und studierte Medizin in Freiburg im Breisgau, Frankfurt am Main und Mainz. Nach seiner Facharztweiterbildung (Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und psychosomatische Medizin), der Promotion und der psychotherapeutischen Weiterbildung in Deutschland, der Schweiz, Österreich und den Vereinigten Staaten eröffnete er 1968 zunächst eine Tagesklinik in Wiesbaden. Gleichzeitig entwickelte er eine ausgedehnte wissenschaftliche und Seminartätigkeit auf dem Gebiet der Tiefenpsychologie, die schließlich zur Entwicklung der „Positiven Psychotherapie“ führte. Sie gehört zu den humanistisch-psychodynamischen Verfahren.
1971 gründete er den Wiesbadener Weiterbildungkreis für Psychotherapie und Familientherapie, später die Wiesbadener Akademie für Psychotherapie (WIAP, seit 2000 staatlich anerkannt als Aus- und Weiterbildungsinstitut für Psychotherapie und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie), 1977 die Deutsche Gesellschaft für Positive Psychotherapie e. V.. Die Wiesbadener Akademie ist heute eines der führenden tiefenpsychologischen Institute Deutschlands. Bis Ende 2006 wurden in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg ca. 38000 Ärtze, Psychologen und Pädagogen fort- und weitergebildet. Peseschkian und seine Kollegen hielten Seminare in über 60 Staaten und veröffentlichte über 26 Bücher. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte war die Verwendung von Geschichten und Lebensweisheiten in der Psychotherapie. Peseschkian war seit 1971 Dozent an der Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung der Landesärztekammer Hessen und Honorarprofessor des Nationalen Psychoneurologischen Forschungsinstituts Bechterew in Sankt Petersburg. Schwerpunkte seiner Arbeit waren die Transkulturelle Psychotherapie und die Familientherapie. Heute gibt es etwa 100 Zentren für Positive Psychotherapie in etwa 33 Ländern. Peseschkian war Begründer und Leiter der Internationalen Akademie für Positive und Transkulturelle Psychotherapie – Prof. Peseschkian-Stiftung (seit dem Jahr 2005). Peseschkian war verheiratet und hat zwei Kinder und vier Enkel. Seine Frau Manije ist Familientherapeutin und seine beiden Söhne sind als Psychiater und Psychotherapeuten in Wiesbaden tätig. Dr. med. habil. Hamid Peseschkian leitet die Wiesbadener Akademie für Psychotherapie (WIAP) und Dr. med. Nawid Peseschkian leitet das Sozialpsychiatriezentrum für Kinder und Jugendliche. Peseschkian war Anhänger der Bahai-Religion, über die er ebenfalls einige Schriften verfasste (Informationen: Wikipedia).

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