Heute feiert Michael Wirsching seinen 70. Geburtstag – und systemagazin gratuliert von Herzen. In seiner Ausbildung zum Mediziner stieß er früh zur Gruppe der Familientherapie-Pioniere in Deutschland. In Heidelberg wurde er nach Helm Stierlins Rückkehr aus den USA 1974 dessen erster Assistent und bald Oberarzt. Gemeinsam mit Gunthard Weber organisierte er erste Weiterbildungen mit der Mailänder Gruppe um Mara Selvini Palazzoli und trug wie die gesamte in dieser Zeit entstehende„Heidelberger Gruppe“ maßgeblich zur Verbreitung der Familientherapie in Deutschland bei. Allerdings verließ er Heidelberg in den frühen 80er Jahren und wechselte zu Horst-Eberhard Richter an die Universität Gießen, die jedoch nur eine Zwischenstation darstellte. 1986 übernahm er nach der Emeritierung von Johannes Cremerius dessen Lehrstuhl an der Abteilung Psychosomatik und Psychotherapapeutische Medizin im Universitätsklinikum Freiburg, wo er Ende vergangenen Jahres emeritiert wurde. In Freiburg war er auch 1992 Mitbegründer des Freiburger Familientherapeutischen Arbeitskreises FFAK, einem Weiterbildungsinstitut für systemische Therapie und Beratung. Von 1988 bis 1999 war er Vorstandsmitglied der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Familientherapie DAF (die 2000 mit dem DFS zur DGSF fusionierte), davon die ersten fünf Jahre als erster Vorsitzender. Sein Interesse an der Begegnung mit anderen Kulturen und professionellen Systemen führte zu einer Vielzahl von wissenschaftlichen und praktischen Austauschprogrammen im Bereich der Psychosomatischen Grundversorgung und Psychotherapie, u.a. im Iran, in Vietnam, China, Laos und anderen Ländern.
Lieber Michael, wir haben uns schon 1981 in Heidelberg kennengelernt und in den turbulenten Jahren dieser Zeit öfter miteinander zu tun gehabt. Auch im Rahmen der DAF gab es immer wieder Begegnungen, an die ich mich gerne erinnere. Vertieft wurde unser Kontakt dann anlässlich der Feier zum 20jährigen Jubiläum des Carl-Auer-Verlages, auf der die Idee entstanden ist, ein Lehrbuch für Systemische Therapie und Beratung herauszugeben, eine Entscheidung, die einen intensiven vierjährigen Arbeitsprozess in Gang brachte, dessen Dimensionen uns beiden an diesem Abend wohl noch nicht so richtig klar waren. Die vielen gründlichen und anregenden Diskussionen sind mir ebenso wie unsere reibungslos Zusammenarbeit eine bleibende Erinnerung! Unsere Reisen nach Vietnam und in den Iran und die damit verbundenen (manchmal auch abenteuerlichen) Erfahrungen möchte ich ebenfalls nicht missen – und freue mich schon auf zukünftige Unternehmungen.
Ich wünsche Dir zum Geburtstag alles Gute, eine entspannte Zeit als „Rentner“, die nun viel mehr Möglichkeiten bietet, den Dingen nachzugehen, die Dich interessieren, gute Gesundheit und uns noch viele weitere Begegnungen!
Herzliche Glückwünsche und alles Gute
Tom
Lieber Michael,
alles Gute und herzlichen Glückwunsch zum besonderen Datum auch von mir. Auch wenn wir in den letzten Jahren wenig miteinander zu tun hatten, von Dir habe ich einige wesentlichen Impulse, gerade zu Beginn meiner systemische Laufbahn mitgenommen, insbesondere war für mich „Krankheit und Familie“ bedeutsam, oder „Das erste Familiengespräch“, an dem Du ja auch mitgewirkt hast (ich glaube, das war sogar mein allererstes Buch, das ich damals als junger Psychologe in der KJ-Psychiatrie gelesen haben.
Mit einem herzlichen Gruß bin ich
Dein
Arist