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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Gunthard Weber wird 70!

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Lieber Gunthard,
eine Sieben vor der Null – das kann man kaum mit Dir in Verbindung bringen. Deine Frische, Zugewandtheit, Fröhlichkeit und Initiative sind nach wie vor bewundernswert, allen Zähnen zum Trotz, die die Zeit uns zeigt. Du hast in den vergangenen Jahrzehnten eine Menge Bäume gepflanzt – Wiesloch kann ein Lied davon singen. Aber auch in der systemischen Szene hast Du vieles gesät, gepflanzt und zum Wachstum beigetragen. Durch Deine integrative und einladende Art hast Du nicht nur schon ganz früh einen wichtigen Anteil an der Verbreitung Systemischen Denkens in der psychotherapeutischen Landschaft geleistet, sondern auch viele Kolleginnen und Kollegen ermuntert, selbst daran mitzuwirken. Als ziemlich junger Kollege habe ich das Anfang der 80er Jahre mehr als zu schätzen gewusst! Gemeinsam mit Fritz Simon hast Du mit dem Carl-Auer-Verlag eine echte Perle geschaffen und (mit einer wunderbaren und inspirierten Crew) zu einem funkelnden Schmuckstück ausgebaut, ohne das das systemische Feld heute bedeutend ärmer wäre. Menschen zu helfen, ohne es an die große Glocke zu hängen, ist immer ein wichtiger Teil Deiner Lebensführung gewesen. Aber die Initiative „Häuser der Hoffnung“, die Du ins Leben gerufen hast, verdient eine viel größere Glocke als sie zur Zeit noch hat!
Nicht alle Saat, die Du ausgesät hast, hat Anklang gefunden. Auch ich selbst habe Dir, als es um Bert Hellinger ging, nicht folgen können und wollen, auch wenn ich mich Dir in allen anderen Dingen immer sehr nahe gefühlt hatte. Du hattest viel Kritik einzustecken. Dennoch stand Deine persönliche Integrität für mich jederzeit völlig außer Frage.
Am 30. Januar 1993 trafen wir uns auf dem berufspolitischen Tag der DAF und aus meinem Vorschlag, einige systemische Institute einzuladen, um eigene Perspektiven außerhalb der DAF zu entwickeln, ist mit Deiner aktiven Unterstützung ein paar Monate später die Systemische Gesellschaft hervorgegangen – auch dies eine unserer vielfältigen Verbindungen, über die ich mich heute noch sehr freue.
Nun wird, im neuen Lebensjahrzehnt, sicher manches schwerer, manches aber hoffentlich auch leichter. Mit Bewunderung habe ich beobachtet, wie Du das von Dir gegründete Wieslocher Institut ohne Nachwehen und Hader Deinen Nachfolgern übergeben konntest – das ist eine Kunst, die wenige beherrschen. Dich zu schonen, so kann man aus der Ferne meinen, könntest Du aber noch perfektionieren, im Sinne eines optimal entspannten Unruhestandes…
Lieber Gunthard, unsere Begegnungen waren mir immer eine Freude, ob auf Tagungen, Sitzungen, Verlagstreffen oder beim gemeinsamen Besuch der Zürcher Kunsthalle. Ich wünsche Dir viele gute Ernten aus dem, was Du angepflanzt hast.
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Tom

PS: Wer noch ein bisschen über Gunthard Weber erfahren möchte, sei auf das Interview „Leben als Lerngeschichte“ im systemagazin verwiesen, das zu Gunthards 65. Geburtstag erschienen ist…

Und hier gibt es weitere Glückwünsche…


Lieber Gunthard,
des öfteren, wenn ich an Dich denke, kommt mir das Bild eines kleinen Raumes neben einer Aula irgendwo in Darmstadt. Im Hintergrund hört man die gedämpften Stimmen von Fürstenau und Welter-Enderlin, die ihre Kongressreden halten, Helm Stierlin schaut hier und da bei uns herein. Du hast mich zu diesem Treffen eingeladen. Dir ging es um einen besonderen Anlass, nämlich die Zusammenführung der systemischen Herde, die wegen unsinniger Rivalitäten auseinander zu treiben und dabei zu versumpfen drohte. Deine Warnung war nicht zu überhören, dass es uns nicht wie unseren Vorgängern zu Weimarer Zeit und unseren 68’er Kommilitonen gehen sollte, die vor lauter Differenzen im Detail am Ende den Gegnern den Ball zuspielten. Diesem Treffen in Darmstadt am Rande der DAF-Tagung folgte dann einiges später Eure Heidelberger Tagung„Blick über den Zaun“. Sie dokumentierte, dass wir bei aller Unterschiedlichkeit in einem Boot saßen und zudem Vieles gemeinsam anstrebten. Diese Fähigkeit, lieber Gunthard, Auseinandertreibendes zu vereinen, hat vielen von uns und unserer Sache an vielen Stellen geholfen. Dafür insbesondere danke ich Dir wärmstens! Auf diesem Wege meine herzlichsten Glückwünsche zum 70., er möge der Auftakt zu einer anderen Art des Jungseins werden.
Kurt Ludewig
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Lieber Gunthard,
Zum 70. Geburtstag einem noch sehr jungen von einem wirklich alten Mann meine herzlichsten Glückwünsche! Immer wenn ich an Sie denke, kommt mir eine eindrückliche Familienaufstellung in Sierre (mit Rosemarie Welter- Endergin) in den Sinn, die Sie vor Jahren meisterhaft dirigiert hatten. Fahren Sie so weiter; ich wünsche alles Gute!
Luc Ciompi
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Lieber Gunthard!
Über diesen Umweg vom Schlosshof zum Schlosshof meine herzlichen Glückwünsche zu Deinem Geburtstag. Ich habe dieser Tage in Zentral-Anatolien mit einem Lächeln an Dich gedacht. Du hast mir auf unserer Initialreise 1981 in Thailand beigebracht, dass Handeln etwas anderes ist als um den Preis feilschen, dass es Begegnung der Welten und Menschen rund um das Produkt bedeutet. Ich reise immer noch mit der damals erstandenen Tasche und vielem, was ich in der gemeinsamen Zeit von und mit Dir gelernt habe. Ich bin dankbar dafür und wünsche Dir noch viele heitere und erfüllte Tage.
Bernd Schmid
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Lieber Gunthard,
Donnerwetter! Du wirst 70. Ich habe keine Ahnung, wie es Dir damit geht. Ich muss mich auf jeden Fall noch dran gewöhnen.
Deine Energie und Kraft habe ich immer bewundert und noch mehr bewundere ich, wie Du seit geraumer Zeit ein anderes Tempo anschlägst und eine andere Präsenz zeigst.
Für viele Anregungen fachlicher Art, liebevolle Begleitung in schwierigen Zeiten und kompetente Förderung meiner professionellen Möglichkeiten war und bin ich Dir sehr dankbar.
Ich gratuliere Dir auf diesem Weg mit und von ganzem Herzen (und das meine ich metaphorisch und durchaus auch physisch) zu Deinem heutigen Geburtstag und wünsche, dass wir noch lange freundschaftlich-kollegial verbunden bleiben.
Rudolf Klein
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Lieber Gunthard,
Du gehörst zu den Leuten, denen es zu begegnen stets eine angenehme Bereicherung war – fachlich wie persönlich mit Deiner stillen Tiefe und Deiner Bereitschaft andere zu akzeptieren. Ich wünsche Dir alles Gute zum Geburtstag!
Hans Lieb
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Man wird älter
ob man will oder nicht
man hinterlässt ein Spürlein
ob man will oder nicht
so ist das
– ob man will oder nicht

da haut einen das Leben
da küsst einen das Leben
so ist das
– ob man will oder nicht

und älter geworden
habe ich irgendwann gemerkt
summa summarum ist das
alles
grossartig
das Leben ist grossartig
und dankbar geniesse ich es

Ivo Ledergerber

Lieber Gunthard,
wir gratulieren Dir herzlich zu Deinem Geburtstag und wünschen Dir für die nächsten
kreativen Jahre viel Kraft und Energie, viel Gesundheit, viel Unterstützung durch andere Menschen und alles, was Dein Herz begehrt, möge sich erfüllen.
Ich erinnere mich gern an einige, für mich wichtige Gespräche mit Dir am Rande von Tagungen und wünsche mir in den nächsten Jahren mehr desselben.
Herzliche Grüße
Gisal mit Werner und das WMC-Team
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Meine herzlichen Glückwunsche Dir, lieber Gunthard – Du hast vielen von uns den Weg bereitet- danke, und alles Gute auf den Reisen und Pfaden, die vor Dir liegen!“
Rüdiger Retzlaff
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Lieber Gunthard,
jetzt weiß ich nicht mehr, ob ich diese Geschichte schon einmal geschrieben habe, und auch nicht mehr, ob es hier im systemagazin war oder woanders. Ich werde halt auch älter.
1988 war es und ich ein berufsjunger Psychologe mit Ambitionen. Da hatte ich so einen Flyer von der IGST in die Hand bekommen mit Ausbildungsinformationen und das las sich zwar fremd, aber auch interessant. Meine VT Ausbildung war mir langweilig und in der GT kam ich mir ein wenig orientierungslos vor. So rief ich an und wurde zum Herrn Weber durchgestellt, ja, damals ging das noch. Es war ein kurzes und angenehmes Gespräch, in dem Du mir mitteiltest, dass ich in Deinem Kurs auf Platz 1 der Warteliste kommen könnte. Da gäbe es aber zwei junge Kollegen, die ihren ersten Kurs geben würden, und da käme ich rein. Die beiden kennt man in der Szene mittlerweile recht gut, es waren dies Andrea Ebbecke-Nohlen und Jochen Schweitzer. So nahm das Schicksal seinen Lauf.
Du bist mir als meine systemische „Portalsfigur“ und durch spätere gelegentliche Begegnungen gut im Gedächtnis und im Sinn geblieben, und somit sende ich Dir zu Deinem 70. herzliche Glückwünsche!

Lothar Eder
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Lieber Gunthard,
Aus vollem Herzen gratulieren wir Dir zu Deinem 70. Geburtstag. Mit großer Dankbarkeit erinnern wir beide uns daran, wer Du für uns in mittlerweile gut drei Jahrzehnten gemeinsamen Weges gewesen und geworden bist: der wichtigste uns beiden gemeinsame Förderer unserer beider Laufbahnen im weiten Feld systemischer Therapie, Supervision und Weiterbildung.
Zusammen mit Fritz Simon hast Du uns 1988 zeitgleich eingeladen, in Eurem damaligen IGST Weiterbildungskurs zu hospitieren und danach 1989 als IGST-LehrtherapeutInnen und Kursleitertandem unseren ersten gemeinsamen Weiterbildungsgrundkurs zu leiten. 2002 hast Du uns und die KollegInnen darin unterstützt, das hsi – Helm Stierlin Institut zu gründen.
Gunthard, Du hast uns – wie viele andere jüngere Kolleginnen und Kollegen – anerkannt und zu Vielem ermutigt. Du hast unsere Besonderheiten im Auftreten, in den Kompetenzen, in den Lebensthemen wahrgenommen, auch das, was Dir selbst fremd war. Du hast das Herausbilden unseres eigenen Stils gefördert und das Klonen von Abziehbildern Deiner selbst abgelehnt. Dabei konnten wir von Deiner souveränen, zugleich nachfragend-offenen und führend-wohlwollenden Weise der Gesprächsmoderation in Therapien und Seminaren und Deiner herausragenden klinischen Erfahrung Vieles lernen. Du hast uns im Laufe der Jahre eingeladen, mit Dir Therapien zu machen, Seminare zu veranstalten, Projekte auszudenken, Artikel zu schreiben und Institute zu gründen. Ohne dich hätten wir manches langsamer, später oder vorsichtiger begonnen. Du hast das Ansprechen von Konflikten und Meinungsverschiedenheiten vorgelebt und unterstützt. Die Kontroversen um die Aufstellungsarbeit vor allem in den 1990er Jahren waren auch für uns nicht unanstrengend, haben aber die gute zwischenmenschliche Beziehung zu Dir nicht ins Wanken gebracht, weil inhaltliche Unterschiede mit Dir auf eine wertschätzende Art gut besprechbar waren.
Lieber Gunthard: für all dies möchten wir Dir danken! Wir wünschen Dir zu Deinem 70. Geburtstag auch im Namen aller hsi-Kolleginnen und Kollegen alles Gute, vor allem Gesundheit, Glück und Zufri
edenheit.
Andrea Ebbecke-Nohlen und Jochen Schweitzer-Rothers
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Bilden Sie mal einen Satz mit …

Metapher
Herr Kapitän, der Steuermann
hat grade lallend kundgetan,
er brächte jetzt das Schiff zum Sinken –
me taph er wirklich nicht mehr trinken
(Robert Gernhardt)

Ob Kapitän, ob Steuermann: auf den 70sten darf
angestoßen werden, und das tun wir auf (und aus der Ferne mit)
Gunthard Weber, am heutigen Tage,
verbunden mit den besten Wünschen.

Astrid und Bruno Hildenbrand

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Welche Gabe würden Sie gern besitzen?
Faul sein.
Gunthard Weber im Börsenblatt-Interview, 30. 7. 2009

Wer hätte das gedacht. „Faul sein“ ist nun wirklich etwas, das niemand mit Gunthard Weber in Verbindung gebracht hätte. Wer ihn kennt, kann sich kaum vorstellen, dass Gunthard Weber gern wie Oblomow wäre. Mit seiner freundlichen Energie gelingt es ihm stets aufs Neue, Menschen für Projekte und Vorhaben zu begeistern – das Verlagsteam erlebt dies nahezu täglich.
Sein Wirken als Arzt, Therapeut und Berater hier zu beschreiben, hieße die berühmten Eulen nach Athen tragen. Seine Weiterentwicklung der Familienaufstellungen zur Organisationsaufstellung hat seit den 1990er Jahren erheblich zur Konfliktlösung in Unternehmen und Organisationen beigetragen. Der Bestseller „Zweierlei Glück“ wurde in 17 Sprachen übersetzt. Daneben war Gunthard Weber stets die Förderung des systemischen Nachwuchses ein wichtiges Anliegen. So unterstützte und förderte er Aus- und Weiterbildungsinstitute bei der Gründung, wie zum Beispiel das Institut für systemische Therapie und Transaktionsanalyse in Wiesloch (Koleiter bis 1990), das Heidelberger Institut für systemische Forschung, Therapie und Beratung oder das Wieslocher Instituts für systemische Lösungen (WISL).
Seit ein paar Jahren liegt ihm ein Projekt besonders am Herzen: die „Häuser der Hoffnung“. Diesen Verein hat Gunthard Weber im Jahr 2004 zusammen mit seiner Frau Nele Weber und der Familientherapeutin Ruth Hoffer gegründet, um in Bamako (Mali) ein Schul- und Ausbildungszentrum für Mädchen und junge Frauen aufzubauen.
Mittlerweile finden über 40 Bewohnerinnen in Jigiya Bon, so der Name des Zentrums, einen Platz zum Wohnen, Lernen und Arbeiten. Die Mädchen und jungen Frauen kommen aus ärmsten Familien und erhalten bei den „Häusern der Hoffnung“ eine Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft.
Für Jigiya Bon ist Gunthard Weber unermüdlich auf der Suche nach Spendern, die das Projekt am Leben erhalten und unterstützen. Er nutzt Kongresse und Verbandstreffen, seine Ausbildungskurse oder private Feiern, um Geldspenden zu sammeln. Auch wir gehören mittlerweile zu Spendensammlern und unterstützen unseren Verleger, denn jeder Cent der Spendengelder geht ungekürzt an das Ausbildungszentrum.
Sein Erfolg: Viele junge Frauen haben in den letzten vier Jahren bereits ihre Schulausbildung abgeschlossen und eine Arbeitsstelle gefunden oder befinden sich in der beruflichen Ausbildung, u. a. zur Krankenpflegerin; eine Schneiderschule, eine Tuchmacherei, die Vergabe von Mikrokrediten, Patenschaften und viele andere Ideen mehr sind mittlerweile umgesetzt oder bereits in Planung.
Zu seinem 70. Geburtstag wünscht das Carl-Auer Verlagsteam Gunthard Weber alles erdenklich Gute, Gesundheit, viele neue Ideen für Projekte – und ein kleines Stückchen „Faulheit“.

Herzlichen Glückwunsch, lieber Gunthard Weber!
Ihr Carl-Auer Verlagsteam

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