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Die Form der Psyche

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Sigmund Freud (Foto: Wikipedia/commons)

Nach zwei Seminartagen spät nachhause gekommen, möchte ich doch noch vor Tagesende an den 75. Todestag von Sigmund Freud erinnern, der am 23.9.1939 in London gestorben ist. Ohne ihn sähe die heutige psychotherapeutische Landschaft sicherlich anders aus, ein Grund auch für Systemiker, diese Lebensleistung zu würdigen. Fritz Simon hat sich 1994 in einem Aufsatz für die Psyche intensiver mit der Form der Psyche auseinandergesetzt und der Frage, inwiefern psychoanalytische Theoreme und Konzepte in einem systemtheoretischen Rahmen reformuliert werden können. Im abstract heißt es: „Die moderne Systemtheorie befasst sich nicht mit besonderen Gegenständen, sondern mit der Form von Prozessen und Strukturen. Insofern ist sie geeignet, jenen Phänomenbereichen, mit denen die Psychoanalyse zu tun hat, einen einheitlichen Theorierahmen zu bieten. Der Autor stellt neuere systemtheoretische Modelle vor und weist deren grundlegenden erkenntniskritischen Charakter nach. Diese Modelle gehen von den Prozessen des Beobachtens aus und zeigen, dass in der Interaktion von Beobachtern – etwa Analytiker und Analysand -, die sich wechselseitig beim Beobachten beobachten, die Beobachtung das, was sie beobachtet, verändern oder stabilisieren kann. Für das Selbstverständnis der Psychoanalyse bleibt das nicht ohne Folgen: Sie kann nicht naiv ein Wissen im herkömmlichen Sinne anwenden, sondern muss dessen Selbstbezüglichkeit im Auge behalten, was seine ,Anwendung’ immer auch zur sozialen Intervention macht.“
Der Text ist auch in der Downloadbar des Carl-Auer-Verlages zu lesen,
und zwar hier…

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