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Die Ausgrenzung des Todes – gesellschaftliche, kommunikative und familiäre Aspekte

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In einem Text von 1989, der in der„Familiendynamik” erschien und nun auch in der Systemischen Bibliothek zu lesen ist, setzt sich Wolf Ritscher auf theoretische wie sehr persönliche Weise mit dem Thema des Todes auseinander:„Die Verleugnung und Ausgrenzung von Tod und Sterben verdankt sich dem gesellschaftlichen Mythos von Fortschritt und technologischer Machbarkeit. Der Tod ist hier ein „skandalon“, indem er die existentiell nicht hintergehbare Grenze des Menschen betont. Im „Mythos der Macht“ (Bateson) kehrt die gesellschaftliche Verleugnung wieder: Machtstreben, Allmachtsphantasien und ein Nichtbedenken der eigenen Endlichkeit sind seine Stützen. In von Intimität und Dichte gekennzeichneten Familienbeziehungen liegt es nahe, dem Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen durch kommunikative Tabuisierung zu entgehen. Der Autor beschreibt, wie bei ihm selbst eine jahrelang blockierte Trauer in therapeutischen Kontexten er– und damit die Gestalt geschlossen werden konnte. Zum Abschluss wird auf eine ethische Folgerung verwiesen, welche der Tod als Symbol für die Begrenztheit unserer Erkenntnis nahelegt: Toleranz“
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