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Zitat des Tages: „Der Ball als Sich-vorweg-sein“

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„Im Verhältnis des Spielers zum Ball kommt ein existentielles Grundverhältnis zum Ausdruck, das bei Heidegger mit dem Phänomen der Sorge umschrieben ist. Die Sorge beschreibt er als ein ’sich-vorweg-sein‘. Der Mensch ist nie einfach nur da, sondern sich zugleich immer schon selbst vorweg, indem er sich auf seine Möglichkeiten hin entwirft; sich um sich sorgt. [ … ] Hierfür könnte es keine bessere Veranschaulichung geben, als das Verhältnis des Spielers zum Ball. Der Ball verhält sich zum Körper grundsätzlich auf eine Weise, die es nicht erlaubt, ihn in Besitz zu nehmen. Der Spieler kann ihn bestenfalls in die eigene Regie nehmen, ihn vor sich hertreiben oder jemand Anderem zuspielen. Der Ball ist dem Spieler immer schon vorweg, wie die Sorge um uns selbst“ (Aus: Karl L. Holtz: Die Welt ist alles, was der Ball ist. Zur performativen und narrativen Inszenierung eines Spiels. In: Fritz B. Simon (Hrsg.): Vor dem Spiel ist nach dem Spiel. Systemische Aspekte des Fußballs. Heidelberg 2009 [Carl-Auer], S. 158 – Foto: Anton (rp) Winter 2004)

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