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Online-Journal für systemische Entwicklungen

„Wer rechnet schon mit Führung?““

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In der Zeitschrift„Organisationsentwicklung“ hat Dirk Baecker 2005 einen Aufsatz veröffentlicht, in dem er über Form und Medium der Führung in Organisationen schreibt und die Verbindung zu neueren netzwerktheoretischen Ansätzen knüpft. Das Manuskript dieses Beitrages ist im Internet veröffentlicht:„Der Knoten, den die Führung einer Organisation zugleich schnüren und lösen muss, besteht darin, dass die externen Sachverhalte, auf die sie intern verweisen muss, um interne Anschlussfragen der Entscheidungs- und Strategiefragen zu klären, immer schon intern konstruierte Sachverhalte sind. Hinzu kommt, dass die interne Konstruktion der externen Sachverhalte sich nur in der Auseinandersetzung mit der Umwelt der Organisation bewähren kann, ohne dass man je wüsste, ob man diese Umwelt zutreffend beschrieben hat und ob das, was sich bewährt, irgendetwas mit den eigenen Konstruktionen zu tun hat. Deswegen oszilliert die Führung einer Organisation zwischen Willkür und Ungewissheit, genauer noch: Sie schafft die Ungewissheit, die sie nur dank eigener Willkür bearbeiten kann, indem ihre eigene Willkür die Frage aufwirft, ob intern (Folgebereitschaft) und extern (Gelegenheiten) eine hinreichende Rechtfertigung dieser Willkür gegeben ist oder, alternativ, geschaffen werden kann. Die allgemeinste Form der Führung lässt sich danach bestimmen als Wiedereintritt der Unterscheidung zwischen Bestimmtheit und Unbestimmtheit auf der Seite der Bestimmtheit. Führung wird damit zur re-entry-Formel von Kommunikation auf der Seite der Bestimmtheit, wenn Kommunikation heißen darf, das Informations- und Mitteilungsverhalten an der Relation von Bestimmtem und Unbestimmtem zu orientieren, und wenn die Festlegung der Kommunikation auf etwas Bestimmtes als allgemeinste Form der Führung gelten darf. Diese allgemeine Form der Führung noch vor ihrer Spezifikation für organisierte oder andere Sozialsysteme lebt entscheidend, um nicht zu sagen: führend, davon, dass sie ihre eigene Festlegung im Kontext des Unbestimmten, der dazu mitgeführt werden muss, mit vorführt. Nur das ist Führung. Das schnürt den Knoten und das löst ihn“
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