Datum/Zeit
Date(s) - 10.10.22 - 11.10.22
Ganztägig
Veranstaltungsort
tandem Praxis & Institut
Kategorien
Seminar vom 10. – 11. Oktober 2022 in Freiburg mit Martina Nassenstein
Suizidalität
ist ein komplexes Phänomen und erfordert – vor dem Hintergrund der gleichbleibend hohen Zahlen an Suiziden in Deutschland – zu jeder Zeit eine intensive Auseinandersetzung im professionellen Kontext. Studien belegen, dass der beraterischen und therapeutischen Beziehung im Rahmen der Krisenintervention eine besondere Bedeutung in Abgrenzung zu Zwangsmaßnahmen zukommt. Die persönliche Haltung und der sichere Umgang mit Menschen in suizidalen Krisen sind somit ein entscheidender Schritt in Richtung Suizidprävention.
Die persönliche Haltung des/der Berater*in/Therapeut*in beinhaltet zunächst das Bewusstsein, dass Suizidalität für jeden Menschen ein Thema sein kann und die Fähigkeit, Ambivalenzen zu erkennen und aufzugreifen, somit „besprechbar“ zu machen.
Wie profitieren Sie vom Seminar?
Für die Arbeit mit Menschen in suizidalen Krisen ist ein Grundverständnis der Hintergründe und Motive sowie der psychischen Realität der Betroffenen notwendig. Das Seminar bietet Gelegenheit zur persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Suizid und Suizidalität – sowohl im Kontext Therapie und Beratung als auch in Praxisfeldern der sozialen Arbeit. Das Ziel: praktisches Handeln zu stimulieren, Prävention durch Erkennen suizidaler Tendenzen zu leisten und eine professionelle Begleitung suizidgefährdeter Menschen bei gleichzeitigem Respekt vor der Autonomie zu gewährleisten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der systemischen Sichtweise, die Suizidalität als ein Symptom und nicht als Störung betrachtet.
Was sind die konkreten Inhalte?
Unter Berücksichtigung von Statistik, Forschungsstrategien und Phasenmodellen erfolgt eine Einführung in die Psychodynamik der Suizidalität. Die Entwicklung einer persönlichen Haltung und Sicherheit im Umgang mit Menschen in suizidalen Krisen stehen im Vordergrund. Konkret werden folgende Inhalte vermittelt:
>Definition von Suizidalität
>Forschungsstrategien (Statistik, Risikofaktoren)
>Entwicklung einer persönlichen systemischen Haltung
>Entwicklung der Fähigkeit, Ambivalenzen zu erkennen und aufzugreifen
>Strategien und Methoden zur Risikoeinschätzung und Krisenintervention
>Suizidalität im Jugendalter
>Persönliche und institutionelle Grenzen
>Ethische und rechtliche Aspekte
Wie wird gearbeitet?
Möglichst praxisnah im Wechsel zwischen theoretischem Input und persönlichem Austausch sowohl im Plenum als auch in Kleingruppen. Konkrete Übungen und Rollenspiele sollen die Psychodynamik erlebbar machen und die persönliche Kompetenz erweitern. Das Einüben systemischer Methoden soll die Handlungsfähigkeit im jeweiligen Setting erweitern.
Termin und Arbeitszeiten
Beginn: Montag, 10. Oktober 2022, 9.30-12.30 und 14.00-17.00 Uhr
Ende: Dienstag, 11. Oktober 2022, 9.00-12.30 und 14.00-17.00 Uhr