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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Rechtsradikalismus und -extremismus im Kontext von Beratung, Therapie und Pädagogik erkennen und damit umgehen

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Datum/Zeit
Date(s) - 09.03.21 - 10.03.21
Ganztägig

Veranstaltungsort
tandem Praxis & Institut

Kategorien





Onlineseminar vom 9. bis 10. März 2021 via Zoom und Moodle

mit Stefan Brandstetter

Detaillierte Infos unter: https://tandem-freiburg.org/

 

 

 

Zunahme von „rechten“ Bewegungen weltweit
Jeden Tag finden sich Nachrichten, Tweets und Posts über rechtsorientierte, rechtsradikale oder rechtsextremistische Bewegungen, Organisationen, Parteien und Vorkommnisse in den neuen und in den alten Medien die verdeutlichen, dass das Thema Rechtsradikalismus /-extremismus vielfältig in Erscheinung tritt und “rechte“ Bewegungen europa- bzw. weltweit auf dem Vormarsch sind; nicht nur in Deutschland, wo die AfD (Alternative für Deutschland) mittlerweile im Bundestag vertreten ist oder in Ländern wie Polen und Ungarn, die von Rechtspopulisten regiert werden, sondern auch über die europäischen Grenzen hinaus. Die unvollständige Aufklärung des NSU-Komplexes, der Mord an Walter Lübcke im Jahr 2019, das Attentat von Halle im gleichen Jahr und das Massaker von Hanau im Jahr 2020 zeigen die Qualität des seit Jahrzehnten verharmlosten rechten Gewaltpotenzials, das nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa eine Bedrohung der Demokratie darstellt. Seit 2015 zeigt sich gerade in Deutschland das Bild einer gespaltenen Gesellschaft: Hass, Abschottung und Gewalt stehen Solidarität und zivilgesellschaftlichem Engagement für die Integration von Geflüchteten und Migranten*innen gegenüber. So ist zu beobachten, dass sich ein Teil der bundesdeutschen Gesellschaft radikalisiert hat, sich gewaltbereit zeigt sowie unverhohlen ihre rechtsradikalen bzw. rechtsextremen Meinungen äußert, zu Hass und Gewalt aufruft und dies auch praktisch in die Tat umsetzt. Wie weit reichen diese „rechten“ Orientierungen in die Mitte der Gesellschaft? Richtet sich die Ablehnung vor allem gegen Geflüchtete oder auch gegen Menschen in der Gesellschaft, die “anders“ erscheinen? Wie verbreitet ist ein Demokratiemisstrauen?

Dieses Onlineseminar legt seinen Schwerpunkt auf den „modernen Rechtsextremismus“, seine Organisations- und seine Erscheinungsformen. Betrachtet und analysiert wird im Onlineseminar dessen „Lifestyle“ und dessen „Alltagskultur“, die aktuellen gesellschaftlichen Tendenzen in Deutschland sowie die Erklärungsansätze hierfür. Die Beschäftigung mit der Entwicklung des Rechtsextremismus der letzten Jahre in Deutschland, dessen möglichen “geschlechtlichen“ und “jugendkulturellen“ Zugänge sowie mit der Ideologie und der Symbolik der rechtsextremen Szene soll einen vertieften Einblick in das Thema geben.

Im Onlineseminar geht es abschließend um die Frage nach Handlungsstrategien gegen Rechtsradikalismus/ -extremismus im Kontext Beratung, Therapie und Pädagogik: Wie reagieren, wenn Menschen in unserem Umfeld sich rassistisch, fremdenfeindlich äußern bzw. sich radikalisieren? Wie erkennen wir die Strategien der “Neuen Rechten“? Können wir ihre Codes, ihre Sprache erkennen bzw. auch lesen? Wie kooperieren wir mit Klient*innen, die sich offen zu einem rechtsradikalen bzw. rechtsextremen Weltbild bekennen? Wie reagieren wir auf Vorurteile und Ausgrenzung, wenn wir damit konfrontiert werden? Was bedeutet dies in der Auseinandersetzung mit unseren eigenen Werten, Normen und unserem eigenen Weltbild? Was ist unsere Haltung zu Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Rechtsradikalismus/ -extremismus? Welche Zugänge können wir in der Auseinandersetzung mit dem Thema zueinander finden?
In dem Onlineseminar wollen wir eine adäquate Haltung und Handlungsstrategien für unseren beruflichen Alltag im Umgang mit Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Rechtsradikalismus und -extremismus im Kontext Beratung, Therapie und Pädagogik erarbeiten. Zudem wollen wir unsere eigene Kommunikation in diesem Kontext schulen und verbessern.

 

 

Inhalte und Ziele des Onlineseminars?
• Analyse der Entwicklung des Rechtsextremismus der letzten Jahre in Deutschland und deren aktuellen gesellschaftlichen Tendenzen. Mögliche Erklärungsansätze für Rechtsextremismus
• Organisations- und Erscheinungsformen des „modernen Rechtsextremismus“
• Input und Analyse zu den Themen “rechter Lifestyle“ und „rechte Alltagskultur“ (Codes, Akronyme, Sprache, Kleidung, Ästhetik, Symbolik und Musik)
• Analyse möglicher “geschlechtlicher“ und “jugendkulturellen“ Zugänge in die “rechtsextreme“ Szene: Die Bedeutung der Geschlechterkonstruktion von “richtigen“ Frauen und Männern im modernen Rechtsextremismus.
• Erarbeitung einer adäquaten Haltung und Handlungsstrategien im Umgang mit Rechtsradikalismus/ -extremismus im Kontext Beratung, Therapie und Pädagogik
• Schulung der eigenen Kommunikationsfähigkeit

 

 

Wie wird gearbeitet?
Im Onlineseminar wird in einem Wechsel von theoretischen Impulsen, (Vortrag, Filmsequenzen, Musikanalysen) Praxisreflexion, Selbsterfahrung, moderierter Plenumsdiskussion, Kleingruppen und Einzelarbeit bzw. -reflexion gearbeitet. Konkrete Übungen in Rollenspielen können gegebenenfalls helfen, das Erlernte im geschützten Seminarrahmen in die eigene Arbeitsweise zu integrieren.

 

 

Termin und Arbeitszeiten
Dienstag, 09. März 2021, 09.30 bis 17.00 Uhr
Mittwoch, 10. März 2021, 09.00 bis 17.00 Uhr

 

 

Zielgruppe: An wen richtet sich das Onlineseminar?
Das Onlineseminar richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus dem Sozial- und Gesundheitswesen, insbesondere aus den Bereichen Beratung, Pädagogik und Therapie. Wenn Sie sich im Rahmen Ihrer beruflichen Tätigkeit mit dem Thema Rechtsextremismus konfrontiert sehen, dann sind Sie herzlich willkommen!
 

Teilnehmer*innenzahl
Am Onlineseminar können maximal 18 Personen teilnehmen.

 

 

Lernort
Das Onlineseminar findet auf der Videokonferenzplattform Zoom und auf der E-Learning-Plattform Moodle (Arbeitsmaterialien) statt. Die digitalen Lernorte sind DSGVO-konform. Die Zugangsdaten werden rechtzeitig vor Beginn der Veranstaltung per E-Mail an die Teilnehmenden geschickt – und vor Beginn des Onlineseminars werden die Tools und Funktionen auf der Videokonferenzplattform genau erklärt und vorgeführt.

 

 

Technik und Ausstattung
Die Teilnehmer*innen benötigen einen internetfähigen Rechner (z. B. Laptop), einen Internetzugang, eine (integrierte) Webcam sowie ein Headset mit Mikrofon oder einen Konferenzlautsprecher. Es empfiehlt sich, aktuelle Betriebssysteme/Software auf dem Rechner zu nutzen, um an den Videokonferenzen teilnehmen zu können sowie Dokumente lesen und bearbeiten zu können.

 

 

Hinweise zum Datenschutz
Zur Durchführung unserer Onlineseminare verwenden wir Zoom und Moodle. Wir haben mit Zoom einen Auftragsverarbeitungsvertrag geschlossen. In diesen sind u.a. die sog. EU-Standard-Vertragsklauseln integriert. Bei dem von uns angekündigten Angebot handelt es sich um ein Videomeeting, welches sich exklusiv an Teilnehmer*innen von tandem-Fortbildungen richtet. Der Videokonferenzraum wird mit eigener Meeting-ID und eigenem Passwort für diese Veranstaltung angelegt.

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