In diesem Seminar werden erkenntnistheoretische Irrtümer in Konflikten im Sinne der Kybernetik 2. Ordnung vorgestellt und anhand praktischer Übungen reflektiert. Die Kybernetik 2. Ordnung ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die eine wesentliche theoretische Grundlage der systemischen Ansätze darstellt. Nach einem kurzen Einstieg zu ihrer Entwicklung, ihren Kernideen und dem, was ein kybernetisches Konfliktverständnis ausmacht, widmen wir uns erkenntnistheoretischen Irrtümern in Konflikten.

Erkenntnistheoretische Irrtümer sind wie Landkarten, die eigentlich nicht gut zur Landschaft passen. Bei der Nutzung solcher Landkarten kann man sich sogar mit großer Wahrscheinlichkeit verirren (Simon, 2013) und trotzdem wird uns ihre Irrtümlichkeit zumeist nicht bewusst. Dies liegt daran, dass sie tieferen und teilweise unbewussten Schichten des Bewusstseins entstammen und gleichzeitig dazu tendieren sich selbst zu bestätigen (Bateson, 1972). In Konflikten befeuern sie somit allzu leicht destruktive Dynamiken, ohne dass wir uns dessen bewusst sind und verantwortlich fühlen.

Das Seminar ist eine Mischung aus theoretischem Input, gemeinsamer Reflexion und praktischen Übungen, die dazu dienen, sich erkenntnistheoretischer Irrtümer in Konflikten bewusst zu werden – denn: Die Bewusstmachung ist der erste Schritt sie zu erkennen, gewohnte Verhaltensweisen zu verändern und neue funktionalere Umgangsweisen im Miteinander zu entwickeln.

Leitung: Lina Nagel

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