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Traurig

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Heute öffnet Wiltrud Brächter die fünfte Türe des Adventskalenders mit einer kleinen Episode:

Zu meiner Arbeit in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Praxis gehört auch die Eingangsdiagnostik, in der es um einen Eindruck davon geht, wie sich ein Kind fühlt und was es beschäftigt. Im Satzergänzungstest, bei dem vorgegebene Satzanfänge von Kindern beendet werden, bildet ein etwa siebenjähriger Junge den Satz: „Ich bin traurig, … dass ich ein Brauner bin.“ In solchen Momenten kann ich nicht ruhig und neutral bleiben, sondern muss Stellung beziehen. Doch wie erklärt man einem Kind, dass nicht seine Hautfarbe das Problem ist, sondern rassistische Ausgrenzungen und Zuschreibungen, die sich bis in die Mitte der Gesellschaft ziehen? Ich habe ihm wohl gesagt, dass ich seine braune Farbe schön finde und niemand das Recht hat, in deswegen zu ärgern. Ich hätte auch sagen können: „Ich bin traurig und wütend, dass Du deswegen traurig sein musst“.

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