Der Fachbereich Gesellschaftswissenschaften hat in Kooperation mit dem Sigmund-Freud-Institut und unterstützt durch das Präsidium der Universität im Auftrag des„Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ eine Untersuchung zum Generationenwechsel in Familienunternehmen durchgeführt. Die Untersuchung geht unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Dr. Rolf Haubl und Diplomökonomin Bettina Daser der Frage nach, welche Chancen Töchter in mittelständischen Familienunternehmen haben, in die Geschäftsleitung zu gelangen. Die Ergebnisse belegen auf der einen Seite, dass traditionelle Vorbehalte gegen Frauen an der Unternehmensspitze grundlos sind: Selbst in Branchen, die von Männern dominiert werden, setzen sie sich erfolgreich durch, wenn sie ihre Chance bekommen. Auf der anderen Seite treffen Töchter in der Nachfolge nach wie vor auf Widerstände in ihren Familien. Diese Widerstände können so groß sein, dass ihr vorhandenes Potenzial zum Schaden des Unternehmens nicht genutzt wird. Der Untersuchung gelingt es, eine Reihe von einzelnen Faktoren und Familienkonstellationen auszumachen, die für Töchter förderlich oder hinderlich sind. Die Ergebnisse können helfen, die Beratung von Familienunternehmen auch über eine konkrete Frauenförderung hinaus zu optimieren. Eine wissenschaftlich fundierte Beratung, die nicht nur die üblichen betriebswirtschaftlichen sowie steuer- und erbschaftsrechtliche Fragen behandelt, sondern auch die erforderliche Sensibilität für die Familiendynamik von Unternehmerfamilien aufbringt, kann maßgeblich dazu beitragen, den Generationswechsel zu sichern. Diese Aufgabe verlangt entsprechend geschulte Beraterinnen und Berater, von denen es bislang zu wenige gibt. Deshalb arbeitet das Sigmund-Freud-Institut jetzt an einem Schulungsprogramm, das die Kompetenz von Beraterinnen und Beratern verbessern und die Beratungsresistenz von mittelständischen Familienunternehmen verringern soll (Quelle: Siegmund-Freud-Institut Frankfurt).
Zum vollständigen Bericht (PDF, 60 S.)
Töchter als Nachfolgerinnen in Familienunternehmen
3. November 2006 | Keine Kommentare