Unter dem Titel Therapeutische Identitäten revisited – eine essayistische Irritation setzen sich Manfred Wiesner, Lothar Duda und Eugene Epstein anhand von Filmanalysen mit den medial vermittelten Bildern von PsychotherapeutInnen in einem Artikel auseinander, der 2019 in der Zeitschrift Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis erschienen ist. Im abstract heißt es: „Der Beitrag möchte die Frage nach dem Selbstverständnis von Psychotherapeut*innen und ihrer psychotherapeutischen Identität neu bedenken. Hierzu suchen die Autoren zunächst bewusst eine Distanzierung von den üblichen Vorstellungen vom Psychotherapeuten bzw. der Psychotherapeutin. Skizzenhafte Überlegungen zu verschiedenen Konzeptionierungen des Identitätsbegriffs bis hin zu seiner Negierung sollen helfen, die Naturhaftigkeit üblicher Identitätsvorstellungen aufzubrechen. Entlang der Betrachtung filmischer Darstellungen von Psychotherapeut*innen in heutiger und früherer Zeit wird zum einen die mediale Beglaubigung therapeutischer Identitäten und zum anderen auch ihre Konstruiertheit plausibilisiert. In einem weiteren Schritt wird auf mehr oder weniger verdeckte politische Identitätsaspekte von Psychotherapeutinnen aufmerksam gemacht und eine bewusstere Reflektion derselben proklamiert. Mit Blick in die Zukunft werden beispielhaft zwei Optionen künftiger psychotherapeutischer Identitäten angerissen: die digitalen Therapeuti*nnen und die posttherapeutischen Therapeu*tinnen. Abschließend sprechen sich die Autoren für eine Erweiterung der gängigen Vorstellung vom Psychotherapeuten bzw. der Psychotherapeutin aus – Erweiterungen, die die Wirklichkeitskonstruktionen anderer Disziplinen und Kulturen stärker berücksichtigen.“ Zum Artikel geht es hier…
Therapeutische Identitäten revisited – eine essayistische Irritation
30. Januar 2020 | Keine Kommentare