Eine Arbeitsgruppe in der Association for Family Therapy. Systemic Practice (AFT) um Peter Stratton, Judith Lask, Renee Singh ua. haben in den vergangenen Jahren ein Evaluationsinstrument für die Veränderungen in Familientherapien und Systemischen Therapien entwickelt, das auf den Selbsteinschätzungen der Familien beruht, als Fragebogen relativ schnell auszufüllen ist (10 Min.) und mittlerweile in vielen Ländern eingesetzt wird, was interessante Vergleichsmöglichkeiten eröffnet. In diesem Video werden die Grundzüge von Score im Gespräch von Peter Stratton und Renee Singh vorgestellt. Im Handbuch Systemisch Forschen von Matthias Ochs und Jochen Schweitzer gibt es zu SCORE einen Beitrag von Stratton, Julia Bland, Emma Janes & Judith Lask (Entwicklung eines Indikators zur Einschätzung des familiären Funktionsniveaus und eines praktikablen Messinstruments zur Wirksamkeit systemischer Familien- und Paartherapie: Der SCORE), in dessen abstract es heißt: Es besteht ein Bedarf an Messinstrumenten zur Einschätzung der Wirksamkeit systemischer Familien- und Paartherapie (Systemic Family and Couple Therapy, SFCT), welche die gegenwärtige Theorie und Praxis dieses Verfahrens berücksichtigen. Um den Bedürfnissen der SFCT-Praxis gerecht zu werden, sollte ein solches Messinstrument als leicht verständlicher Selbsteinschätzungsfragebogen für alle Familienmitglieder konzipiert sein sowie eine kurze Bearbeitungszeit erfordern. Im folgenden Kapitel wird die Entwicklung eines Instrumentes dargestellt, das diesen Anforderungen genügt: der SCORE. Umfangreiche Pilotstudien und klinische Einschätzungen führten zur Konstruktion des SCORE-40. Der Fragebogen beinhaltet also vierzig Items, mit denen Familienmitglieder, die älter als elf Jahre sind, auf einer Likert-Skala das Funktionsniveau ihrer Familie beurteilen. Zusätzlich erfolgten unabhängige Einschätzungen der Familie und ihrer Probleme. Der SCORE-40 zeigt sich als ein praktikables Instrument, ist jedoch zu umfangreich für die tägliche klinische Verwendung. In einem Forschungsprojekt zur Kürzung, Überarbeitung und teststatistischen Analyse des SCORE-40 wurden 510 Mitglieder von 228 Familien zu Beginn ihrer ersten familientherapeutischen Sitzung in verschiedenen Kliniken ganz Großbritanniens befragt. Der SCORE-40 zeigt gute psychometrische Kennwerte und bringt sowohl eine drei- als auch vierfaktorielle Lösung hervor. Die klinischen Daten wurden mit einer vergleichbaren Stichprobe von 126 klinisch unauffälligen Familien kombiniert. Die Analyse des Datensatzes führte zur Reduktion der Skala auf 15 Items, in denen die wichtigsten Informationen des SCORE-40 beibehalten wurden. Eine Version mit folgenden drei Dimensionen wird dargestellt: Stärken bzw. Widerstandsfähigkeit und Adaptabilität (»strengths and adaptability«); Überforderung bzw. Überwältigung durch Schwierigkeiten (»overwhelmed by difficulties«); unterbrochene Kommunikation (»disrupted communication«). Der SCORE-15 kann zur routinemäßigen Therapieevaluationen in Kliniken sowie flexibel in Therapie und Forschung verwendet werden. Auf der gibt es neben dem hier verlinkten noch einige andere Trainings-Videos, auf denen man einen Überblick über SCORE sowie Unterstützung bei der Durchführung und Auswertung bekommen kann.
SCORE
10. Januar 2014 | Keine Kommentare