Einen sehr schönen und lesenswerten Artikel über die „Schönheit und Gefahr der systemisch-therapeutischen Beziehung“ hat Iris Seidler, Lehrtherapeutin an der Lehranstalt für systemische Familientherapie in Wien (Foto: www.la-sf.at), 2014 in den Systemischen Notizen veröffentlicht: „Die Therapeutin ist dann hilfreich, wenn einerseits ein Mustererkennen und eine Reflexion mit dazugehörigen gezielten Interventionen, andererseits jedoch eine korrigierende Beziehungserfahrung aufgrund von Momenten der emotional erfahrbaren Passung stattfindet. Momente der Passung sind günstige Momente, um der Klientin in weiterer Folge mit entsprechender Intervention zum Weiterkommen in ihrem dynamischen Entwicklungs- oder Selbstorganisationsprozess zu verhelfen. Interventionen greifen meines Erachtens ohnehin nur in oder nach derartigen ,schönen’ Momenten. Personzentrierte Therapeutinnen verwenden in diesem Zusammenhang auch den Begriff Begegnung“. Die therapeutische Beziehung als Begegnung ist allerdings auch immer grundsätzlich gefährdet, etwa weil die Hypothesen der TherapeutInnen zum Dogma werden, aus der Ressourcenorientierung eine Ressourcenfixierung wird, die Unterschiedlichkeit der „Expertise“ von TherapeutIn und KlientIn übersehen oder missachtet wird oder die Therapie unter der Hand zu einer „korrigierenden Beziehungserfahrung“ für die TherapeutIn wird – anstatt für die Klientin.
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