Ende letzten Jahres ist die Zeitschrift Psychotherapie & Sozialwissenschaft als eigenständige Publikation eingestellt worden. Die Zeitschrift, die 1999 erstmals im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht erschien, erreichte von Anfang an nur ein kleines Publikum. Die sozialwissenschaftlichen Dimensionen psychotherapeutischer Praxis scheint nur bedingt ein massentaugliches Thema zu sein. Nachdem der Verlag sich entschieden hatte, das defizitäre Projekt einzustellen, sprang Ende 2004 Verleger Hans-Jürgen Wirth in die Bresche und gab der Zeitschrift in seinem Psychosozial-Verlag eine neue Heimat. Hier erschien sie immerhin noch neun Jahre. Der Abschied erfüllt mich nicht nur deshalb mit Wehmut, weil ich eine Zeit lang selbst Mitherausgeber war. Bedauerlich finde ich vor allem, dass die spezifische Programmatik der Verbindung von
klinischen mit soziologischen und sozialpsychologischen Fragestellungen in einer Zeit wenig Resonanz findet, in der genau diese Verbindung so notwendig wie nie wird. 2014 wurde Psychotherapie & Sozialwissenschaft mit der im gleichen Verlag erscheinenden Zeitschrift psychosozial fusioniert, die mittlerweile im 37. Jahrgang erscheint und auch weiterhin den Titel gibt. psychosozial ist thematisch breiter aufgestellt, geht also weit über den therapeutischen Bereich hinaus. Im Unterschied zu Psychotherapie & Sozialwissenschaft erscheint sie nicht zweimal, sondern viermal jährlich. Geändert hat sich auch der Herausgeberkreis, der aus Michael B. Buchholz, Pradeep Chakkarath, Oliver Decker, Jörg Frommer, Benigna Gerisch, Rolf Haubl, Marie-Luise Hermann, Vera King, Carlos Kölbl, Joachim Küchenhoff, Jan Lohl, Kathrin Mörtl, Katja Sabisch, Jürgen Straub und Hans-Jürgen Wirth besteht.
Ab diesem Jahr wird psychosozial also die Liste derZeitschriften im systemagazin vervollständigen, deren bibliografische Angaben und abstracts mit jeder neuen Ausgabe vorgestellt werden.
Bislang sind drei Hefte in diesem Jahr erschienen. Heft 135 befasst sich mit dem Schwerpunktthema Intersexualitäten und liefert interessante Beiträge zum Umgang mit „Variationen der biologischen Geschlechtsentwicklung“, Heft 136 ist dem Thema Vielfalt, Identität, Erzählung gewidmet und untersucht Geschichtsberwusstsein und Geschichtskultur in der Wanderungsgesellschaft. Das aktuelle Heft 137, von Michael B. Buchholz herausgegeben, ist der Metaphernanalyse gewidmet. Alle bibliografischen Angaben und Zusammenfassungen finden sich hier…






Aus einer mehrjährigen Zusammenarbeit der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Freiburg (Ärztlicher Direktor: Michael Wirsching) und einer Arbeitsgruppe in Isfahan im Iran, an der neben der dortigen Universitätsklinik für Psychosomatik auch ein familientherapeutisches Weiterbildungsinstitut beteiligt ist, ist die Idee eines wissenschaftlichen Journals entstanden, das die Verbindung von körperlich-leiblichen, seelischen und kulturbedingten Dynamiken als zentrales Thema begreift. Programmatisch heißt es: „Modern medicine is supposed to be in a paradigmatic crisis in terms of the accelerative demographic, epidemiologic, social and discursive Aspects. The ontological, epistemological and methodological gaps in biomedicine lead to a chaotic condition in health believes and behaviors. Body, Mind and Culture is focused on interdisciplinary, cross-cultural and conceptual research; Theoretical papers, review articles, case reports and clinical trials which address biopsychosocial interchanges and interactions in the field of health and Medicine will be welcomed. The researches should focused on paradigmatic shift and/or humanizing medical practice. All interdisciplinary researches such as social sciences (e.g., sociology, anthropology, psychology), humanities (e.g., literature, religion, history, and philosophy and arts (e.g., music, cinema) which have an impact on medical education and practice are acceptable.“
