
Martin Vogel (Hrsg.) (2013)
Organisation außer Ordnung: Außerordentliche Beobachtungen organisationaler Praxis
Für einen interessanten Sammelband hat Martin Vogel, Diplom-Psychologe, Organisationsberater und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Interdisziplinäre Arbeitswissenschaften der Universität Hannover eine Vielzahl von eher praxisbezogenen als grundlagentheoretischer Arbeiten zur systemischen Organisationsanalyse zusammengetragen. Dabei verfolgt er nicht den üblichen Ansatz der Organisationstheorie, nämlich das Organisationsgeschehen als zweckrationalen Prozess der Zielerreichung zu verstehen, aus dem sich die Frage der Ordnung einer Organisation von alleine ergibt, sondern versucht, „mit einem eher deskriptiven Ansatz […] Beispiele außer-ordentlicher Perspektiven auf das Verhältnis von Ordnung und Unordnung“ zusammenzutragen. Und: „Während die gewohnte Perspektive in Organisationen Ordnung und Sicherheit präferiert und sich dabei von den Umständen gestört fühlt, geht eine systemtheoretische Perspektive davon aus, dass soziale Ordnung, Stabilität und Sicherheit nur um den Preis der Unordnung, Instabilität und Unsicherheit zu haben und allein schon deshalb in Reinform unwahrscheinlich sind. Vielmehr sind Ordnung und Unordnung zwei Seiten einer Unterscheidung, die ohne einander nichts bedeuten. Und letztlich braucht es in Organisationen auch beides: Ordnung und Stabilität, um in der Gegenwart zu bestehen; Offenheit und Instabilität, um auch in zukünftigen Gegenwarten noch handlungsfähig zu sein.“ Rainer Zech aus Hannover hat das Buch rezensiert: Weiterlesen →