Rudolf Klein, Merzig:
„Systemisch – was fehlt?“ ist eine scheinbar simpel daherkommende Frage. Sie impliziert Wünsche und dies scheint durchaus in einen Adventskalender zu passen. An Weihnachten darf man schließlich wünschen. Als Kind war das einfach. Mir fehlte immer etwas: Rollschuhe, Tretroller, Fußbälle, Schienbeinschoner. Aber klappt das Wünschen bei diesem Thema auch?
Beim Nachdenken darüber drängte sich mir zunächst eine andere Frage auf. Die Frage nämlich, was in der Systemischen Therapie bereits von Anfang an da war, was angesichts des teils routinierten, teils gehetzten Tagewerks, des geschäftigen Schreibens und Lesens, des Ringens um sozialrechtliche und darüber hinausgehende Anerkennungen klammheimlich aus dem Bewusstsein gerutscht ist und nicht etwa prinzipiell fehlt, sondern auf einem hinteren Regalbrett des inneren Orientierungssystems verstaubt.
Wenn man dort zu stöbern beginnt, stößt man schnell auf zwei (!) „Gottväter“ der systemischen Theorie und Therapie: auf Gregory Bateson und Heinz von Foerster. Und man müsste sich noch nicht einmal durch deren Publikationen wühlen (obwohl sich das immer wieder aufs Neue lohnt). Es genügte bereits, sich an drei weithin bekannte und immer wieder gerne zitierte Sätze zu erinnern. Weiterlesen →