Das alte und zweite Pandemie-Jahr liegt hinter uns, das dritte Pandemie-Jahr hat gerade begonnen und nachdem nun meine Winterferien zu Ende gegangen sind, möchte ich allen Leserinnen und Lesern des systemagazin ein gutes und erfolgreiches, aber vor allem gesundes Neues Jahr wünschen!
Das aktuelle Heft der Familiendynamik eröffnet den neuen Zeitschriftenjahrgang mit einem Themenheft zur Familiendynamik des Erbens, herausgegeben von Christina Hunger-Schoppe und als Gastherausgeber Arist von Schlippe. Im Editorial heißt es: „Das Thema »Erben« berührt in vielschichtiger Weise familiäre Verhältnisse. Oftmals geht es um die Auseinandersetzung mit dem Verlust eines geliebten Menschen, für dessen Verarbeitung die Seele Zeit braucht. Ist die Familie gut aufgestellt, erlebt sie sich auch an diesem Schwellenübergang in ein neues soziales System gut verbunden und passend flexibel, um mit den neuen Herausforderungen umzugehen. Nicht selten wirken Erbvorgänge jedoch auch wie ein »Brennglas«, das v. a. konflikthafte Beziehungen sichtbar macht. Erbvorgänge können daher als beziehungsorientierter Stresstest verstanden werden, der alle Ebenen soziopsychobiologischer Prozesse betrifft. An den Folgen unglücklich verlaufender Erbauseinandersetzungen haben Familien oft lange zu tragen. Umso erstaunlicher ist es, dass das Thema »Erben« in der therapeutischen Landschaft kaum vorkommt, auch von Seiten der systemischen Therapie lassen sich nur wenige Ansätze finden. Diesem »blinden Fleck« möchten wir mit unserem Schwerpunktheft zum Thema Erben begegnen.“
In gewisser Weise geht es in diesem Heft auch noch um andere Erbangelegenheiten, ohne dass sie explizit erwähnt werden: Ulrike Borst ist nach vielen Jahren von ihrer Aufgabe als Herausgeberin der Familiendynamik ausgeschieden, Jörn Borke aus Magdeburg-Stendal und Rieke Oelkers-Ax aus Neckargemünd beerben sie und fungieren zukünftig gemeinsam mit Christina Hunger-Schoppe als Herausgeber. Neben den interessanten Aufsätzen zum Thema des Heftes gibt es auch noch einen Beitrag über Genogramme in Beratung und Therapie, eine Evaluation eines Beratungsprogramms in der Schulsozialarbeit, ein Plädoyer für kybernetische Ironie und Buchbesprechungen. Ein ausführlicher Nachruf von Hans Rudi Fischer auf Helm Stierlin, dessen Erbe ja unter anderem auch die Familiendynamik ist, rundet das Heft ab.