26. Juni 2014
von Tom Levold
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25. Juni 2014
von Tom Levold
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Glück wird überbewertet
In der Dezemberausgabe von brand eins gibt es ein interessantes Gespräch mit dem Philosophen Wilhelm Schmid und dem systemischen Psychotherapeuten Arnold Retzer (Foto) zum Thema Glück und Unglück, zur Frage nach dem guten Leben und der Problematik des Positiven Denkens, das nachdenklich stimmt. Es ist auch Online im Zeitschriften-Archiv zu lesen,
und zwar hier
23. Juni 2014
von Tom Levold
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Körpersprache und nonverbale Kommunikation
Ulrich Sollmann, Gestaltpsychotherapeut und Bioenergetiker, ist mittlerweile auch in der systemischen Szene bekannt, nicht zuletzt durch seinen Blog im Carl-Auer-Verlag Der Körperleser. Seine Einführung in Körpersprache und nonverbale Kommunikation für die Carl-Auer-Compact-Reihe ist 2013 erschienen und bietet der Verlagsinformation zufolge eine kompakte Einführung in die wichtigsten Aspekte nonverbaler Kommunikation: historische Entwicklung, Perspektiven von Körpersprache, Körperhaltung, Bewegung, Gestik, Mimik, typische körpereigene Kreisläufe, psychophysische Entwicklung des Menschen sowie spezifische Praxiszugänge in unterschiedlichen Kontexten. Jürgen Kriz hat das Buch gelesen und resümiert: Insgesamt handelt es sich um ein Buch, in dem Sollman mit der Betonung der selbstregulativen Kompetenzen des Körpers sowie der lebensgeschichtlichen und biografischen Entwicklung der Körpersprache den üblichen Vereinfachungen in der Populärliteratur zu diesem Thema entgeht. Andererseits sorgen die viele Beispiele sowie Sollmanns oft einbrachte umfangreiche persönliche Erfahrung in diesem Bereich dafür, dass die beachtliche Menge verarbeiteter theoretischer Literatur nicht allzu trocken herüberkommt. Wie ich finde, eine gut gelungene Integration von konzeptuellen und praktischen Aspekten, von dem sowohl Professionelle im psychosozialen Bereich (einschließlich Coaching und Management) als auch interessierte Laien profitieren können.
Zur vollständigen Rezension
21. Juni 2014
von Tom Levold
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Mara Selvini Palazzoli (15.8.1916-21.6.1999)
Heute vor 15 Jahren starb Mara Selvini-Palazzoli in Mailand. Wie nur wenige andere prägte sie mit ihrer unnachahmlichen Art die Entwicklung der Familientherapie in Europa in den 70er Jahren. Gemeinsam mit ihrem Mailänder Team (Luigi Boscolo, Gianfranco Cecchin und Giuliana Prata) entwickelte sie den sogenannten Mailänder Ansatz, der überall eifrige Nachahmer fand. Mit dem Radikalen Konstruktivismus, der zu Beginn der 80er Jahre an Bedeutung gewann, konnte sie sich nicht anfreunden. Ihr Ruhm ist etwas verblasst, zumal die strikte Vorgehensweise des Mailänder Teams mit Einwegscheibe, Pause in der Sitzung, schriftlich verfassten Kommentaren und Verschreibungen usw. heute nicht mehr praktiziert werden. In ihrem wunderbaren Buch über die Pioniere der Familientherapie hat Satu Stierlin ein schönes Portrait von Mara Selvini-Palazzoli verfasst, dessen Überschrift Ich brannte vor Neugier auch dem Buch den Titel gegeben hat. Es ist auf der website des Carl-Auer-Verlages nachzulesen,
und zwar hier
18. Juni 2014
von Tom Levold
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Jürgen Habermas 85
Heute feiert Jürgen Habermas seinen 85. Geburtstag. Kaum jemand hat den intellektuellen Diskursen in Deutschland in den vergangenen 50 Jahren einen vergleichbaren Stempel aufgedrückt wie er. Dabei ist seine„Theorie kommunikativen Handelns“, in den 80er Jahren auch als Gegenentwurf zur Systemtheorie Luhmanns gehandelt, heute wohl weniger im Bewusstsein der Öffentlichkeit als seine nachdrücklichen politisch-philosophischen Interventionen, die gerade in den letzten Jahren zu den gewichtigsten Stimmen in der Auseinandersetzung mit den zunehmenden Entdemokratisierungstendenzen in der Politik auf nationaler und europäischer Ebene zählten. Die„Blätter für deutsche und internationale Politik“ zu deren Herausgebern Jürgen Habermas gehört, haben sich ein besonderes Geburtstagsgeschenk ausgedacht. Auf ihrer website können alle Texte, die in den »Blättern« von und zu ihm erschienen sind, in einem ebook (als ePub, Mobi oder PDF) kostenfrei heruntergeladen werden. Neben seinen eigenen Texten sind Beiträge von Micha Brumlik, Rainer Forst, Klaus Günther, Axel Honneth, Ingeborg Maus, Oskar Negt, Ulrich Oevermann, Claus Offe und Albrecht Wellmer enthalten.
Und hier kommen Sie zum ebook
17. Juni 2014
von Tom Levold
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Wunderbar: Heinz von Foerster 1989 in „High Tech Heroes“ :-)
14. Juni 2014
von Tom Levold
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Update der Systemischen Therapie?
In ihrem Editorial zum aktuellen Heft der Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung fragt Herausgeberin Cornelia Tsirigotis nach Updates zur systemischen Therapie und hat Wolfgang Loth, Andreas Manteufel und Günter Schiepek gewinnen können, hierüber nachzudenken. Wolfgang Loth schlägt einen schönen professionstheoretischen Bogen und präsentiert als Leitmotiv zum Umgang mit dem Begriff systemisch einen gewissenhaften Umgang mit Ungewissem. Günter Schiepek ist seit einiger Zeit mit seinem Versuch, systemische Therapie synergetisch neu zu formatieren, in der systemischen Publikationsöffentlichkeit äußerst präsent, seine Ideen bleiben dabei nicht ohne Widerspruch. Andreas Manteufel, ein alter Weggefährte, stellt diesen Ansatz nun auch in dieser Zeitschrift ausführlich dar, ergänzt durch einen E-Mail-Dialog, der er mit Günter Schiepek über dieses Konzept geführt hat. Über das Schwerpunktthema hinaus gibt es noch einen Aufsatz von Angelika Grubner über die politische Bedeutung der Konstruktion von Geschlecht in der psychotherapeutischen Theorie, zwei kurze Texte von Jürgen Hargens und Rezensionen.
Zum vollständigen Inhaltsverzeichnis geht es hier
13. Juni 2014
von Tom Levold
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Umwerfende Bücher
11. Juni 2014
von Tom Levold
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Differenz zwischen dem Unsagbaren und dem Sagbaren im Medium der Sagbarkeit
Peter Fuchs, im systemischen Feld weithin bekannt für seine komplexen systemtheoretischen Erörterungen die zwar für systemische Therapeutinnen und Therapeuten enorme Einsichten bereithalten, aber aufgrund ihrer Abstraktionshöhe nicht gerade leichte Kost darstellen, hat nun mit einer neuen Veröffentlichung eine gänzlich andere Domäne betreten, die er gleichwohl seit frühen Zeiten pflegt. Sein neues Buch, im Mai 2014 im Kadmos-Verlag in Berlin erschienen, enthält Gedichte, die jeweils von fantastischen Fotografien seines Freundes Uli Reiter begleitet werden. In einem Interview, dass er im März 2013 Markus Heidingsfelder gegeben hat, spricht er aber lieber von Texten anstatt von Gedichten: Weil in Worten wie Dichter, Poetin, Poesie, Gedichte häufig ebenjener Pathos überwintert, den ich, wie Du weißt, nicht so sehr schätze. Dazu kommt, dass nicht selten eine Art von Zwang zur Weltanschaulichkeit im Spiel ist. Irgendwie geht es auch darum, mit Gedichten Botschaften zu streuen, die recht schnell lesbar und verstehbar sind zum Beispiel als Kritik an der Gesellschaft, als Aufsehenserreger. Nach eigener Auskunft sucht Fuchs in der Lyrik die Erscheinung der Differenz zwischen dem Unsagbaren und dem Sagbaren im Medium der Sagbarkeit, letztlich im Medium Sinn. Das ist natürlich ein Topos, dem man schlecht entkommt, wenn man über moderne Lyrik spricht. Ich könnte dem nur hinzufügen, dass jenes Medium eine nur einseitig verwendbare Zweiseitenform darstellt. Man kann es nicht verlassen, aber raffinieren bis hin zur Installation einer Witterung für die Gegenseite, für den Nicht-Sinn im Sinn. Wenn ich so etwas angeboten bekomme, bin ich glücklich und zufrieden. Besprechbar sind die Gedichte daher nicht, man muss sie gemeinsam mit dem Bildeindruck auf sich wirken lassen.
Bestellen kann man das Buch für 19.90 hier
10. Juni 2014
von Tom Levold
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Jürgen Kriz über die „Vermessene Wissenschaftlichkeit“ von Psychotherapie in Deutschland
Auf youtube ist ein gründlicher und sehr interessanter Vortrag von Jürgen Kriz über die Realität der„Wissenschaftlichkeitsprüfung“ von Psychotherapie in Deutschland zu sehen und zu hören. Jürgen Kriz muss es wissen: er saß selbst lange im Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie und war dort Vertreter eines Minderheitsvotums. Dank an Soeren Rabethge für den Tipp (in der Systemischen Mailingliste)!
9. Juni 2014
von Tom Levold
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Why most Therapists are just average (and how we can improve)
In einem sehr spannenden, ausführlichen Interview für psychotherapy.net spricht der Therapieforscher Scott Miller, der vor allem für die Erforschung der sogenannten„common factors“, also der nicht-schulenspezifischen Wirkfaktoren in der Psychotherapie bekannt geworden ist. Ausgehend von der Feststellung, dass die Wirkung von Psychotherapie nicht an den schulenspezifischen Interventionen und Vorgehensweisen festgemacht werden kann, die wir in der Ausbildung lernen, stellt sich die Frage, was Therapeuten tun können, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Eine„natürliche“ Begabung im Sinne einer angeborenen überdurchschnittlichen„sozialen Kompetenz“ schließt Miller aus. Er lehnt sich an die Forschungen von K. Anders Ericsson an, für herausragende Performanz in unterschiedlichen Bereichen professioneller und künstlerischer Begabung vor allem die kontinuierliche Arbeit an den eigenenen Skills verantwortlich macht – und zwar nicht nur dann, wenn sie eingesetzt werden, sondern gerade in den Zeiten dazwischen:„While youre doing your work, you dont have time enough to correct your mistakes thoughtfully. The difference between the best and the rest is what they do before they meet a client and after theyve met them, not what theyre doing when theyre with them.So what we found, which I think is quite shocking, is that the difference between the best and the rest is what they do before they meet a client and after theyve met them, not what theyre doing when theyre with them“ Dazu gehört die Reflexion der eigenen Fehler, die Konsultation von„Coaches“, die einem eine qualifizierte Rückmeldung geben können, und: Lektüre!„A graduate student that Ive been working with, Darryl Chow, who just finished his PhD at University of Perth in Australia, did his dissertation on this topic and found that the best performers spend significantly more time reading books and articles. We also know that the best performers spend more time reviewing basic therapeutic texts. Therapists are often in search of the variation from their performance that will allow them to reach an individual client theyre struggling with. Top performers not only do that, but theyre also constantly going back to basics to make sure theyve provided those. They spend time reading basic books that may be hugely boring but are nonetheless really helpful“
Das vollständige Interview lesen Sie hier
4. Juni 2014
von Tom Levold
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1. Juni 2014
von Tom Levold
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Funktionssysteme
Die Theorie der Funktionssysteme ist ein zentraler Bestandteil der Luhmannschen Gesellschaftstheorie und genießt auch außerhalb der engeren systemtheoretischen Kreise Anerkennung. Nichtsdestoweniger handelt es sich um ein Feld, das theoretisch in keiner Weise erschöpft ist. Die Frage, was überhaupt ein Funktionssystem ausmacht, wie diese aufeinander einwirken, ob die Funktionssysteme tatsächlich parallel ihre Eigenlogiken prozessieren oder ob nicht doch bestimmte Systeme hegemonial oder zumindest dominant im Verhältnis zu anderen Systemen operieren, ist Gegenstand intensiver theoretischer Debatten. Steffen Roth, Professor für Management und Organisation an der ESC Rennes School of Business, hat im Internet einen Text veröffentlicht, in dem er„einen Beitrag zur Kanonisierung der Funktionssysteme“ leisten möchte. Im abstract heißt es: Funktionale Differenzierung gilt nicht nur als das zentrale Alleinstellungsmerkmal moderner Gesellschaften, sondern auch als eines der wenigen Felder wissenschaftlicher Ehre, auf denen die Systemtheorie Gäste empfängt und nicht auswärts spielt. Als gute Gastgeberin spielt die Theorie in Form dieses Beitrags mit der für die Sozialforschung nicht unerheblichen Frage, wie Funktionssysteme bestimmt werden können und was aktuell als Kanon der Funktionssysteme gelten kann. Der Beitrag geht zunächst knapp auf jene Systeme ein, die weitgehend unangefochten als Funktionssysteme betrachtet werden. Im nächsten Schritt diskutiert er mögliche Kriterien für den Funktionssystemstatus und entwickelt entlang der Konzepte Reflexion, Leistung und Funktion einen Vorschlag zur Unterscheidung von Nicht- /Funktionssystemen. Auf dieser Grundlage diskutiert er, welche Funktionssystem-Kandidaten sich qualifizieren können und arbeitet so den Kanon der Funktionssysteme heraus. Der Soziologie eröffnet sich schliesslich die Aussicht auf eine systematisch betriebene interfunktional vergleichende Sozialforschung.
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