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Online-Journal für systemische Entwicklungen

OSC Organisationsberatung Supervision Coaching 2010

Heft 1

Schmidt-Lellek, Christoph J. (2010): Editorial: Life-Coaching. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (1): S. 1-3. 

abstract: Mit „Life-Coaching“ haben wir für dieses Heft ein Thema aufgegriffen, das heute zwar vielfach im Munde geführt, inhaltlich jedoch selten genau umrissen wird. Blättert man unter diesem Stichwort bei Google herum (allein ca. 330.000 deutsche Meldungen), dann stößt man vielfach auf Angebote, die als allgemeine Lebensberatung, häufig auch mit esoterischen Perspektiven, zu begreifen sind. Wenn wir in dieser Zeitschrift nun dieses Thema aufgreifen, kann dies zweifellos nicht gemeint sein. Das Konzept des Life-Coaching, wie es hier zugrunde gelegt wird (vgl. Buer u. Schmidt-Lellek 2008), gehört in den Kontext des berufsbezogenen Coachings für Fach- und Führungskräfte, und zwar mit der Intention, neben den Arbeitsfunktionen die Person als ganze in den Blick zu nehmen. Denn ein wesentliches „Instrument“ des Handelns von Fach- und Führungskräften ist die eigene Person – mit den individuellen Fähigkeiten, Neigungen und Abneigungen, lebensgeschichtlich erworbenen Erfahrungen und Kompetenzen, Stärken und Schwächen und eben auch mit den jeweiligen Krisen. Dieses „Instrument“ zu pflegen, zu schützen und weiterzuentwickeln, dient also nicht nur allein dem individuellen Wohlbefinden, so wichtig dieses auch ist, sondern auch der Qualität und dem dauerhaften Erfolg beruflichen Handelns. 

Kimmle, Anne E.. (2010): Business- oder Life-Coaching: Ist das die richtige Frage? In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (1): S. 5-14.

 abstract: Anhand von drei Fallbeispielen wird verdeutlicht, in welcher Weise sich Coaching-Gespräche in die Richtung von Life-Coaching entwickeln können. Es werden einige formale und methodische Herausforderungen für den Beratungsprozess abgeleitet und mögliche Leitfragen für den sich anschließende Meta-Ebenen-Dialog benannt. 

Schreyögg, Astrid (2010): Life-Coaching von Frauen um die 30. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (1): S. 15-23. 

abstract: Dieser Beitrag befasst sich mit dem Coaching von beruflich erfolgreichen jungen Frauen um die 30. Sie weisen oft eine gewisse Ambivalenz auf, wie sie in ihrem weiteren Leben Beruf und Familie kombinieren können. Die Ursachen für diese Ambivalenz verortet die Autorin einerseits historisch, wonach die Planbarkeit des eigenen Lebens für Frauen relativ neu ist. Die Ambivalenz wird andererseits begründet durch die modernen relativ überhöhten Anforderungen an die Partnerwahl und durch Komplikationen, die mit einem doppelten Lebensentwurf für Frauen einhergehen. Zum Abschluss werden einige Empfehlungen für das Coaching dieser ambivalenten Frauen gegeben. 

Schmid, Bernd (2010): Milieu – ein wenig beachteter Faktor im Coaching. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (1): S. 25-35. 

abstract: Der Beitrag fokussiert die Bedeutung von Mlieufaktoren für berufliche Entwicklung, für die Chance, bestimmte gesellschaftliche Stellungen zu erlangen, sich in gewünschten Milieus zu beheimaten. Zu anderen Mlieus Zugang zu finden und Mlieubegegnung zu gestalten, ist eine eigene Kompetenz, die durch Bildung nur begrenzt zu erlangen ist. Um mit diesem Thema konstruktiv umzugehen, müssen Tabus bezüglich Milieufragen in der Gesellschaft allgemein und im Coachingfeld im Besonderen überwunden werden. 

Migge, Björn (2010): Spiritualität im Coaching. Psychologische Zugänge zur Religiosität und Spiritualität im Beratungsformat Coaching. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (1): S. 37-50. 

abstract: Im Beratungsformat Coaching wird die Spiritualität bisher kaum thematisiert. Das liegt zum einen an dem vagen und schlecht operationalisierbaren Begriff der Spiritualität. Ein anderer Grund hierfür ist, dass Spiritualität und Religiosität im Coaching tabuisiert werden. Es kann sinnvoll sein, im Rahmen von Coaching-Fortbildungen zu einer verstärkten weltanschaulichen Reflexion einzuladen, die auch das Thema Spiritualität mit einschließt. Der Beitrag soll dazu anregen, der Frage nachzugehen, ob Spiritualität im Coaching ebenso hilfreich und zieldienlich thematisiert werden kann wie in der Medizm und der Psychotherapie. Hierzu ist empirische Forschung erforderlich. Einige Falldarstellungen verdeutlichen, dass Spiritualität im Coaching auch an den Grenzbereichen zu Seelsorge, Psychotherapie und Medizin vorgefunden werden kann. 

Dorniok, Daniel & Michael Mohe (2010): Wie gehen wissensintensive Dienstleister mit eigenen Wissenslücken um? In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (1): S. 51-60. 

abstract: Mithilfe der durchgeführten Delphi-Studie konnten diverse Möglichkeiten, die Berater im Umgang mit eigenem Nichtwissen verwenden, identifiziert werden. Es ließen sich sowohl übergeordnete Strategien, die den Einsatz von einzelnen Maßnahmen regeln und den Aktivitäten zum Umgang mit Nichtwissen eine Richtung geben, als auch organisationale Regelungen für den Umgang mit Nichtwissen ausmachen, die je nach subjektiver Wahrnehmung und Bewertung des vorliegenden Nichtwissens und seiner Relevanz bzw. seiner Auswirkungen eingesetzt werden können. Die gefundenen Strategien reichten von der Erhaltung und Nutzung von Nichtwissen über die offene Kommunikation und Ausräumung von Nichtwissen bis zur völligen Ignoranz und dem Verbergen von Nichtwissen. An organisationalen Regelungen ließen sich zum einen formelle und zum anderen informelle Regeln finden. 

Schmid, Bernd (2010): Innere Bilder und beruflicher Lebensweg. Einführung, Falldarstellung, Leitfaden. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (1): S. 61-79. 

abstract: Dieser Beitrag skizziert zunächst die Arbeit mit inneren Bildern. Innere Bilder wirken im Hintergrund und bestimmen mit, welche Rollen und Szenarien Menschen im Berufsleben aufsuchen, mit gestalten und als schicksalhaft oder sinnvoll empfinden. Die Arbeit mit inneren Bildern im Coaching wird anhand einer Fallstudie ausführlich dargestellt. Über einfache Befragung kann man etwas über solche inneren Bilder erfahren. Ein Interviewleitfaden und Hinweise für Vorgehensweisen sind im Anhang zu finden. 

Pühl, Harald (2010): Wenn im Coaching die Paardynamik die Oberhand gewinnt. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (1): S. 81-85. 

abstract: Anhand von zwei Coachingfällen wird gezeigt, wie der Beratungsprozess umschlagen kann, wenn die Ratsuchenden die so genannte private Seite ihres Lebens ängstlich auszuklammern versuchen. 

Buer, Ferdinand (2010): Das Böse und das Glück. Oder: Warum Life-Coaching so spannend sein kann. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (1): S. 87-104. 

abstract: Life-Coaching geht es um die Fördeung einer ars laborandi als Teil einer umfassenden ars vivendi. Dann muss es sich auch mit den schlechten Seiten des Menschen auseinandersetzen, etwa mit dem „Luzifer-Effekt“ oder mit lasterhaften Verhaltensweisen. Motivation für gute Arbeit bietet jedoch das Streben nach Glück. Hieran knüpft das Life-Coaching an. Der Autor setzt sich in diesem Beitrag mit einigen neu erschienenen Büchern auseinander, die sich mit diesem Themen befassen, und erörtert die jeweilige Relevanz für die Arbeit im Life-Coaching. 

Buchbesprechungen. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (1): S. 105-113. 

Günther Burkart (Hrsg.): Zukunft der Familie. Prognosen und Szenarien. (Sonderheft 6 der Zeitschrift für Familienforschung). Opladen und Farmington Hills: Barbara Budrich, 2009 Oliver Arránz Becker (2008): Was hält Partnerschaften zusammen? Psychologische und soziologische Erklärungsansätze zum Erfolg von Paarbeziehungen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften Jean Grondin: Hermeneutik Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, UTB, 2009 Harald Pühl (Hrsg.): Handbuch der Supervision 3. Grundlagen – Praxis – Perspek- tiven. Berlin: Ulrich Leutner, 2009


Heft 2

Schreyögg, Astrid (2010): Editorial: Was passiert eigentlich im Coaching? In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (2): S. 117-118

Schreyögg, Astrid (2010): Ist Coaching reine Prozessberatung oder sind hier auch andere Beratungsmodelle relevant? In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (2): S. 119-132.

abstract: In diesem Beitrag wird die Frage diskutiert, ob Coaching in einer reinen Prozessberatung bestehen kann. Zunächst wird das Konzept von Ed Schein gegen andere Beratungsmodelle abgegrenzt. Daran anschließend wird anhand des Coachingprozesses gezeigt, in welchen Stadien Coaching primär Prozessberatung ist, in welchen aber auch Sequenzen von Expertenberatung oder sogar Aspekte des Arzt-Patient-Modells relevant sind. Es zeigt sich, dass der Coach als Experte vor allem über Konflikt-, Management- und über Organisationswissen verfügen sollte. Abschließend wird postuliert, dass auch Coachingausbildungen diesem Zusammenspiel von Prozess- und Expertenberatung Rechnung tragen sollten.<

Graf, Eva-Maria, Yasmin Aksu & Sabine Rettinger (2010): Qualitativ-diskursanalytische Erforschung von Coaching-Gesprächen. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (2): S. 133-149.

abstract: Die Frage „Was passiert eigentlich im Coaching“ wird auf zwei Ebenen beleuchtet: Coaching wird als „Beratungsbranche“ und als „Beratungsinteraktion“ verstanden. im Zusammenhang mit der ersten Ebene wird LOCCS (the Linguistics of Coaching, Consulting and Supervision) vorgestellt, eine trans- und interdisziplinär arbeitende Forschungsgruppe, die sich der qualitativ-linguistischen Erforschung von Coaching-Gesprächen widmet. im Zusammenhang mit der zweiten Ebene wird erläutert, welchen spezifischen Beitrag eine solche qualitativ-linguistische Methode zur wissenschaftlichen Erforschung von Coaching leisten kann. Anhand konkreter Beispiele werden die Methode und ihre Möglichkeiten exemplarisch erläutert.<

Stenzel, Stefan (2010): Make or buy? That’s the question! Vorüberlegungen zum Angebot von internem und externem Coaching in einem Großunternehmen. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (2): S. 151-166.

abstract: Der Autor untersucht die Frage, ob und ggf. in welchen HR-Prozessen, -Instrumenten und -Programmen die Erstellung eines internen Coach-Pools Sinn machen kann („make“) oder Unternehmen diese Dienstleistung weiterhin externen Coaches übertragen sollten („buy“). Nach einer Definition des internen Coachings werden seine Einsatzmöglichkeiten umrissen, ergänzt durch die potenziellen Vor- und Nachteile des IC und externen Coachings. Sodann wird ein Modell zur Risikoanalyse des Einsatzes von internen Coaches dargestellt, um entscheiden zu können, ob der Aufbau eines internen Coach-Pools für das Unternehmen zielführend ist. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass für spezielle Lernsettings und auch wegen des Lerntransfers der Aufbau eines internen Coach-Pools Sinn machen kann. Ob man dies dann immer „Coaching“ nennen sollte, muss jedoch an anderer Stelle ausführlicher diskutiert werden.<

Rosken, Anne (2010): Diversity Management in Organisationen. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (2): S. 167-180.

abstract: Diversity, ein moderner Terminus für gesellschaftliche Heterogenität, ist derzeit vielfach anzutreffen. Doch was verbirgt sich hinter diesem Phänomen? und welche Bedeutung hat Diversity für unsere Gesellschaft und darin vorzufindende Organisationen? Welche Rolle könnten oder sollten Supervision und Coaching einnehmen, um Diversity managen zu können? Diese und andere Fragen und Aspekte werden im nachstehenden Artikel bearbeitet.<

Beucke-Galm, Mechtild (2010): Coaching als Entwicklungsprozess. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (2): S. 181-194.

abstract: Die Autorin beschreibt den Coachingprozess eines Schulleitungsteams in einem besonderen Übergangsprozess von zwei Jahren. Es wird aufgezeigt, welche Entwicklung das Leitungsteam und welche die Schule gemacht hat. Anhand des konkreten Beispiels wird das dialogisches Arbeiten des Coachs beschrieben und sein entwicklungsorientierter Ansatz deutlich.<

Geck, Thorsten (2010): Doppelspitzen in der öffentlichen Verwaltung – Unterstützung durch Coaching. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (2): S. 195-206.

abstract: In diesem Artikel werden Aspekte von Coaching von Doppelspitzen in der öffentlichen Verwaltung diskutiert. Zunächst werden organisationskulturelle Bedingungen in der öffentlichen Verwaltung skizziert. Die Herausforderungen für Führungskräfte in diesem Milieu schließen sich an. Schließlich wird eine „Landkarte“ von Themen vorgestellt, die im Coaching von Führungsteams hilfreich sind und helfen, häufige Phänomene der Tandemarbeit zu beleuchten.<

Schmidt, Paul B. (2010): Über die Schattenseiten des Charisma. Wie können Kinder und Jugendliche besser vor Grenzverletzungen und Missbrauch durch übergriffige Pädagogen geschützt werden? In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (2): S. 207-215.

abstract: Vor dem Hintergrund der Diskussion über Missbrauch durch Lehrer und Geistliche in kirchlichen und reformpädagogischen Einrichtungen wird die Notwendigkeit der Implementierung von Beratungsformaten für die Professionellen diskutiert. Grenzverletzungen unterschiedlicher Qualität werden dabei vor dem Hintergrund von spezifischen Deformationen, die in charismatischen Organisationen begünstigt werden, betrachtet.

Kuntz, Bernhard (2010): Als Coach wird man kein Millionär. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (2): S. 217-222.

abstract: Das Volumen des Coaching-Marktes wird oft stark überschätzt. Denn faktisch sind die meisten so genannten Coachings im Business-Kontext Trainings-on-the-job. Hinzu kommt: Nur ganz wenige Privatpersonen sind bereit, ein Coaching aus dem eigenen Portemonnaie zu bezahlen. Entsprechend schwer ist es für die Absolventen von Coachingausbildungen, sich eine berufliche Existenz als Coach aufzubauen. In der Regel lässt sich mit Coaching nur ein Zubrot verdienen.


Heft 3

Schreyögg, Astrid (2010): Editorial: Methoden in Supervision und Coaching. In: OSC 17 (3): S. 231-232

Duss, Daniel (2010): Geschichten erzählen als Beratungsintervention. In: OSC 17 (3): S. 233-243

abstract: Wenn Berater/innen im Coaching Geschichten erzählen, so ist das mehr als reine Unterhaltung. Doch was ist es dann? Der Autor beleuchtet die Grundlagen dieser bisher wenig diskutierten Form der Beratungsintervention. Er verweist auf relevante Aspekte der Erzähltheorie, der Erkenntnis- und der Beratungstheorie. So klärt er, was Geschichten in diesem Zusammenhang zu bewirken vermögen, und gibt pragmatische Hinweise für den gelingenden Einsatz dieser Interventionsform. Und er erzählt die Geschichte, wie sein zweijähriger Sohn ihn enttäuschte. 

Thomas, Andreas (2010): Imaginatives 360-Grad-Feedback. In: OSC 17 (3): S. 245-254 

abstract: Das 360°-Feedback hat zunehmend Einzug in viele Organisationen und Firmen gefunden. Coaching wird in diesem Zusammenhang oft als eine „Follow-up“ Intervention angeboten oder nachgefragt. In diesem Kontext werden u.a. Ergebnisse der Fremdbeurteilung des Feedbacks und Diskrepanzen mit der eigenen Sichtweise (Selbstbild) des Klienten besprochen. Dieser Beitrag will zeigen, dass auch ein imaginatives 360-Grad-Feedback im Einzelcoaching mit Methoden vor allem des Psychodramas sowie der Gestalttherapie, auch ohne ein zugrunde liegendes 360-Grad-Feedback eingesetzt werden kann. Die Methode liefert primär externen Coaches wichtige grundlegende Informationen über den organisationalen Aufbau des Coachees (zu beratende Person) sowie Informationen über sein berufliches Umfeld 

Schenck, Klaus (2010): Sprach-Salto aus der Sackgasse. In: OSC 17 (3): S. 255-268 

abstract: Metaphern bauen Brücken zwischen sprachlichem Ausdruck und bildhafter Vorstellung. In Beratungssituationen sind sie deshalb von zentraler Bedeutung: Um dem achtsamen Berater sprachlich und körpersprachlich eine lebendige und treffende Vorstellung vom inneren Erleben des Klienten zu vermitteln. Und um in der Gegenrichtung, mit den gleichen Mitteln, Interventionen zu platzieren, die gewünschtes Erleben begünstigen. So wird Beratung zu mehr als nur einem „Sprach-Spiel“. Der Beitrag bietet einen vielschichtigen Zugang zu diesem Zusammenspiel zwischen linker und rechter Hirnhälfte, zwischen Cortex und limbischem System, und öffnet eine wertvolle Schatz- und Werkzeugkiste für Beratungsgespräche. 

Willms, Johannes (2010): Neue Perspektiven in der Führungsentwicklung. In: OSC 17 (3): S. 269-280 

abstract: In dem Artikel wird ein neues Orientierungsmodell für Führungsentwicklung vorgestellt: die Führungsholarchie. Anhand der Führungsholarchie kann die Wahrnehmung des Beraters für Herausforderungen und Grenzen in der Entwicklung von Führungskräften und Führungsteams geschärft werden. Das Modell kann als Diagnoseinstrument in Beratung und Forschung und für die Planung von Entwicklungsmaßnahmen genutzt werden. Aufbauend auf neueren Erkenntnissen über Persönlichkeitsentwicklung im Erwachsenenalter werden verschiedene Entwicklungsstufen von Führung unterschieden. Neben der Skizze des Modells werden die theoretischen Bezugspunkte in der Entwicklungstheorie und der aktuellen Führungsforschung dargestellt. Der Autor vertritt die Ansicht, dass sich anhand einer expliziten entwicklungstheoretischen Betrachtung von Führung neue Perspektiven für Coaching und Beratung eröffnen 

Hüttner, Nicole (2010): Internes Karriere-Coaching für High-Potentials in einer Wirtschaftskanzlei. In: OSC 17 (3): S. 281-290 

abstract: Die Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells bietet ein internes Coaching-Programm an, um talentierte Anwälte in ihrer Karriere gezielt zu unterstützen und um für die High Potentials im engen Bewerbermarkt attraktiv zu sein. Im Zusammenspiel von Anforderungen in der Karriereentwicklung und typischen Coaching-Themen der Anwälte wird aufgezeigt, wie eine passgenaue Förderung erfolgskritischer Kompetenzen aussehen kann. 

Funken, Irmengard (2010): Arbeit mit dem „Inneren Team“ als imaginative Methode im Coaching. In: OSC 17 (3): S. 291-301 

abstract: „Lebendig Präsentieren“ als Thema für ein Coaching? Sicherlich handelt es sich vor allem um ein klassisches Trainingsthema. Der vorliegende Praxisbericht zeigt, dass im Einzelfall durchaus Coaching indiziert sein kann, wenn Trainingsmaßnahmen nicht zum erwünschten Erfolg führen und der Verdacht naheliegt, dass mentale Blockaden zugrunde liegen. Im aktuellen Coachingprozess wurden sowohl imaginative Methoden als auch eine Aufstellung des „Inneren Teams“ genutzt, um sich den eher psychologischen Dimensionen mangelnder Präsentationskompetenz zu nähern 

Buer, Ferdinand (2010): Die Kultur der Macht. Die Macht der Kultur. In: OSC 17 (3): S. 303-318 

abstract: Das Handeln in Organisationen ist geprägt durch Strategien der Bemächtigung wie der Ermächtigung: Alle wollen ihre Interessen durchsetzen, ob sie nun legitim sind oder nicht. Dabei bilden sich in jeder Organisation spezifische Spielregeln und Spielweisen aus. Das Gesamt dieser Spiele macht die jeweilige Organisationskultur aus. In unfairen Spielen herrschen Strategien der Bemächtigung vor; in fairen versuchen alle Mitspieler eine gerechte Balancierung der legitimen Interessen aller Stakeholder immer wieder neu auszutarieren. Supervision arbeitet daran, die Spielmächtigkeit ihrer Adressaten zu stärken, sodass sie unfaire in faire Spiele verwandeln können. Das Know-How dazu wird hier „Ermächtigungstechnologie“ genannt.

Schreyögg, Astrid (2010): Rezension: Stefan Kühl, Manfred Moldaschl (Hrsg.): Organisation und Intervention. Ansätze für eine sozialwissenschaftliche Fundierung von Organisationsberatung; Bd. 1. In der Reihe Organisation, Intervention, Evaluation. München, Mering: Hampp, 2010. In: OSC 17 (3): S. 319-321 

Pauza, E., Heidi Möller (2010): Rezension: Alexa Franke, Maibritt Witte (2009). Das HEDE-Training. Manual zur Gesundheitsförderung auf Basis der Salutogenese. Bern: Hans Huber. In: OSC 17 (3): S. 322-323 

Schulte, Birgitta M. (2010): Tagungsbericht: Wieslocher Dialog: Hypnosystemik und Strukturaufstellungen Oszillation zwischen Gruppe und Einzelnem. In: OSC 17 (3): S. 325-326 

Fietze, Beate (2010): Tagungsbericht: 1. LOCCS Symposium: The Linguistics of Coaching, Consulting and Supervision Sprachwissenschaft trifft Coaching, Beratung, Supervision. In: OSC 17 (3): S. 326-327 

Fietze, Beate (2010): Tagungsbericht: 1. Schweizerische Coaching-Forschungstagung „Coaching meets Research – für die Praxis der Zukunft“. In: OSC 17 (3): S. 328-330


Heft 4

Schreyögg, Astrid (2010): Editorial: Förderung der sozialen Kompetenz und anderer Soft Skills bei Führungskräften. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (4): S. 333-334

Heller, Gabriela (2010): Business Coach – nicht nur fürs Business. Inwieweit wird durch Business-Coaching auch eine allgemeine Entwicklung der Persönlichkeit verfolgt? In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (4): S. 335-346.

abstract: Business-Coaching zählt in vielen Organisationen zu den bevorzugten Personalentwicklungsmaßnahmen. Ökonomische Ziele stehen dabei klar im Zentrum. Dieser Fokus alleine reicht jedoch nicht aus, um Führungspersonen in der heutigen Zeit zielführend zu begleiten. Anhand der Ergebnisse einer qualitativ empirischen Untersuchung wird verdeutlicht, dass neben berufsbezogenen Sachthemen insbesondere relevante Lebensthemen einer Führungsperson in den Coaching-Prozess mit integriert werden sollten, um neben einer nachhaltigen Joboptimierung auch der notwendigen Persönlichkeitsentwicklung gerecht zu werden.

Liska, Gerhard (2010): Zum Zusammenhang von Führungsqualität und Burnout- bzw. Mobbingprävention. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (4): S. 347-360.

abstract: Der Autor diskutiert die Frage nach dem Zusammenhang von Burnout und Mobbing, beides Phänomene hoher sozio-emotionaler Belastung im professionellen Kontext, und der Führungsqualität oder Führungskultur einer Organisation. Mobbing und Burnout werden damit nicht als Einzelfallprobleme verstanden bzw. einzelnen Organisationsmitgliedern zugeordnet, sondern in einen organisationskulturellen Kontext gesetzt. Die diesem Beitrag zu Grunde liegende Hypothese ist, dass Führungsqualität einen entscheidenden Beitrag zur Prävention von Mobbing und Burnout leisten kann. Dazu beschreibt der Autor einen Handlungsrahmen, auf welchen Interventionsebenen und mit welchen Interventionsformen in Bezug auf Mobbing und Burnout in Organisationen proaktiv gehandelt werden kann.

Schulz, Andreas (2010): Selbstreflexion und soziale Kompetenz. Psychodramatische Ansätze zu ihrer Förderung in der Supervision. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (4): S. 361-371.

abstract: Soziale Kompetenz umfasst mehre Ebenen (Kognition, Aktion, Emotion, Ethik), die miteinander verbunden sind. Eine intensive Auseinandersetzung in der Einzel- und Gruppensupervision über die Grundannahmen eigenen sozialen Handelns kann die Bereitschaft erhöhen, die eigenen Grenzen zu erweitern und im Prinzip verfügbare soziale Kompetenz vermehrt einzusetzen. Psychodrama hilft, komplexe Beziehungs- und Organisationsstrukturen zu verstehen und die Erkenntnisse ins eigene Handeln einzubeziehen.

Schulze, Wolfram (2010): Coaching im Rahmen von Bedrohungsmanagement. Emotionsregulation und Handlungsoptimierung in bedrohlichen Situationen. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (4): S. 373-385.

abstract: Bedrohungsmanagement ist sowohl in der Praxis als auch in der Theorie eine junge Disziplin. Coaching von Führungskräften stellt in diesem Kontext eine neue, spezifische Interventionsform dar. Für diese bedarf es einer hohen Fachkenntnis, die Expertenberatung ermöglicht, und professionelle Prozessberatung, die dem i. d. R. prozesshaften bedrohlichen Geschehen bzw. dem angemessenen Umgang damit gerecht wird. Der vorliegende Beitrag reflektiert die komplexen Zusammenhänge unter dem Fokus der Emotionsregulation und Handlungsoptimierung insbesondere männlicher Führungskräfte.

Bäcker, Rainer (2010): Management-Risiken. Überlegungen zum „Derailment“ von Führungskräften. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (4): S. 387-404.

abstract: Wenn hochrangige Führungskräfte scheitern, so ist dem meistens ein längerer Prozess vorausgegangen. Für viele aus dem Umfeld kommt es aber überraschend, dass erfolgreiche Manager scheinbar von einem Tag auf den anderen vor ihren beruflichen Aufgaben kapitulieren. Man spricht in solchen Situationen davon, dass diese Manager „entgleisen“ (englisch: derail). Einem solchen „Derailment“ geht häufig ein langjähriger Prozess der beruflichen Überforderung voraus. In dem Artikel werden die verschiedenen Ebenen, auf denen eine solche Überforderung auftreten kann, analysiert und Erscheinungsformen der Überforderung dargestellt. Im zweiten Teil des Beitrags wird darauf eingegangen, was Unternehmen prophylaktisch tun können, um sich vor den Risiken in ihrem Management zu schützen.

Lehmann, Nadja (2010): Biografische Perspektiven in der Supervision als Ressource im Umgang mit Diversität. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (4): S. 405-414.

abstract: Dieser Beitrag thematisiert den Zusammenhang von Biografie und Diversität im Kontext von Supervisionsprozessen. Es soll aufgezeigt werden, wie der biografische Hintergrund von Supervisand/innen zu einer wichtigen Ressource im reflexiven Umgang mit Diversität für den Supervisionsprozess werden kann. Nach einem kurzen Einblick in die theoretische Diskussion wird am Beispiel einer Einzelsupervision exemplarisch aufgezeigt, wie die Reflexion des eigenen biografischen Kontextes neue Perspektiven und Sichtweisen möglich macht. Im Anschluss werden theoretische und praktische Anknüpfungspunkte für die Supervision und die weitere Diskussion aufgezeigt.

Steinke, Ingo (2010): Modelle des Qualitätsmanagements im Coaching. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (4): S. 415-438.

abstract: Die Umsetzung und die Nachhaltigkeit von behaupteten Qualitätsstandards im Coaching verlangen eine Struktur bzw. ein System, die geforderten Kriterien in der eigenen Coaching-Arbeit zu verankern. So stellt sich die Frage, welche Qualitätsmanagementmodelle dabei helfen können, eine solche Struktur aufzubauen und zu unterhalten. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich zunächst mit einigen Fachbegriffen des Qualitätsmanagements und erörtert den Zweck, der damit erfüllt werden soll. Anschließend werden exemplarisch drei marktgängige Qualitätsmanagementmodelle daraufhin untersucht, welche Elemente sie zu bieten haben (Beschreibung) und welche davon das Qualitätsmanagement als Coach erleichtern oder erschweren (Bewertung). Der Artikel endet mit einer zusammenfassenden Abwägung der Argumente, die für und gegen ein professionelles Qualitätsmanagement im Coaching sprechen, sowie mit Handlungsempfehlungen für die Gestaltung eines praktikablen Qualitätsmanagements.

Klinkhammer, Monika (2010): Rezension: Bernd Rainer Birgmeier (2010): Sozialpädagogisches Coaching. Theoretische und konzeptionelle Grundlagen und Perspektiven für Soziale Berufe. Weinheim:Juventa. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (4): S. 439-441

Jäger, Michaela (2010): Rezension: Michael Stephan, Peter-Paul Gross, Norbert Hildebrandt (2010): Management von Coaching. Organisation und Marketing innovativer Personalentwicklungsdienstleistungen. Stuttgart: Kohlhammer. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (4): S. 441-443

Klinkhammer, Monika, Michael Pohl & Margarete Hubrath (2010): Tagungsbericht: Tagung des Coachingnetzes Wissenschaft „Coach me if you can“ – Zur Gestaltung von Coachingprogrammen an Hochschulen 19.4.2010, Köln. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 17 (4): S. 445-449

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